Formel-1-Kräfteverhältnis 2023: Das sagen die Daten nach Austin!
Wer hat das aktuell schnellste Auto? Wer den besten Reifenverschleiß? Wer den besten Topspeed? Wir klären die wichtigsten Fragen zur Formel-1-Saison 2023!
(Motorsport-Total.com) - Das Rennen in Austin war enger als erwartet, nachdem Max Verstappen den Sprint am Samstag noch dominierte. Wie gut war die Pace der einzelnen Autos in den USA? Was sagen uns die Daten der Saison 2023? Wer ist gut im Qualifying, wer im Rennen? Wer hat den besten Topspeed? Wer den besten Reifenverschleiß und wie hoch ist er? Wie schnell sind die Teamkollegen zueinander?
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Ferrari steht in Austin auf der Pole, doch am Ende gewinnt wieder Max Verstappen Zoom Download
Mit den Daten, die unser Technologiepartner 'PACETEQ' zur Verfügung stellt, ist es möglich, Einblicke in die sonst verborgenen Daten der Formel-1-Teams zu erhalten und wir können damit alle dieser Fragen beantworten!
Rennpace: Hamilton schneller als Verstappen?
Den Daten nach zu Urteilen war beim Großen Preis der USA Max Verstappen der schnellste Pilot im Feld, aber das nur hauchdünn vor Lewis Hamilton (+0,01 Sekunden pro Runde). Im Sprint war der Niederländer noch eine halbe Sekunde pro Runde schneller, doch die Bremsprobleme am Sonntag beeinträchtigten die Red-Bull-Pace.
Verstappens Pace-Probleme sorgten zudem dafür, dass die Spitze relativ eng beieinander war. Sowohl McLaren-Pilot Lando Norris, Sergio Perez im Red Bull und Ferrari-Fahrer Carlos Sainz fehlten nur etwa drei Zehntel pro Runde an Pace. George Russell machte den langsamsten Eindruck der Topfahrer, obwohl er im letzten Stint der schnellste Mann auf der Strecke war.
Ermutigend war auch die Pace des AlphaTauris von Yuki Tsunoda (+0,095), während im hinteren Teil des Feldes Haas (+1,46) und Alfa Romeo (+1,68) mit ihrer Leistung enttäuschten. Das lag zum Teil aber auch an sehr frühen ersten Boxenstopps, was für einen langen letzten Stint gesorgt hat, wo man viel Zeit verloren hat.
Reifenverschleiß: Russell und McLaren mit Problemen
Beim Grand Prix der USA setzten die meisten Fahrer auf 2 Stopps, da der Reifenverschleiß bei den hohen Temperaturen spürbar war und sich das Boxenstoppdelta von 21 Sekunden in Grenzen hielt. Dass die Einstoppstrategie zu langsam war, konnte man an den Rennen von Charles Leclerc und Daniel Ricciardo sehen.
Im Saisonschnitt ergibt sich damit ein gemischtes Bild. Der Red Bull RB19 ist immer noch das Auto mit dem geringsten Reifenverschleiß, wobei die konstanten Runden auch auf ein Management der Pace hinweisen. Dennoch sollte das Team in der Theorie vor allem auf Strecken mit einem aggressiven Asphalt Vorteile haben. Auch Mercedes und Aston Martin können beim Reifenverschleiß punkten.
So sieht das Kräfteverhältnis über die gesamte Saison aus!
Sieht man sich die Durchschnitte der ersten 18 Rennen an, dann macht es mittlerweile den Eindruck, dass die Verfolger Red Bull so langsam einholen, obwohl die Bremsprobleme Verstappen in Austin wichtige Zeit gekostet haben. Dennoch schmilzt der Vorsprung des RB19.
Nimmt man den Schnitt der ersten 18 Rennen, so ist Red Bull im Qualifying zweieinhalb Zehntel vor Ferrari, gefolgt von Mercedes (+0,43) und McLaren (+0,65). Das Problemkind im Qualifying heißt Alfa Romeo: das Team aus dem Schweizer Hinwil liegt mit einem Rückstand von 1,31 Sekunden auf dem letzten Platz.
Teamduell: Perez und Stroll mit Klatsche
Ein ähnlicher Unterschied zwischen Qualifying und Rennen zeigt sich im Übrigen auch bei den Abständen in den Teamduellen. Das klarste Teamduell im Qualifying spielt sich bei Aston Martin mit Fernando Alonso und Lance Stroll ab, wo der Kanadier im Schnitt über 8 Zehntel aufgebrummt bekommt. Beachtlich sind auch die Duelle bei Wiliiams, Haas und Red Bull. Am engsten ist es dafür bei Ferrari.
Welches Auto hat den besten Topspeed?
Die große Frage ist natürlich, woher der Vorteil für Red Bull kommt? Das Auto ist natürlich bestens ausbalanciert, aber auch auf den Geraden kann der RB19 seine Stärken ausspielen. Sieht man sich die Topspeed-Werte im Qualifying an, dann ist keiner schneller als Verstappen und Perez.
Mercedes findet sich beim Topspeed im Mittelfeld wieder, während am Ende des Feldes AlphaTauri, McLaren und Alfa Romeo stehen, die mit durchschnittlich 5 km/h Rückstand auf Red Bull noch Verbesserungsbedarf haben. Diese Autos haben einen zu großen Luftwiderstand.
Wer blufft am meisten in Q1?
Auch schon einmal die Frage gestellt, welches Team sich am meisten von Q1 zu Q3 verbessern kann? Wir haben die Antwort: Red Bull! Über eine Sekunde findet das Team im Verlauf des Qualifyings, was bedeutet, dass man zu Begin des Qualifyings oftmals noch nicht alle Karten auf den Tisch legt, sei es durch die Spritmenge oder den Motorenmodus.
Wer macht die besten Boxenstopps?
Ein wichtiges Kriterium für eine gute Rennstrategie sind natürlich auch die Boxenstopps. Im Schnitt verbringen die Red-Bull- und McLaren-Piloten die geringste Zeit beim Reifenwechsel. Nur durchschnittlich 2,64 Sekunden stehen Max Verstappen und Sergio Perez beim Reifenwechsel, das ist Bestwert in der Formel 1.