Formel-1-Newsticker
Dschidda-Samstag in der Analyse: Alpine ganz unten angekommen!
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Alpine nun in allen Belangen Letzter +++ Magnussen erkämpft Hülkenberg den Punkt +++ Viel Lob für Bearman +++
Ganz unten angekommen
Bei Alpine bleiben die Zeiten sehr ungemütlich. Esteban Ocon schaffte es trotz großen Einsatz nicht in die Punkte, am Ende nur Rang 13 für den Franzosen, und der andere, Pierre Gasly, musste sein Auto nach der ersten Runde abstellen und erklärte es im Anschluss:
"Wir hatten in der Einführungsrunde ein Getriebeproblem, bei dem wir den sechsten Gang verloren und dann auch die Synchronisation aller anderen Gänge, so dass wir das Auto abstellen mussten. Wir müssen herausfinden, warum das passiert ist, denn es hat uns heute wertvolle Streckenzeit gekostet. Es ist enttäuschend für das ganze Team, denn alle haben wirklich hart gearbeitet und das ganze Wochenende über gute Arbeit geleistet, aber die Dinge laufen einfach nicht nach unseren Vorstellungen."
"Es ist im Moment nicht einfach, aber wir müssen den Kopf hochhalten und weiter daran arbeiten, die Leistung zu finden, die uns noch fehlt", fügte er an und es ist tatsächlich nicht einfach, denn Gasly ist nun 21. und absolut Letzter in der Fahrerwertung und auch das Alpine-Team ist jetzt ganz unten angekommen in der Konstrukteurswertung.
Keine Wunder erwarten
Wie geht es nun weiter bei Haas? Man scheint wirklich einen Schritt nach vorne gemacht zu haben, aber Nico Hülkenberg mahnt zur Vorsicht:
"Letztes Jahr war Kevin hier auch Zehnter, wenn mich nicht alles täuscht. Ich habe in Melbourne Punkte machen können und danach hat sich die Saison komplett gedreht. Also ich würde mich jetzt nicht zu früh freuen wollen und mache jetzt keine Luftsprünge. Ich glaube, wir müssen nochmal drei, vier Wochenenden warten, um das wirklich zu bestätigen, diesen Trend, der sich doch positiv anfühlt", sagte er nach dem Rennen in Saudi-Arabien am Sky-Mikrofon.
Teamwork ist alles
Ayao Komatsu war ebenfalls bei Sky zu Gast, der Haas-Teamchef hat die Beweggründe hinter der Entscheidung erklärt, Kevin Magnussen als Prellbock zwischen Nico Hülkenberg und den anderen Fahrern zu stellen:
"Nachdem wir die Strafe für Kevin bekommen hatten, gab es keine Chance mehr, Kevin in die Punkte zu bekommen. Die einzige Chancen, die wir hatten, war es, Nico in die Punkte zu bekommen. Wir wussten, dass Zhou dahinter noch nicht gestoppt hatte. Wenn wir also eine Lücke schaffen konnten, die groß genug war, dann konnte Nico Zehnter werden. Das haben wir versucht und das haben wir geschafft. Es war eine Teamleistung."
Kampf wie "für den Bruder"
Kevin Magnussen hat wirklich alles gegeben, dass Nico Hülkenberg keine Konkurrenz von hinten fürchten musste. Harte Duelle, "breiter als 'ne Straße" (Ralf Schumacher bei Sky) und mit ausgefahrenen Ellbogen, wie Alex Albon auch Hülkenberg nach dem Rennen erzählte:
"Ich habe gehört, über mehrere Runden hat er wirklich die Ellbogen rausgestreckt. Alex Albon meinte gerade, der hat für mich gekämpft, als ob wenn es [mein] Bruder ist, und hat sich da gewundert, wieso der so den Kopf hinhält für seinen Teamkollegen [lacht]", sagte Hülkenberg in seiner TV-Medienrunde bei den Kollegen von Sky.
