GP Katar
Formel-1-Liveticker: Geldstrafe für Lewis Hamilton!
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Hamilton nimmt Crash auf seine Kappe +++ War das Rennen zu anstrengend? +++ Zahlreiche Strafen wegen Tracklimits +++
Geldstrafe für Lewis Hamilton
Lewis Hamilton wird zur Kasse gebeten: Der Mercedes-Pilot muss für das Überqueren der Strecke nach seinem Unfall 50.000 Euro zahlen. 25.000 davon werden allerdings für den Rest des Jahres zur Bewährung ausgesetzt.
Die Rennkommissare erklären, Hamilton habe sich entschuldigt und eingesehen, dass die Situation potenziell "sehr gefährlich" hätte sein können. Zusätzlich zur Geldstrafe gab es trotzdem auch noch eine Verwarnung.
Keine Strafe gab es dagegen für den Crash mit Russell selbst. Die Stewards erklären, dass Hamilton zwar womöglich die Hauptschuld trage. Allerdings sei er auch nicht ganz alleine verantwortlich, daher gebe es keine Strafe.
Hier die Begründung im Wortlaut:
"Cars 44, 63 and 1 entered Turn 1 three-wide with Car 44 trying to make a move on Car 63 around the outside. When turning in, the rear-right wheel of Car 44 made contact with the front left edge of Car 63, causing Car 44 to spin off track. Car 63 also spun but was able to continue the race after that."
"Whilst the argument can be made that Car 44 was predominantly at fault, the Stewards, taking into account that the incident happened in Lap 1 and several cars were involved, determine that the incident is considered as a typical 'Lap 1, Turn 1' incident and no driver is wholly at fault. Therefore no further action is taken."
Hülkenberg: "Ich habe es einfach verkackt"
Der Deutsche fuhr beim Start bekanntlich auf den falschen Startplatz und gesteht bei Sky: "Ich habe es einfach verkackt, da brauchen wir nicht drumherumreden. Es ist irgendwie eine komische Situation, wenn da vorne auf einmal doch kein Auto ist."
"Man ist es einfach so gewöhnt, immer aufzuschließen. Und ja, verkackt, ganz schlicht und einfach", so Hülkenberg, der das Rennen schließlich als 16. mit einer Runde Rückstand beendete.
Doppelt bitter für Haas: Weil auch Kevin Magnussen als 14. ohne Punkte blieb, zog Alfa Romeo im Kampf um P8 in der WM am US-Team vorbei. Die Hoffnung für den Rest des Jahres ist nun das Update für den VF-23, das in Austin kommen wird.
Russell: Im Cockpit waren es fast 50 Grad
Auch zu den Bedingungen hat sich der Brite bei Sky geäußert und erklärt: "Es war bei Weitem das körperlich anstrengendste Rennen, an dem ich je teilgenommen habe. Es war irre heiß, wie in einem Ofen. Es war überaus fordernd."
"Ich würde sagen, im Cockpit geht es in Richtung 50 Grad Celsius. Du hast deine feuerfesten Sachen an, den Rennoverall und die Autos vor dir strahlen heiße Luft ab. Du kannst dich nicht abkühlen, selbst dein Getränk ist heiß", berichtet er.
"Es ist wirklich so, als würde dir jemand mit einem heißen Föhn ins Gesicht pusten, und das eineinhalb Stunden lang. Und da reden wir noch nicht mal von der körperlichen Anstrengung, wenn man ein Formel-1-Auto fährt."
"Ich würde sagen, das war zu sehr an der Grenze. Es war ziemlich verrückt. Aber es ist auch das, was ich liebe. Es gibt viel schlimmere Situationen. Und ich sehe lieber das Positive an diesem Rennen", betont Russell.
Hat Mercedes zwei Podestplätze verloren?
Das glaubt zumindest George Russell nach dem Crash. Er erklärt bei Sky: "Wir beide hätten heute die Chance gehabt, auf dem Podium zu stehen. Da war keine Absicht im Spiel, weder von mir noch von ihm."
"Mit diesen Autos hast du unheimlich große tote Winkel im Rennen. Und wir beide haben großen Respekt voreinander. Wir kommen darüber hinweg. Wir besprechen das nochmal. Ich bin mir sicher, es wird [dann] in Ordnung sein", so Russell.
"Es war einfach eine sehr schwierige Situation. Wir können trotzdem viel Positives mitnehmen", hofft er.
War das Rennen zu anstrengend?
Logan Sargeant musste aufgeben, und auch Esteban Ocon hat inzwischen verraten, dass er sich während des Rennens übergeben musste. Auch zahlreiche andere Piloten litten sichtbar unter der Hitze in Katar.
Experte Ralf Schumacher erklärt bei Sky: "Es scheint ja fast, dass es ein bisschen über die Grenze war für die Piloten. [...] Vielleicht muss man da wirklich ein bisschen vorsichtig sein, das mal genau analysieren und in Zukunft bei solchen Bedingungen für die Fahrer etwas vorsichtiger sein."
Auch Helmut Marko verrät: "Ich habe Max eigentlich noch nie so verschwitzt gesehen [wie nach dem Rennen]." Im ORF erklärt er: "Es war einfach diese Luftfeuchtigkeit und du kriegst im Auto überhaupt keine Frischluftzufuhr."
Zudem seien die vier Stints heute wie "vier Sprintrennen" nacheinander gewesen. Schumacher findet daher: "Das muss man also aus gesundheitlichen Gründen für die Zukunft rekapitulieren."
Warum Sargeant aufgeben musste
Williams hat inzwischen ein offizielles Statement herausgegeben und erklärt:
"Nach Logans Ausscheiden aus dem Grand Prix wurde er vom medizinischen Team vor Ort untersucht und freigegeben, nachdem er während des Rennens unter starker Dehydrierung gelitten hatte und durch grippeähnliche Symptome Anfang der Woche geschwächt war."
Wie vorhin schon geschrieben: Unter diesen Umständen war es definitiv die richtige Entscheidung, das Auto abzustellen!
Hamilton droht Strafe
Wo wir gerade dabei sind: Dem Rekordweltmeister droht noch eine Strafe! Allerdings nicht für den Zwischenfall selbst. Es geht um eine Szene nach dem Unfall. Da überquerte er nämlich zu Fuß die Rennstrecke. Das ist nicht erlaubt.
Die Rennkommissare haben eine Untersuchung eingeleitet, dürfte eine Geldstrafe geben.
Den Crash der Mercedes-Piloten ...
... gibt es derweil übrigens hier noch einmal im Video!
Marko: Verstappen hatte alles im Griff
Im Ziel hatte der Niederländer nur knapp fünf Sekunden Vorsprung. Da haben wir in diesem Jahr schon ganz andere Abstände gesehen. Helmut Marko erklärt bei Sky allerdings: "Ich glaube, Max hat das souverän kontrolliert."
"Man hat ja dann gesehen am Schluss, wie er seine schnellste Runde hingeknallt hat, wie viel Reserven da waren. Und wir waren von den Reifen her gut aufgestellt und haben aber wirklich immer darauf geachtet, dass wir die Reifen nicht überfordern."
Man habe darauf geschaut, "dass wir nie in die Gefahr kommen, dass ein Undercut oder was uns gefährden könnte. Also von der Sicht aus von Max souveränst", lobt Marko, der aber verrät, dass heute nicht mehr lange gefeiert wird.
"Heute ist Heimreise. Ist langweilig. 1:00 Uhr geht der Flug, also da geht nicht mehr viel", so Marko.