McLaren: Wir vergessen manchmal, wie hilfsbereit die Formel-1-Teams sind
McLaren-Teamchef Andrea Stella war gerührt über die Unterstützung, die seinem Team nach dem Brand des Motorhomes zuteil wurde: "Vergessen wir manchmal"
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 ist ein Haifischbecken, in dem man sich gegenseitig nicht einmal den Dreck unter den Fingernägeln gönnt - meistens zumindest. Doch es gibt auch Begebenheiten, da hält das ganze Fahrerlager zusammen, so wie am vergangenen Wochenende in Spanien, als bei McLaren in der Hospitality ein Feuer ausgebrochen war.
Während das Motorhome evakuiert werden musste, versuchten Mitarbeiter von Pirelli eifrig, das Feuer in den Griff zu bekommen. Auch andere Teams boten ihre Unterstützung an, nachdem klar war, dass McLaren nicht seine gewohnte Vorbereitung machen konnte. Für Teamchef Andrea Stella ist das ein gutes Gefühl.
"Den Fakt, den ich herausstellen möchte, ist die Hilfe, die Solidarität, die Sympathie, die Unterstützung, die wir von allen anderen Teams, der Formel 1 und der FIA erhalten haben", sagt der Italiener. "Wir waren echt gerührt."
"Ich habe mich mit einem Mitarbeiter eines anderen Teams über das Gemeinschaftsgefühl in diesem Fahrerlager unterhalten und dass wir das manchmal vergessen, weil wir hier sind, um gegeneinander anzutreten", so Stella. "Aber wenn es sich auf diese Weise zeigt, dann sollten wir uns daran erinnern, dass es vorhanden ist."
"Und wir sollten nie die Chance auslassen, mit gutem Beispiel voranzugehen", sagt er.
"Wir bei McLaren sind wirklich beeindruckt von dem Gemeinschaftssinn und der Unterstützung, die wir erhalten haben. Und das hat die Durchführung des Wochenendes natürlich einfacher gemacht. Und wir konnten uns auf das Racing konzentrieren, weil wir bis zu einem gewissen Grad von einigen der anderen Parteien betreut wurden."
Fotostrecke: Feuer im Motorhome von McLaren beim Formel-1-GP in Spanien 2024
Schrecksekunde bei McLaren: Kurz vor dem dritten Training raucht es aus dem Motorhome von McLaren. Fotostrecke
Am Ende war es für McLaren sportlich kein großes Problem, denn abgesehen davon, dass man Meetings und Mittagessen in der Garage statt dem Motorhome abhalten musste, habe Stella keine große Beeinträchtigung gespürt.
Auch auf der Strecke konnte man nichts von Problemen mitbekommen, denn noch am Tag des Feuers sicherte sich Lando Norris die Poleposition für den Großen Preis von Spanien, einen Tag später gab es zumindest den zweiten Platz im Rennen.
Nach der Pole war der zweite Platz - bereits der vierte in den vergangenen sechs Rennen - durchaus eine kleine Enttäuschung. Wieder einmal hatte man das Duell mit Red Bull verloren, auch wenn man wieder einmal nah dran war.
Stella: Müssen im Highspeed-Bereich zulegen
Und auch wenn man Red Bull im Nacken sitzt, sagt Teamchef Andrea Stella, dass man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen darf, nur weil man jetzt wieder um Siege mitkämpft. Vor allem die Performance in schnellen Kurven gelte es zu verbessern, nachdem man sich vor allem in den langsamen Ecken verbessert habe.
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"Wenn wir uns den zweiten Sektor ansehen, waren wir das ganze Wochenende über sehr konkurrenzfähig", sagt er. "Das ist ein weiterer Beleg für die Verbesserungen, die wir im mittleren und niedrigen Geschwindigkeitsbereich gemacht haben."
"Aber wie wir schon bei früheren Events besprochen haben, bei denen es hauptsächlich um niedrige Geschwindigkeiten ging, haben wir im Highspeed-Bereich noch etwas Arbeit vor uns", so Stella.
Highspeed nicht schlechter geworden, aber ...
Er betont, dass das Auto durch die jüngsten Upgrades im Highspeed-Bereich nicht schlechter geworden sei, aber das Auto habe sich nicht so stark verbessert wie in anderen Bereichen.
"Die Tatsache, dass wir in der Lage waren, die Persönlichkeit des Autos zu verändern, macht es jetzt zu einem Auto, das in einem Geschwindigkeitsbereich gut funktioniert, der vor zwölf Monaten noch unsere Schwäche war", sagt er.
"Aber bei dieser Generation von Autos gewinnt man an einer Stelle und verliert an anderer Stelle ein wenig. Und man muss sich einfach weiterentwickeln. Es ist nicht so, dass wir den Highspeed schlechter gemacht hätten. Wir haben uns nur nicht so stark verbessert wie in anderen Bereichen, und das haben andere getan."
"Sicherlich ist Red Bull sehr gut im Hoch- und Höchstgeschwindigkeitsbereich."