• 02. September 2023 · 09:08 Uhr

Lando Norris: Wechsel zu Red Bull? Das sagt Zak Brown dazu!

Lando Norris wird als Nachfolger von Sergio Perez bei Red Bull gehandelt, weswegen wir uns bei Zak Brown und Christian Horner erkundigt haben, was wirklich dran ist

(Motorsport-Total.com) - Es ist eins der heißesten Gerüchte der Formel 1: Wechselt Lando Norris zu Red Bull, und wenn ja wann? Ralf Schumacher hatte die Spekulationen nach Zandvoort in seiner Sky-Kolumne angeheizt, als er schrieb, dass er sich "vorstellen" könnte, "dass Lando Norris neuer Teamkollege von Verstappen wird. Die beiden scheinen gute Freunde zu sein."

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Lando Norris und Max Verstappen: Werden sie irgendwann Teamkollegen bei Red Bull? Zoom Download

Der Haken dran: Norris hat bereits im Februar 2022, damals noch unter Teamchef Andreas Seidl, einen Vertrag bei McLaren unterschrieben, der bis Ende 2025 läuft. Und auf die Frage von Motorsport-Total.com, ob Norris de facto unverkäuflich sei, egal was ein anderes Team als Gegenleistung bieten würde, antwortet McLaren-CEO Zak Brown entschlossen: "Korrekt."

"Lando wird bis 2025 bei McLaren fahren. Ganz sicher", unterstreicht Brown in dem Interview, das erst nach Monza in voller Länge auf Motorsport-Total.com veröffentlicht wird. Und stellt auch klar, dass ihn nicht einmal ein etwaiger finanzieller Anreiz oder ein Entgegenkommen seitens Red Bull Powertrains (RBPT) in Sachen Motorenlieferung ab 2026 umstimmen könnte.

Dabei würde Norris als Teamkollege zumindest Verstappen gefallen: "Wir kommen gut miteinander klar. Und er ist derzeit sicher einer der besten Fahrer. Ich bin sicher, es wäre spannend, gemeinsam ein Team zu bilden." Aber: "Im Moment ist das unmöglich. Er hat einen langfristigen Vertrag bei McLaren unterschrieben. Das war vielleicht nicht so schlau!"

Dass sich irgendjemand freiwillig Verstappen als Teamkollegen bei Red Bull antun würde, in einem Team, das rund um den bald dreimaligen Weltmeister aufgebaut ist, halten Branchenkenner für unwahrscheinlich. Verstappen hat schon aufstrebende Talente wie Pierre Gasly und Alexander Albon deklassiert, und selbst Daniel Ricciardo konnte ihm am Ende der gemeinsamen Zeit immer schwerer Paroli bieten.

Überraschung: Norris wäre offen für einen Wechsel

Doch Norris sagt zumindest, dass er sich einen solchen Wechsel prinzipiell vorstellen kann: "In der Zukunft", betont er, "wäre das definitiv etwas, wofür ich offen bin. Es wäre großartig, neben so jemandem wie ihm zu fahren, und gleichzeitig zu sehen, wo ich im Vergleich dazu stehe. Dafür wäre ich offen."

Zumal es nicht das erste Mal wäre, dass Red Bull bei Norris anklopft. Helmut Marko hatte seinen Manager bereits 2016 erstmals angesprochen, als Norris noch Formel Renault fuhr, um ihm einen Platz im Red-Bull-Juniorteam anzubieten. Und später gab es eine weitere Kontaktaufnahme durch Christian Horner, die dokumentiert ist. Ergeben hat sich daraus bisher nichts.

Kann sich Verstappen den Teamkollegen aussuchen?