Hulkamania in Saudi-Arabien
Der wichtige erste Punkt für Haas ist gemacht! Nico Hülkenberg hat es geschafft, diesen zu verteidigen und das auch dank seines Teamkollegen Kevin Magnussen, der sich zwar insgesamt 20 Sekunden Strafe aufhalste, dann aber voll für Hulk fuhr und ihm die Konkurrenz vom Hals halten konnte.
Hülkenbergs Rennen hat auch Sky-Experte Ralf Schumacher gelobt:
"War wirklich ein tolles Rennen! Allerdings muss man sagen: Klar, er hat jetzt das Beste daraus gemacht. War ja für ihn auch nicht leicht, da hinten loszufahren. Teamkollege hat ihm kräftig geholfen, weil die Pace zwischendrin schwierig war. Das war so."
Auch Kevin Magnussen hat von Schumacher lobende Worte erhalten:
"Der hat einen super Job gemacht. Hat natürlich zwei Dinge gemacht, wo er absolut übers Ziel hinausgeschossen ist. Jetzt kann man sagen: Das ist auch vielleicht dem Auto zu verdanken, dass es nicht so viel kann wie die anderen. Aber manchmal ist Kevin Magnussen auch jemand, der das mit aller Gewalt erzwingen will. Das ist ja so ein bisschen seine Historie auch."
Chancen in Monaco und Singapur?
Wäre ja langweilig, wenn wir jetzt nur über die perfekten Seiten bei Red Bull, zumindest sportlich, sprechen würden, oder? Deshalb hat auch der ORF mal nachgehakt, wann man denn den Primus mal stürzen könnte. Helmut Marko hat dazu folgendes gesagt:
"Also auf Kursen, wo das Qualifying entscheidend ist, beispielsweise Monte Carlo und Singapur. Hier war es wieder eine außerirdische Runde von Max, mit der er sich die Pole gesichert hat. Und wenn das einmal nicht gelingt und wir nicht von der Pole starten, dann kann es sicher passieren, nicht so krass wie in Singapur, aber dass wir halt nicht gewinnen."
Bis dahin ist es aber noch ganz schön lang ...
Lob vom Chef
Auch Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff hat sich nach dem Rennen in Dschidda kurz bei Sky geäußert, allerdings nur zum Rennen und nicht zu den internen Querelen, war damit aber mehr als zufrieden:
"Absolut wichtig. Zweites Rennen, zweiter Sieg - das, was wir uns gewünscht haben. Toll für die Fahrer, dass wir das nach der starken Saison im letzten Jahr fortsetzen können. Wir haben ein tolles Auto, wir haben zwei tolle Fahrer, und das freut uns sehr heute. Klar, der Zuschauer will vielleicht ein spannendes Rennen sehen, aber wir wollen gewinnen, wir wollen das beste Auto haben. Und so, wie es aussieht, haben wir das."
In allen Belangen gut
Dr. Helmut Marko hat bei Sky nach dem Rennen ein umfassend positives Fazit gezogen nach dem erneuten Doppelsieg seiner beiden Fahrer Max Verstappen und Sergio Perez:
"Ich glaube, das Auto war in allen Bereichen gut, der Reifenverschleiß war auch sehr gut. Für die Zuschauern war es vielleicht nicht so angenehm, aber wir waren überlegen, das muss man einfach zugeben."
Er hat aber auch nochmal durchgeatmet am Ende:
"Gott sei Dank ist kein Safety-Car gekommen zum Schluss, da haben wir befürchtet, als sich Riccardo gedreht hat, mit der 5-Sekunden-Strafe wäre der zweite Platz von Perez weg gewesen."
Als Debütant in den Punkten
Oliver Bearman ist seit heute der neueste Eintrag in unserer Fotostrecke! Rausgekickt hat er übrigens Jacques Villeneuve, der bei seinem Debüt 1996 in Melbourne für Williams direkt Zweiter wurde ...
Fotostrecke: Die 20 letzten Formel-1-Debütanten in den Punkten
1. Oliver Bearman (Ferrari): Platz sieben beim Großen Preis von Saudi-Arabien 2024 in Dschidda Fotostrecke