• 16. Mai 2023 · 12:22 Uhr

Aston Martin: Red Bull hat länger am Konzept gearbeitet als wir

Aston Martin ist zufrieden mit der derzeitigen Entwicklung, gibt sich aber keinen Illusionen gegen Red Bull hin: Die haben deutlich länger am Konzept entwickelt

(Motorsport-Total.com) - Aston Martin ist die große Überraschung der ersten fünf Saisonrennen der Formel 1 2023. Der Rennstall hat sich von Platz sieben im Vorjahr hochgearbeitet und liegt aktuell auf Position zwei der Konstrukteurswertung. Das Erstaunliche dabei ist: Nur in Baku stand Fernando Alonso mit dem AMR23 nicht auf dem Podest.

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Aston Martin ist bislang stark dabei, für Red Bull reicht es aber nicht Zoom Download

Aston Martin hat seine Ziele damit übertroffen und liegt laut dem Spanier ein Jahr vor den Erwartungen. Laut Technikchef Dan Fallows hatte Aston Martin vor dieser Saison einen großen Schritt anvisiert und diesen auch aggressiv verfolgt. "Und ich bin wirklich glücklich, dass wir den Schritt gemacht haben, den wir uns erhofft hatten", sagt er.

Insgeheim hatte man im Team gehofft, dass man es mit Konkurrenten wie Mercedes oder Ferrari würde aufnehmen können, "aber ich bin nicht sicher, ob wir auch optimistisch genug waren, zu glauben, dass das auch wirklich passiert", sagt Fallows.

Zumindest war das in den ersten Rennen der Fall. 102 Punkte hat Aston Martin gesammelt und damit aktuell mehr als Mercedes (96) und Ferrari (78), die zusammen auch nur halb so viele Podestplätze gesammelt haben wie Alonso.

Trotzdem warnt Fallows: "Wir haben in den vergangenen Rennen gesehen, dass sie unheimlich starke Konkurrenten sind, und dass wir unsere beste Leistung abliefern müssen, um auch für den Rest der Saison mit ihnen kämpfen zu können."

Red Bull arbeitet länger am Konzept

Das heißt, dass Aston Martin weiterhin große Schritte machen muss, und zudem zeigt Red Bull mit seinem dominanten RB19, dass noch reichlich Luft nach oben ist: "Wenn wir unsere relative Pace zum schnellsten Auto anschauen, dann sind wir uns denke ich alle einig, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben", so der Technikchef.

Denn zum Red Bull fehlt auch Aston Martin noch ein ganzes Stück. Eine echte Chance auf der Strecke hatte man bislang in keinem Rennen. Das ist laut Fallows aber auch nicht verwunderlich: "Der Red Bull wurde als Konzept ein wenig länger als bei uns entwickelt", sagt er.


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Denn während die Bullen ihr Konzept im Grunde immer weiterentwickeln konnten und schon vor der großen Regeländerung 2022 darauf hingearbeitet haben, hatte Aston Martin zu Beginn der neuen Formel-1-Ära ein komplett anderes Konzept, das aber floppte: Nach drei Rennen stand man im vergangenen Jahr noch bei null Punkten.

Aston Martin reagierte und brachte im Laufe der Saison ein neues Konzept, mit dem es dann aufwärts ging. Das heißt aber auch, dass man damit noch nicht so viel Entwicklungszeit hatte wie Red Bull: "Wir entwickeln es noch weiter", sagt Fallows. "Wir haben in diesem Jahr einen sehr großen Schritt gemacht, aber wir haben noch einen Weg vor uns."

Mehr Aero-Entwicklung hilft "definitiv"

Helfen könnte dabei ein Vorteil bei der Aerodynamik-Entwicklung. Denn weil Aston Martin das vergangene Formel-1-Jahr nur auf Platz sieben abgeschlossen hatte, stehen dem Rennstall deutlich mehr Ressourcen zur Verfügung als der Konkurrenz an der Spitze.

