Fernando Alonso: Otmar Szafnauer sollte dieses Jahr ganz leise sein!

Fernando Alonso hat die Trennung von Alpine "ein bisschen persönlich" genommen - Er erklärt, warum er vor allem mit Otmar Szafnauers Verhalten ein Problem hat

von Ruben Zimmermann · 05.08.2023 13:02

(Motorsport-Total.com) - Eine Trennung im Guten war es nicht, als Fernando Alonso Alpine nach der Saison 2022 verließ. Zumindest lässt der Spanier in einem Interview mit der 'BBC' nun durchblicken, dass er mit der damaligen Führungsriege der Franzosen noch immer auf Kriegsfuß steht.

Otmar Szafnauer und Fernando Alonso werden so schnell wohl keine Freunde mehr ...

"Ich denke nicht, dass ich mich respektlos behandelt gefühlt habe", betont Alonso in dem Gespräch zwar. "Aber es stimmt, dass es länger als erwartet gedauert hat, als wir die Gespräche begonnen haben", sagt er über die damaligen Verhandlungen über einen neuen Vertrag.

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Rückblick: Alonsos Kontrakt mit Alpine lief bis Ende 2022, und laut dem Spanier nahm man bereits Anfang April die Gespräche über eine Verlängerung auf. "Es ging einfach sehr langsam voran, und das lag nicht an mir. Ich war bereit [für einen neuen Vertrag] und zufrieden", betont Alonso.

Der zweimalige Weltmeister erklärt: "Das Auto war 2022 schnell, also war ich happy mit der Performance und den Möglichkeiten für die Zukunft." Doch während Alonso laut eigener Aussage schnell Klarheit wollte, fühlte sich der Spanier vom Team hingehalten.

Alonso: Wie kann Szafnauer solche Dinge sagen?

Dazu seien "all diese Kommentare über das Alter und was auch immer" gekommen. So wollte Alonso damals einen langfristigen Vertrag haben, Alpine soll allerdings gezögert haben. Denn Alonso feierte vor wenigen Tagen bereits seinen 42. Geburtstag.

Die Konsequenz: Als es Ende Juli, also laut Alonso mehr als drei Monate nach dem Start der Verhandlungen, noch immer keinen neuen Vertrag gab und sich bei Aston Martin durch den Rücktritt von Sebastian Vettel die Chance auf ein Cockpit ergab, unterschrieb Alonso dort.

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Den schwarzen Peter schiebt Alonso ganz konkret dem damaligen Teamchef Otmar Szafnauer zu. "So handhaben sie die Dinge. Oder so handhabt Otmar die Dinge. Denn nach diesem Jahr sollte er ruhig sein. Er sollte überhaupt nichts mehr sagen", wettert Alonso.

"Trotz der Ergebnisse von Aston Martin und den Ergebnissen, die er erreicht, redet er noch immer und ist noch immer stolz auf die Entscheidung", wundert sich Alonso und erklärt, dass das "unglaublich" sei, wenn man sich anschaue, wo Alpine aktuell stehe.

Alonso sicher: Alpine hat meinen Wert unterschätzt

Während Aston Martin auf Rang drei in der Konstrukteurs-WM liegt und auch Alonso selbst Dritter in der Fahrer-WM ist, ist Alpine zur Sommerpause 2023 auf den sechsten WM-Rang abgestürzt. Szafnauer selbst musste deswegen in Enstone jüngst seinen Hut nehmen.

Alonso, der das Interview noch vor Szafnauers Entlassung gab, erklärt, er habe "zu 100 Prozent" das Gefühl, dass die damalige Alpine-Führung um Szafnauer und Laurent Rossi, der inzwischen ebenfalls entmachtet wurde, seinen Wert für das Team unterschätzt habe.

"Wenn man jedes Wochenende sein Bestes gibt, wenn ich auch so viele Dinge für Renault getan habe, dann nimmt man es schon ein bisschen persönlich, wenn jemand deine Leistung oder dein Alter oder solche Dinge anzweifelt", gesteht der zweimalige Weltmeister.

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Er habe daher "besonders hart" beweisen wollen, dass er noch immer in Bestform sei. Und "der beste Weg", um das zu tun, seien die Resultate auf der Strecke. "Die Ergebnisse sprechen für sich selbst", betont Alonso - vermutlich mit einer gewissen Genugtuung.