• 09. August 2023 · 09:27 Uhr

Warum Red Bulls DRS-Vorteil so schwierig zu kopieren ist

Red Bulls DRS-Vorteil ist für seine Formel-1-Konkurrenten zwar kein Rätsel mehr, doch es wird noch eine Weile dauern, bis sie den Vorsprung schmälern können

(Motorsport-Total.com) - Eines der herausragenden Merkmale des dominanten RB19 ist der DRS-Vorteil, der Max Verstappen und Sergio Perez auf den Geraden oft unaufhaltsam gemacht hat. Ihre Formel-1-Rivalen glauben, dass dieser Vorteil noch einige Zeit anhalten wird, auch wenn sie immer besser verstehen, woher er kommt.

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Red Bulls Konfiguration am Heck macht sein DRS effektiver als das der anderen Zoom Download

Er war der Schlüssel zu einigen beeindruckenden Leistungen im Qualifying und ermöglichte beiden Fahrern, im Rennen ohne große Probleme an der Konkurrenz vorbeizuziehen.

Während das Ausmaß des DRS-Gewinns von Red Bull zu Beginn des Jahres zu Theorien über ein Tricksystem führte, das den enormen Geschwindigkeitsschub ermöglicht, haben die Konkurrenten mittlerweile verstanden, welche Dynamik im Spiel ist.

Warum Red Bulls DRS effektiver ist

Das System bewegt sich nicht in einer Grauzone des Reglements, sondern hat tatsächlich damit zu tun, wie Red Bull den Luftwiderstand am Heck des Autos ausgleicht.

Red Bull hat sich bewusst dafür entschieden, dass der Luftwiderstand des Heckflügels größer ist als der des sogenannten "Beam-Wings" (zusätzliches Flügelelement zwischen Diffusor und Heckflügel). Wenn sich also der Hauptflügel öffnet, bedeutet das einen größeren Geschwindigkeitssprung.

Die Konkurrenz kann diesen Ansatz jedoch nicht einfach kopieren, weil ihre Autos nicht die nötige Leistung aus dem Diffusor erbringen, die es ihnen ermöglicht, den Beam-Wing zu verkleinern. Er ist ein wertvolles Instrument zur Verbesserung der Heckstabilität, da er einen hohen Abtrieb und einen hohen Luftwiderstand erzeugt.

Formel-1-Konkurrenz arbeitet an Lösungen

McLaren hat begonnen, in diesem Bereich etwas aggressiver vorzugehen, und führte beim Grand Prix von Belgien in Spa einen effizienteren Beam-Wing ein, von dem man hofft, dass er die Strömungsverhältnisse am Heck verschieben und weitere DRS-Gewinne für das Team aus Woking ermöglichen wird.


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Teamchef Andrea Stella betont jedoch, dass es ein langfristiger Prozess sein wird, das Heck des Autos so zu entwickeln, wie es Red Bull in den letzten beiden Saisons getan hat: "Sie scheinen dieses Konzept schon seit einiger Zeit zu verfolgen."

"Ich denke also, dass sie einen gewissen Vorteil daraus ziehen, dass sie viel Erfahrung mit der Entwicklung dieser Art von Konfiguration haben. Das ist im Laufe der Zeit ziemlich deutlich geworden. Alle Teams versuchen jetzt zu sehen, was möglich ist, indem wir in diese Art von Richtung entwickeln."

Aston Martin, das in den ersten Rennen einen deutlichen DRS-Rückstand gegenüber Red Bull hatte, als es der engste Herausforderer war, arbeitet ebenfalls daran. Performance-Direktor Tom McCullough verrät: "Ich denke, dass die Updates, die wir nach Spa mitgebracht haben, größtenteils in diese Richtung gehen."


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"Es geht um das Zusammenspiel des gesamten hinteren Teils des Autos. Wenn man sich den diesen Teil des Autos anschaut, arbeitet alles zusammen, egal ob es sich um die hinteren Bremsen, den Diffusor, den Beam-Wing oder den Heckflügel handelt."

"Sie saugen alles aus dem Heck des Autos heraus, und es ist das Verhältnis zwischen den Elementen, mit dem man spielt. Natürlich will man eine stabile Aerodynamik, aber man will auch einen großen Effekt, wenn man das DRS öffnet. Das hängt auch von der Einstellung des Heckflügels und vielen anderen Faktoren ab."

"Das war definitiv etwas, bei dem wir gesehen haben, dass Red Bull zu Beginn des vergangenen Jahres einen Schritt voraus war. Sie waren in diesem Punkt stark, und ich denke, jeder hat versucht, bis zu einem gewissen Grad aufzuholen", sagt McCullough.

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