• 23. April 2024 · 22:06 Uhr

Nico Rosberg: Darum fährt Hülkenberg nicht in einem Topteam

Sky-Formel-1-Experte Nico Rosberg erklärt, warum Topteams Bedenken bei einer Verpflichtung von Nico Hülkenberg haben: Wechsel zu Audi "würde Sinn machen"

(Motorsport-Total.com) - Mit seinem dritten Punkteresultat der Formel-1-Saison 2024 beim Grand Prix von China ist Nico Hülkenberg nun der Mittelfeldfahrer mit den meisten Punkteplatzierungen des Jahres. Der Emmericher überzeugt aktuell mit konstanten Leistungen und wird stark mit einem Wechsel zu Sauber für die Saison 2025 in Verbindung gebracht, um 2026 als Werksfahrer von Audi das deutsche Aushängeschild zu werden.

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Doch wäre der 36-Jährige vielleicht auch zu höheren Aufgaben berufen? Schließlich gibt es bei den Topteams Red Bull und Mercedes noch einige Fragezeichen bezüglich der Fahrerpaarung für die kommende Saison, doch Hülkenberg hat dort wohl bestenfalls Außenseiterchancen und zählt nicht zu den Favoriten. Warum eigentlich nicht?

Nico Rosberg, der Formel-1-Weltmeister von 2016, erklärt: "Die Schwierigkeit für Topteams ist, dass, weil sein Auto so schlecht ist, gerade an einem Sonntag, man seinen Rennspeed nicht so gut einschätzen kann. Es ist einfach zu ungewiss, dass ein Topteam jetzt sagt: 'Ok, wir nehmen jetzt Nico.' Natürlich kann das trotzdem noch passieren, aber ich sehe das schwierig."

Rosberg: Hülkenberg im Qualifying "einer der besten"

Zwar ist der Haas des Jahres 2024 schon deutlich konkurrenzfähiger als sein Vorgängermodell, was sowohl Hülkenberg als auch Teamkollege Kevin Magnussen mehr Chancen auf Punkte ermöglicht, doch laut Rosberg ist die Performance dennoch "schwer einzuschätzen".

Hülkenberg ist laut dem Sky-Experten im Qualifying auf eine schnelle Runde "einer der absolut besten hier", doch in der Vergangenheit hatte er mit der Rennpace immer mehr Probleme. Hülkenberg gilt als ein Fahrer, der die Reifen schnell auf Temperatur bekommt, was im Qualifying hilft, doch im Rennen den Reifenverschleiß erhöht.

"Der macht es ja immer super, gerade samstags", so Rosberg weiter. "Also der fährt richtig toll. Und es ist unglaublich, was er da immer abruft. Bei ihm weiß man so ein bisschen nicht, was im Rennen ist, so gefühlt bei mir."

Teamduell gegen Magnussen: Hülkenberg steigert sich im Rennen

Teamkollege Kevin Magnussen hat er dafür klar im Griff. Beim Blick auf die Daten hat der Deutsche 2024 im Qualifying einen durchschnittlichen Pace-Vorteil von 0,329 Sekunden und auch bei der Rennpace sind es 0,344 Sekunden pro Runde.

2023 war der Vorsprung im Qualifying mit durchschnittlich 0,481 Sekunden zwar noch größer, doch dafür haben sich die beiden Haas-Piloten in den Rennen meist ausgeglichen. Den Daten nach zu Urteilen war Magnussen bei der Rennpace im Vorjahr sogar durchschnittlich um 0,039 Sekunden pro Runde schneller. Somit ist bei der Renngeschwindigkeit definitiv eine Steigerung von Hülkenberg zu erkennen.
"Magnussen wissen wir ja auch, ist ein schneller Fahrer und der hat den samstags unglaublich im Griff und dieses Jahr auch besser sonntags", ist auch Rosberg aufgefallen. "Weil letztes Jahr war das oft so, dass sie dann immer wieder zusammengefunden haben sonntags. Aber dieses Jahr, auch sonntags, hat der Nico da wirklich tolle Lichtblicke geschaffen."

Ferrari und Red Bull: Hülkenbergs verpasste Chancen

In der Vergangenheit wurde Nico Hülkenberg jedenfalls immer mal wieder mit Topteams in Verbindung gebracht. So war der Deutsche einer der Kandidaten, um Felipe Massa für die Saison 2014 bei Ferrari zu ersetzen, doch die Scuderia entschied sich letztendlich für Kimi Räikkönen.

Zuletzt wurde Hülkenberg bei Red Bull im Jahr 2020 gehandelt, um den formschwachen Alexander Albon für 2021 zu ersetzen, doch auch da hatte der 36-Jährige das Nachsehen. Die Bullen entschieden sich für Sergio Perez, der in der Saisonendphase mit seinem ersten Formel-1-Sieg auf einem Racing Point - dem Vorgängerteam von Aston Martin - gewinnen konnte.

Und auch dieses Mal deutet vieles darauf hin, dass Hülkenberg den Kürzeren ziehen wird, obwohl eine Zukunft mit einem langfristigen Vertrag bei Audi auch keine schlechte Sache ist, wie Rosberg betont: "Ich würde es auf jeden Fall Audi empfehlen, dass das auf jeden Fall ein sehr guter Kandidat ist für eines der Cockpits."

"Mit viel Erfahrung auch und der gerade dann das Team ... Erfahrung ist ja wertvoll dann für so ein Team, was neu einsteigt. Also ich glaube das wäre schon ein sehr, sehr guter Fit. Das würde Sinn machen."

Audi-Teamkollege: Wiedersehen mit altem Bekannten?

Dort könnte Hülkenberg möglicherweise auf einen ehemaligen Teamkollegen mit Carlos Sainz treffen, der, wenn es nach Audi geht, lieber heute als morgen unterschreiben könnte. Die beiden sind von Austin 2017 bis Abu Dhabi 2018 gemeinsam bei Renault unterwegs gewesen, wobei Hülkenberg das Teamduell mit 78 zu 59 Punkten gewonnen hat.

"Der Sainz, der hängt auch zwischen allen Stühlen", so Rosberg. "Audi macht ihm ein Angebot, aber wenn er zu Audi geht, dann hat er nächstes Jahr überhaupt gar keine Chancen erstmal vorne dabei zu sein, weil das ist ja noch nicht mal Audi dann. Also auch das sehr schwierig für ihn zu entscheiden."

"Und Red Bull für Sainz ... Ich meine, neben Verstappen, das macht keinen Spaß. Das macht keinen Spaß, weil, dass er akzeptiert, einfach Nummer-2-Fahrer für den Rest des Lebens zu sein, glaube ich nicht. Und sich dann neben Verstappen einzureihen, also das ist ... also nein."

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