• 15. Dezember 2023 · 08:36 Uhr

Experte Martin Brundle: 2024 wird "ein wichtiges Jahr für Mercedes"

Mercedes-Teamchef Toto Wolff kündigt an, nichts unversucht zu lassen, um 2024 wieder an die Spitze zu kommen - Laut Martin Brundle wird es "ein wichtiges Jahr"

(Motorsport-Total.com) - 2023 war für Mercedes in der Formel 1 fast schon eine historische Saison - allerdings nicht in positiver Hinsicht. Denn nachdem man 2022 bereits zum ersten mal seit 2013 keinen WM-Titel gewinnen konnte, holte man 2023 nicht mal mehr einen Rennsieg.

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Mercedes-Teamchef Toto Wolff will 2024 wieder ganz nach vorne Zoom Download

Das war den Silberpfeilen zuletzt in der Saison 2011 passiert, als noch Nico Rosberg und Michael Schumacher für das Team fuhren. Experte Martin Brundle deutet daher bei Sky an, dass sich der einstige Serienweltmeister am Scheideweg befinden könnte.

2024 werde "ein wichtiges Jahr für Mercedes" werden, denn: "Es gibt keinen Zweifel daran, dass Mercedes nicht mehr die Macht ist, die sie einmal waren, denn sie haben das Auto für 2022 nicht richtig hinbekommen und sie haben es für 2023 nicht verbessert."

"Man sieht es in anderen Sportarten, wo eine Gruppe von Leuten scheinbar nicht verlieren kann. Und dann können sie plötzlich nicht mehr gewinnen. Es ist wirklich seltsam, und alles, was es braucht, sind zwei oder drei Teile des Puzzles, die sich in die eine oder andere Richtung verändern", erklärt Brundle.

Wolff verweist auf "langfristige Perspektive"

"Sie sind ein starkes Team", betont der Experte zwar, doch er erinnert auch daran, dass es in Brackley und Brixworth zuletzt "eine Menge Personalbewegungen" gegeben habe. Erst kürzlich verließ Mike Elliott das Team, der zuvor Chief Technical Officer gewesen war.

Bereits zuvor hatte Mercedes immer wieder Abgänge verkraften müssen, beispielsweise verabschiedete sich der langjährige Strategiechef James Vowles zur Saison 2023 in Richtung Williams, um dort die Rolle des Teamchefs zu übernehmen.

Wohl auch deshalb wird die Saison 2024 für Mercedes so wichtig werden. Nach nur einem Sieg in den vergangenen beiden Jahren muss das Team zeigen, dass man noch immer das Zeug dazu hat, dauerhaft an der Spitze der Formel 1 um Siege und Titel zu kämpfen.


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Teamchef Toto Wolff erklärt in diesem Zusammenhang: "Ich habe eine langfristige Perspektive. Ich habe eine Tafel in unserem Werk, auf der alle Konstrukteurs-Weltmeistertitel seit 1958 verzeichnet sind. Und die Tabelle geht bis 2050 weiter."

Es gebe auf dieser Tafel also noch 27 offene Stellen, "und ich würde gerne in 20 Jahren zurückblicken und sagen können, dass es noch viel mehr Mercedes-Sterne gibt", so Wolff, der zudem daran erinnert, dass Mercedes im Gesamtkontext noch immer sehr gut dastehe.

Warum Mercedes für 2024 "jedes Teil verändert"

Denn nachdem man zwischen 2014 und 2021 achtmal in Folge Konstrukteurs-Weltmeister wurde, würden die WM-Plätze drei (2022) und zwei (2023) die starke Bilanz der vergangenen zehn Jahre nur minimal schlechter aussehen lassen, betont Wolff.

Man müsse "demütig" sein, so der Österreicher, der erklärt, dass es in der abgelaufenen Saison eine gute Leistung gewesen sei, Vizeweltmeister hinter Red Bull zu werden. Gleichzeitig stellt er aber klar, dass P2 auch bedeute, dass man den ersten Platz "verloren" habe.

"Wir ändern also das Konzept [des Autos für 2024]. Wir gehen komplett weg von der Art und Weise, wie wir das Chassis gestaltet haben, die Gewichtsverteilung, den Luftstrom. Es wurde buchstäblich fast jedes Teil verändert, weil ich glaube, dass wir nur so eine Chance haben", so Wolff.

Auch George Russell betont: "Das Positive ist, dass wir uns nicht den Kopf darüber zerbrechen, warum wir so weit hinter Red Bull zurückliegen. Wir sehen so viele Schwachstellen an diesem Auto. Das motiviert jeden Einzelnen in der Fabrik, diesen Problemen nachzugehen."

"Ich erwarte natürlich, dass auch Red Bull wieder einen Schritt macht. Aber ich habe keinen Zweifel daran, dass wir in Bahrain [zu Beginn der Saison 2024] in einer stärkeren Position sein werden als in diesem Jahr in Bahrain", erklärt Russell vorsichtig optimistisch.

Wolff erwartet Fortschritte der Konkurrenten

Wolff hat eine etwas andere Einstellung und erklärt mit einem Schmunzeln: "Ich habe mich noch nie in meinem Leben optimistisch gefühlt." Der Mercedes-Teamchef ist für seine Skepsis bekannt und erklärt, dass man auch beim neuen W15 für 2024 "danebenliegen" könne.

Seiner Meinung nach ist von einem kompletten Fehlschlag "bis hin zur Aufholjagd und einem großen Schritt nach vorne" alles möglich. "Wenn ihr mich heute fragt, gibt es immer Skepsis, aber das ist die Mentalität im Team, die uns antreibt, niemals aufzugeben", erklärt er.

Denn angesichts des großen Rückstands müsse man "den Mount Everest erklimmen, um zu Red Bull aufzuschließen", betont er und erklärt: "Ich habe keinen Zweifel daran, dass McLaren im nächsten Jahr ganz vorne mitmischen wird, und vielleicht auch Aston Martin und vielleicht andere."

"Wir müssen und werden in Brixworth und Brackley keinen Stein auf dem anderen lassen", kündigt er daher im Hinblick auf die für Mercedes womöglich richtungsweisende Formel-1-Saison 2024 an.

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