Die Ralf-Schumacher-Theorie fußt letztendlich auch darauf, dass das Verhältnis zwischen Verstappen und Sergio Perez seiner Meinung nach nicht so intakt ist, wie das seitens Red Bull nach außen vermittelt wird. 2022 gab es erste Risse in der Beziehung, die teilweise sichtbar wurden. Und: "Ich gehe davon aus, dass Verstappen am Ende entscheiden wird, wer sein Teamkollege wird", schreibt Schumacher in seiner Kolumne.

Das sei auch "nichts Unübliches. Das gab es schon bei Senna, auch mein Bruder hatte dieses Recht. Wenn ein Fahrer wie Verstappen so viel für den Teamerfolg beisteuert, finde ich es auch gut, dass man ihm damit möglichst den Rücken freihält."

Horner: Perez hat Vertrag für 2024, aber ...

Also, Frage von Motorsport-Total.com an Horner: Können Sie sich vorstellen, Norris noch einmal zu kontaktieren? Entweder schon für 2024, oder für 2025, wenn Perez' Vertrag ausläuft, oder für 2026, wenn dann auch Norris' McLaren-Vertrag ausgelaufen ist?

Horners Antwort klingt zumindest nicht nach einem entschiedenen Dementi: "Lando ist ein großartiger Fahrer. Daran besteht kein Zweifel. Und man sieht, dass sein Potenzial weiter wächst." Aber er stellt klar: "Er ist ein McLaren-Fahrer, und wir müssen die Vereinbarungen akzeptieren, die da bestehen."


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"Er ist im Moment sicher einer der wenigen Fahrer, die ... Er macht einen super Job in diesem Sport. Allerdings haben wir unsere Fahrer für 2024 schon bestätigt. Für 2025 haben wir noch ein Cockpit frei. Sie können sich vorstellen, dass wir keinen Mangel an Interesse für das Cockpit haben. Aber das ist im Moment noch weit weg."

Brown bestätigt Gespräche mit Red Bull Powertrains

Argumente, McLaren davon zu überzeugen, Norris vorzeitig freizugeben, könnte Red Bull bieten. Nicht nur in Form einer Ablösesumme in Millionenhöhe, sondern womöglich auch in Form einer Lieferung von Motoren. Für Red Bull Powertrains wäre ein Kundenteam wie McLaren, mit dem man zusätzliche Daten für die Entwicklung sammeln könnte, womöglich ein Zugewinn.

Und es ist kein Geheimnis, dass die ersten Gespräche über eine Motorenlieferung seitens RBPT an McLaren bereits stattgefunden haben: "Es stimmt, wir haben Red Bull in ihrer neuen Fabrik besucht. Was die da machen, ist schon beeindruckend", bestätigt Brown, betont aber gleichzeitig, dass es seine Aufgabe sei, mit allen Herstellern (außer Ferrari) Gespräche zu führen.

Norris: Großer Respekt vor Verstappen

Menschlich würde es zwischen Verstappen und Norris jedenfalls passen. Die beiden haben ähnliche Interessen, nehmen oft gemeinsam an Simracing-Wettbewerben teil und wurden in der Vergangenheit auch schon gemeinsam in Discotheken gesehen. Und Norris hat vor Verstappen zwar keine Angst, aber großen Respekt.

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"Max ist wahrscheinlich einer der besten Fahrer in der Geschichte der Formel 1", sagt er. "Ich bin vor der Formel 1 nie direkt gegen ihn gefahren, sondern war immer in der Kategorie drunter. 2012 oder 2013 habe ich ihn zum ersten Mal getroffen und kennengelernt. Ich habe also erlebt, was er leistet, und das liegt nicht nur am Red Bull. Ganz egal, welches Auto er fährt, er performt immer auf höchstem Niveau."

Dafür, dass Norris womöglich schon 2024 zu Red Bull wechselt, muss aber viel passieren. In der "Silly Season" der Formel 1 gilt das nicht als wahrscheinlichste Variante. Denn sollte Perez in den verbleibenden Saisonrennen halbwegs performen, gibt es seitens Red Bull keinen Grund, ihn vorzeitig auszutauschen.

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