• 22. März 2024 · 04:48 Uhr

Nach Magnussen-Blockade: Albon fordert FIA zum Nachdenken auf

Williams-Fahrer Alexander Albon stellt in Frage, ob das Verhalten von Haas mit Kevin Magnussen beim Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien korrekt bewertet wurde

(Motorsport-Total.com) - Kevin Magnussen spielt den "Prellbock" für seinen Haas-Teamkollegen Nico Hülkenberg, der daraufhin einen Punkt holt beim Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien. Doch so groß die Freude beim US-Team ist über dieses gelungene Teamwork, so verärgert ist die Konkurrenz - allen voran Alexander Albon von Williams. Denn er ging als Elfter leer aus und stellt nun das Vorgehen von Haas und mögliche Sanktionen in Frage.

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Alexander Albon im Williams hinter Kevin Magnussen im Haas in Saudi-Arabien 2024 Zoom Download

Vor allem stört ihn die Zehn-Sekunden-Zeitstrafe gegen Magnussen, weil diese Strafe die Situation auf der Rennstrecke überhaupt erst heraufbeschworen hat. In einem solchen Fall plädiert Albon für eine Durchfahrtsstrafe, die den Fahrer einerseits mehr Zeit, andererseits aber auch die sogenannte Track-Position kostet - er verliert vermutlich Plätze auf der Strecke.

"Das würde gut funktionieren", meint Albon. "Ich weiß aber nicht, wie die anderen Fahrer darüber denken."

"Nur: Fünf oder zehn Sekunden sind halt keine echten Strafen, vor allem, wenn man für ein Spitzenteam fährt. Da kann man zehn Sekunden leicht wieder rausfahren. Und wenn es früh genug im Rennen passiert, dann sogar noch mehr."

Deshalb rät Albon dem Automobil-Weltverband (FIA) zum "Überarbeiten" seiner aktuellen Haltung bei Strafen und beim Umgang mit strittigen Szenen wie dem Überholen abseits der Strecke. Konkret fordert Albon eine "stärkere Position" der FIA ein.

"Ich weiß, dass es eine Art Anreiz ist, es den Teams und den Fahrern zu überlassen, ob sie die Position zurückgeben müssen. Aber in einer so eindeutigen Situation wie dieser könnte eine erzwungene Rückgabe der Position auch funktionieren", meint Albon.

Albon erwartet neue kontroverse Situationen

Sonst könnte es in Zukunft weitere kontroverse Situationen geben, gerade im Kampf um die verbliebenen Punkteränge hinter den Topteams. Letztere würden dergleichen "gar nicht in Erwägung ziehen, weil sie Punkte brauchen mit beiden Autos", sagt Albon. "Aber im Mittelfeld würde es sicher zum Thema werden. Die meisten Mittelfeld-Teams würden sicher alles tun, wenn auch nur ein Punkt zu holen ist."

Albon wirbt an dieser Stelle um Verständnis für die kleineren Rennställe und erklärt: "Der Unterschied zwischen P6 und P10 [in der Konstrukteurswertung] sind aktuell über 35 Millionen Dollar." Deshalb wäre es ein "gutes Opfer", auf der Strecke ähnlich vorzugehen wie Haas mit Magnussen in Dschidda.

"Das heißt nicht, dass wir verzweifelt sind, aber wir lecken uns eben ziemlich oft die Lippen und versuchen, diesen [letzten] Punkt zu holen", sagt Albon. Gerade, wenn ein Fahrer aus den Top-5-Teams ausfalle, wie Lance Stroll in Saudi-Arabien, müsse man als Mittelfeld-Team seine Chance suchen.

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Williams-Fahrer Alexander Albon beim Grand Prix von Australien 2024 Zoom Download

Er sei deshalb "nicht verärgert" über die Haas-Strategie, "weil ich denke, dass jeder das Gleiche tun würde", so Albon weiter. Umso mehr sei für solche Fälle der Weltverband gefragt, seine Spielregeln auf den Prüfstand zu stellen.

Bisherige Williams-Leistung 2024 ist "frustrierend"

Williams-intern steht derweil die bisherige Leistung in der Formel-1-Saison 2024 zur Debatte. Und Albon stellt klar: "Wir wollten mehr." Denn Williams habe 2023 "eine Menge geopfert", um den aktuellen FW46 zu entwickeln. Bisher aber macht sich das auf der Rennstrecke kaum bemerkbar.

"Das Frustrierende für uns ist, dass das Auto eine gute Pace hat - wir müssen sie nur freisetzen", sagt Albon. "Und das wird seine Zeit brauchen."

Williams könne zwar "ein paar Dinge" über die Abstimmung des Fahrzeugs optimieren, doch es gelinge nicht, "die reine Rundenzeit" abzurufen, meint Albon. Das liege hauptsächlich an gewissen "Verzögerungen" in den Arbeitsabläufen des Teams, wie sie zuletzt auch Teamchef James Vowles offen angesprochen hat.

Alles eine Konsequenz von großer Verspätung?

Albon: "Wenn man etwas zurückliegt, kommt alles ein bisschen später, Updates kommen später und all diese Dinge. Es fühlt sich so an, als ob wir in einer Position fahren, in der wir nicht fahren sollten. Wir sollten weiter vorne sein."

Dabei sei der FW46 im Vergleich zum Vorjahresauto sogar "ausgewogener", zumindest nach den ersten Eindrücken zu urteilen. Aber erst Australien an diesem Wochenende werde ein echter Gradmesser für das Auto, meint Albon. Es sei "vielleicht eine der ersten Strecken in diesem Jahr, auf denen wir 2023 stark waren. Es interessiert mich also, ob wir diese Stärke beibehalten oder nicht."

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