• 20. Mai 2023 · 14:19 Uhr

Aerodynamik: Die wahren Geheimnisse sehen wir von außen nicht

Auch wenn Red Bull, Ferrari und Mercedes völlig unterschiedliche Aero-Konzepte haben, liegt der Grund für die Performance-Unterschiede an anderer Stelle

(Motorsport-Total.com) - Schaut man sich die Formel-1-Autos 2023 an, erkennt man vor allem drei Aerodynamik-Konzepte: Da wäre zum einen das von Red Bull, das ein Großteil des Feldes mittlerweile kopiert hat, dann das von Ferrari, das an eine Badewanne erinnert und auch von Haas benutzt wird. Und zu guter Letzt wäre da noch der innovative Zeropod von Mercedes.

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Mercedes besitzt ein einzigartiges Zeropod-Konzept Zoom Download

Das ist aber nicht der Hauptfaktor für Performance in der aktuellen Saison: "Ich glaube, dass sich die Leute zu sehr auf das Bodywork fokussieren", sagt Juan Molina, Chefaerodynamiker beim Haas-Team. "Es ist nicht nur das Bodywork, sondern das Zusammenspiel mit dem Unterboden, dem Heckflügel und den verschiedenen Teilen des Autos."

Das zeigt sich auch daran, dass alle drei Konzepte unter den Top 4 der aktuellen Konstrukteurswertung zu finden sind - fast alle anderen Teams, die etwa das Konzept von Branchenprimus Red Bull kopiert haben, sind weiter hinten im Feld zu finden.

Für Molina sind es daher eher die nicht sichtbaren Details an einem Auto, die den Unterschied in der Performance ausmachen. "Wir verstehen, wie die Unterschiede zwischen den Bodyworks funktionieren - na gut, abgesehen von vielleicht dem Mercedes. Das schieben wir mal beiseite", sagt er.

Bei der Entwicklung der Aerodynamik kommt es laut ihm vor allem darauf an, was die anderen sichtbaren und nicht sichtbaren Bereiche am Fahrzeug benötigen. "Was machen dein Frontflügel und deine Aufhängung für den Luftstrom, der unter das Auto geht? Das ist wichtig", sagt er.

"Und wie interagieren deine ganzen Winglets in der hinteren Ecke, den Heckflügel und dein Beam-Wing mit dem Diffusor? Überall lässt sich Performance finden", so Molina.

"Es geht um Kompromisse"

"Die Frage ist: Wo investierst du deine Ressourcen? Du kannst keinen neuen Crashtest für die Nase machen, von daher ist eine kleine Modifikation an der Nase vielleicht nicht leistbar", sagt er. Denn die grobe Struktur ist bei den Teams in Grunde für die Saison vorgegeben. "Es geht also vor allem um Kompromisse."


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Und: Im Laufe der Jahre stoßen die Teams bei der Performance in ganz unterschiedlichen Bereichen auf Plateaus, wo eine Weiterentwicklung kaum noch möglich sein wird.

Red Bull scheint in dieser Hinsicht bislang am besten entwickelt zu haben und ist allen anderen Teams ein gutes Stück voraus. "Wichtig ist, wo das Auto auf der Straße liegt", sagt Molina. "Bei Red Bull kann man sehen, dass sie immer genau wissen, was sie mit dem Auto machen müssen."

Aktive Aufhängung würde Titel bringen

Der Aerodynamiker vergleicht es in gewisser Weise mit einer aktiven Aufhängung. "Ich möchte nicht sagen, dass jemand so etwas hat, aber wenn man eine aktive Aufhängung hätte, dann würde man ziemlich sicher die Meisterschaft gewinnen", sagt er.


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"Darum denken wir: Wenn du verstehst, was dein Auto macht und wo du es hinbringen willst - und das auch tun kannst -, dann kannst du auch Performance bekommen", so Molina. "Daher sieht man, dass Teams versuchen zu verstehen, wie sie das Auto so niedrig wie möglich bekommen und gleichzeitig das Bouncing reduzieren."

Das, da ist er sich sicher, wird in den kommenden Jahren noch mehr ein Schlüssel zum Erfolg sein. Er ist überzeugt: "Es gibt noch Performance herauszuholen." 2026 sei dann aber ein guter Zeitpunkt für das neue Reglement, weil die Teams dann mit dem Stagnieren anfangen.

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