• 24. November 2023 · 13:30 Uhr

Für 2024: Formel-1-Kommission kündigt Änderungen am Sprintformat an

Was die Formel-1-Kommission bei ihrer Besprechung in Abu Dhabi beschlossen hat und welche Änderungen schon in der Saison 2024 greifen

(Motorsport-Total.com) - Bei ihrer vierten und letzten Besprechung in der Saison 2023 hat die Formel-1-Kommission wichtige Beschlüsse für die Saison 2024 gefasst. Das Gremium aus Teamvertretern, Veranstaltern und Sponsoren unter Vorsitz von FIA-Formelsport-Direktor Nikolas Tombazis und Formel-1-Chef Stefano Domenicali hat sich unter anderem mit einer möglichen Neuausrichtung der Rennwochenenden unter dem Sprintformat befasst.

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Formel-1-Start in der Saison 2023 beim Grand Prix von Las Vegas Zoom Download

Ergebnis: Die Kommission unterstützt ein "Update" des aktuellen Sprintformats für die Saison 2024. Die geplanten Änderungen sollen das Wochenende "weiter rationalisieren", indem die Sprinteinheiten vom Grand Prix losgelöst werden, so heißt es in einem Protokoll zur Sitzung. Konkret beschlossen ist hier aber noch nichts.

Offen ist auch, wie viele Sprintrennen es im kommenden Jahr geben wird. Hierzu schreibt die Kommission: "In den kommenden Wochen veröffentlichen wir den finalen Kalender für die Sprintveranstaltungen 2024." 2023 hatte die Formel 1 insgesamt sechs Wochenenden unter dem Sprintformat ausgetragen.

Für 2024 soll sich die Arbeitsgruppe Sport mit "spezifischen Details" beschäftigen, "vor allem in Sachen Timing und Parc-ferme-Regeln", so heißt es. Rechtzeitig zum nächsten Treffen der Formel-1-Kommission im Frühjahr 2024 sollen die entsprechenden Vorschläge ausgearbeitet sein.

Formel-1-Sprint 2024 nur noch ein "Fun-Event"?

Dazu sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff beim ORF: "Ich bin ja generell kein Fan von den Sprintrennen, weil sie ein bisschen verwässern. Wenn wir sie behalten, dann müssen wir schon über alternative Formate nachdenken. Aber der Teufel steckt im Detail, und deshalb haben wir dazu [noch] keine Entscheidung getroffen."

An den Sprintrennen werde die Formel 1 festhalten. Denn: "Interessanterweise sagt eine Umfrage, dass viele Leute das Sprintwochenende mögen, vor allem jüngere Fans, neue Fans. Ich bin da vielleicht eher auf der konservativeren Seite, vielleicht zu konservativ. Mir gefällt das Grand-Prix-Format gut, so, wie es immer war."

"Wenn man bei den Sprintwochenenden bleibt, muss man es vielleicht ganz klar deklarieren, dass der Samstag unser Fun-Event ist, und das Fun-Event hat dann vielleicht eine gestürzte Startaufstellung oder auch nicht", sagt Wolff. "Dann weiß wenigstens jeder, dass wir am Sonntag ein Rennen fahren."

Weitere Tests für Regenschutz angekündigt

Ebenfalls 2024 will die Formel 1 weitere Testfahrten mit einem Regenschutz unternehmen. Bereits im Sommer 2023 hatten hierzu erste Probefahrten stattgefunden, ein weiterer Test folgt "im Frühjahr 2024", mehr ist dazu noch nicht bekannt.

Nur so viel: "Bei diesem Test wird eine Abdeckung verwendet, die das Rad komplett umgibt. Wir wollen damit die Sinnhaftigkeit der Radabdeckung für diese Fahrzeuge unter Beweis stellen und mithelfen, die künftige Richtung für dieses Projekt zu definieren."

Von einem solchen Regenschutz versprechen sich die Formel-1-Macher eine geringere Gischt und damit bessere Bedingungen für hinterherfahrende Autos. Denn gerade eine schlechte Sicht hatte zuletzt vermehrt dazu geführt, dass die Rennwagen bei regnerischem Wetter aus Sicherheitsgründen teilweise gar nicht fuhren.

Welche Beschlüsse es zu den Formel-1-Reifen gab

Die Reifen der Formel 1 waren auch darüber hinaus Gegenstand der Diskussion in der Kommission. Nach einzelnen Versuchen mit nur elf Reifensätzen pro Fahrer und Rennwochenende kehrt die Formel 1 für 2024 wieder komplett zum Standardformat mit 13 Reifensätzen pro Fahrer und Rennwochenende zurück.

Außerdem erlaubt die Formel 1 bis einschließlich 2025 den Einsatz von Reifenheizdecken, nachdem die Heizdecken ursprünglich schon 2024 hätten wegfallen sollen.

Das geht einher mit der Kommissions-Empfehlung, bei der Entwicklung künftiger Formel-1-Rennreifen darauf zu achten, dass weniger Probleme durch Überhitzen auftreten und dass die Rennreifen insgesamt eine "verbesserte Fahrbarkeit im Rennen" aufweisen sollen. Erst kürzlich war Pirelli als Formel-1-Lieferant für die Einheitsreifen bestätigt worden.


Änderungen im Technischen und Finanziellen Reglement

Auf technischer Seite soll nach den Ereignissen vom Katar-Grand-Prix 2023 die Kühlung der Fahrer im Cockpit verbessert werden. Konkret: Künftig soll ein Zusatzteil kühle Luft zum Fahrer "schaufeln" dürfen. Ob darüber hinaus weitere Kühlmöglichkeiten "für extreme Bedingungen" eingebaut werden könnten, das soll eine "zusätzliche Analyse" zeigen.

Verständigt haben sich die Kommissionsmitglieder mit Blick auf das neue Formel-1-Reglement 2026 darauf, dass "vor 2025 nicht mit der Entwicklung eines Fahrzeugs für 2026 begonnen werden darf". Das schränkt den technischen Vorlauf der Teams entsprechend ein und soll für Chancengleichheit sorgen.

Beim Finanziellen Reglement sind künftig Kosten für Nachhaltigkeitsprojekte ausgeklammert. "Das bezieht sich besonders auf Kosten bei der Festlegung von Nachhaltigkeitszielen und bei der Überwachung der einzelnen Maßnahmen", so erklärt die Kommission. Und sie weist abschließend noch darauf hin, "dass alle Regeländerungen erst noch vom Motorsport-Weltrat abgesegnet werden müssen".

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