Zum Vergleich: Red Bull darf als Konstrukteursmeister nur 70 Prozent der Entwicklung betreiben und verliert durch die Strafe wegen der Budgetüberschreitung 2021 noch einmal zehn Prozent davon und kommt auf 63 Prozent der Ressourcen von Aston Martin. Ferrari darf 75 Prozent von Aston Martin verwenden, Mercedes 80 Prozent.

"Das hilft definitiv", weiß Fallows. "Für uns ist das definitiv ein großes Plus, weil wir wie gesagt durch die späte Konzeptänderung eine Menge aufholen müssen", sagt er. "Wir haben im vergangenen Jahr gesehen, dass wir mit diesem Konzept große Fortschritte gemacht haben, und das liegt nicht nur zu einem geringen Teil an den Aerodynamik-Grenzen, die wir haben."

Aber: Das wird sich Ende Juni ändern, wenn das Aerodynamik-Handicap auf die neue Wertung angepasst wird. Sollte die Konstrukteurs-Wertung unverändert bleiben, würde Aston Martin nur noch 75 Prozent seiner aktuellen Entwicklung betreiben dürfen, Mercedes und Ferrari dann dafür mehr.

Und obwohl Fallows die aktuelle Mehr-Zeit als Vorteil sieht, hält er eine mögliche Reduzierung nicht für ein großes Problem: "Ich denke, dass wir jetzt eine gute Entwicklungsrichtung haben, von daher sollte das keine große Strafe sein."

Gewinnt Aston Martin noch ein Rennen?

Bei den Upgrades hält Aston Martin dabei an seinem Plan fest: Man will kleinere Updates bringen, sobald sie einsatzbereit sind, anstatt ein größeres Update bei einem bestimmten Grand Prix einzuführen.

Bei vier Podestplätzen in fünf Rennen stellt sich unweigerlich die Frage, wann Aston Martin ein Rennen gewinnt. Aktuell - und da gibt man sich im Team keinen Illusionen hin - ist ein Sieg aus eigener Kraft nicht möglich. Zu stark ist Red Bull im Moment, die alle Rennen bislang souverän für sich entscheiden konnten.


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Zwar könnten noch einige Strecken kommen, bei denen ein hoher Reifenabbau dem sanftmütigen AMR23 in die Karten spielen könnte, trotzdem scheint der Vorteil von Red Bull derzeit zu groß zu sein, sodass man eher auf ein unübliches Rennen hoffen muss.

"Ich würde gerne sagen, dass ein Sieg in dieser Saison möglich ist", sagt Fallows. "Es gibt natürlich ein paar Strecken, wo es nicht immer normal läuft - wie Monaco."

"Aber um ehrlich zu sein, sind wir realistisch, was unsere Situation angeht", ergänzt er. "Unser Fokus liegt einfach darauf, die Performance, die wir für das Auto bekommen können, innerhalb der kürzesten Zeit zu maximieren. Und dann werden wir sehen, welche Belohnung das bringt."

Wann geht man auf 2024?

Allerdings darf Aston Martin seinen Fokus nicht nur auf die aktuelle Saison legen. Irgendwann wird der Punkt kommen, an dem die Teams verstärkt am Auto für 2024 arbeiten. Laut Fallows möchte der Rennstall "definitiv so früh wie möglich" mit der Entwicklung des neuen Autos beginnen. Angesichts der aktuellen Lage wird das aber ein Spagat.


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"Wir müssen sicherstellen, dass wir das Auto für dieses Jahr nicht opfern", sagt er. Aber: Weil die Autos für 2024 im Grunde gleich bleiben, wird man viele Dinge übernehmen können. Updates für das aktuelle Auto helfen auch für die kommende Saison und liefern wichtige Daten.

"Deshalb können wir es als eine Art evolutionären Schritt betrachten", sagt Fallows und betont: "Wir wollen nicht weniger aggressiv an die Entwicklung des Autos herangehen, als wir es in diesem Jahr getan haben."

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