• 16. Juni 2023 · 22:11 Uhr

Lando Norris: Ohne Updates ist McLaren im Nirgendwo

Was schiefläuft bei McLaren mit dem MCL60 in der Formel-1-Saison 2023 und warum laut Lando Norris nur Updates dabei helfen können, die Trendwende zu schaffen

(Motorsport-Total.com) - Ob er Hoffnung habe, der Kanada-Grand-Prix in Montreal könne eine Wende für McLaren bedeuten in der Formel-1-Saison 2023, wird Lando Norris gefragt. Er wirkt ernüchtert, wenn er antwortet: "Um ehrlich zu sein: Uns liegt keine Strecke."

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Lando Norris im McLaren MCL60 beim Formel-1-Freitagstraining in Kanada 2023 Zoom Download

Das habe der Spanien-Grand-Prix in Barcelona einmal mehr gezeigt. Die Strecke, die schon seit Jahren als ein Gradmesser gilt, hat McLaren mit viel Enttäuschung und ohne WM-Punkte verlassen. "Die Pace war einfach nicht da", sagt Norris.

Er wird deutlich: "Selbst, wenn ich nach Kurve 1 das Rennen angeführt hätte, hätte nur eine kleine Chance auf Punkte bestanden. Wir haben im Rennen einfach mehr Probleme als im Qualifying."

"Die Gründe dafür kenne ich nicht. Aber auch Ferrari ist samstags besser als sonntags. Unser Auto ist am Sonntag einfach meilenweit weg von der Pace. Daher erwarte ich keine einfachen Rennen, bis wir nicht neue Teile am Auto haben."

Norris: Der MCL60 hat viele Schwächen, nicht nur eine

Doch was genau korrigiert werden muss am MCL60, das ist die große Frage. Das Auto habe nicht die eine, große Schwäche, meint Norris, sondern viele Defizite. Grundsätzlich habe McLaren zum Beispiel "Probleme in den Kurven" und "lange Kurven machen es nur noch schlimmer", so erklärt Norris.

"Nur schnelle Kurven sind gut für uns. Da sehen wir sogar ziemlich konkurrenzfähig aus. Bei viel Abtrieb und bei wenig Abtrieb und bei hohen Geschwindigkeiten sind wir vorne mit dabei. In langsamen Kurven passiert genau das Gegenteil. Die Kurven 10 und 12 in Barcelona zum Beispiel waren eine Katastrophe für uns. Und das schmerzt."

Auch das Fahrverhalten des MCL60 sei "einfach nicht gut", sagt Norris weiter. "Es fehlen nicht einfach nur 20 Abtriebspunkte vorne und hinten."

Reicht ein Update, um alle Fehler auszubügeln?

Und der Reifenhaushalt sei ebenfalls ausbaufähig. In Barcelona habe sich McLaren zwar in der ersten Runde mit frischen Pneus deutlich gesteigert. "Aber in der zweiten Runde mit frischen Reifen waren wir langsamer als in der ersten Runde! All das müssen wir nachvollziehen und es dann korrigieren", meint Norris. "Das braucht es, wenn wir als Team besser werden wollen."

Ob das angestrebte, nächste große McLaren-Update so viele "Krankheiten" auf einmal kurieren kann? Norris will abwarten: "Ich habe die neuen Teile noch nicht im Simulator ausprobiert. Daher weiß ich wirklich nicht, welche Auswirkungen sie haben werden."


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"Aber wir arbeiten mit großem Aufwand an allem, nicht nur an der Aerodynamik. In der modernen Formel 1 geht es nämlich nicht nur darum, wie viel Abtrieb du hast. Es gibt so viele Dinge, die miteinander in Einklang gebracht werden müssen, damit du schnell bist."

Irgendwie durchkommen

Bis dahin gelte es für ihn und Teamkollege Oscar Piastri, mit einem bockigen Auto ihr Mögliches zu tun und den Ingenieuren ihre Eindrücke zu schildern. "Denn es ist unheimlich schwierig, das Warum herauszufinden", sagt Norris. Aktuell tappe McLaren bei der Ursachenforschung teilweise noch im Dunkeln.

"Wir kriegen das aber hin", sagt Norris. "Es gibt deutliche Beweise, dass wir schon gute Schritte in die richtige Richtung gemacht haben. Das zeigt sich im Werk. Es sieht also auf jeden Fall besser aus, wir haben Hoffnung. Es braucht aber weiter Geduld."

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