• 12. Mai 2023 · 14:13 Uhr

Sébastien Ogier: Hätte als Formel-1-Fahrer "nicht schlecht" werden können

Rallyelegende Sébastien Ogier hätte sich in der Formel 1 eine Karriere zugetraut, aber hätte es dazu gereicht, Rennen zu gewinnen und um WM-Titel zu kämpfen?

(Motorsport-Total.com) - Es ist eine ewige Frage, die unter Motorsportfans heiß diskutiert wird: Sind die Formel-1-Stars wirklich die besten Rennfahrer der Welt, oder sind die Lenkradakrobaten aus dem Rallyesport eigentlich die, die weit mehr können? Eine zuverlässige Antwort darauf wird es vermutlich nie geben.

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Sebastien Ogier beim Test mit dem Red Bull RB7 in Spielberg 2017 Zoom Download

Dabei gibt es sie, die Formel-1-Fahrer, die sich im Rallyesport versucht haben. Kimi Räikkönen fuhr zwischen 2009 und 2011 drei Jahre lang in der Rallye-WM und erreichte bei der Türkei-Rallye 2010 einen respektablen fünften Platz als bestes Ergebnis.

Auch Robert Kubica fuhr von 2013 bis 2015 in der höchsten Klasse der World-Rally-Championship (WRC). Sein bestes Ergebnis war ein sechster Platz bei der Argentinien-Rallye 2014.

Umgekehrt gab es auch immer wieder Rallye-Topfahrer, denen Formel-1-Tests angeboten wurden. 1996 durfte Colin McRae einen Jordan testen. Eddie Jordan ist bis heute überzeugt: "Hätte Colin sich nicht für Rallye entschieden, wäre er Formel-1-Weltmeister geworden. Da bin ich mir sicher."

1998 probierte dann Tommi Mäkinen einen Williams aus, und zehn Jahre später fuhr Sébastien Loeb testweise einen Toro Rosso. Red Bull wollte Loeb eigentlich ermöglichen, den Grand Prix von Abu Dhabi 2009 zu fahren. Die Idee scheiterte aber daran, dass die FIA für die Superlizenz keine Ausnahmegenehmigung ausstellte.

Ogier: Formel-1-Test im Jahr 2017

2017 holte Red Bull dann wieder einen Rallye-Superstar, den achtmaligen Weltmeister Sébastien Ogier, ins Formel-1-Auto. Ogier durfte den Weltmeister-RB7 von Sebastian Vettel aus der Saison 2011 testen. "Das Auto ist superschnell, aber du fühlst dich auch schnell wohl darin. Es hat viel Downforce und viel Power", sagte er nach dem Test in Spielberg.


Fotostrecke: Prominente Formel-1-"Testfahrer"

Am vergangenen Sonntag bestritt Ogier in München den Wings-for-Life-World-Run, ein global ausgetragener Event mit Flagship-Runs in Metropolen und hunderten App-Runs auf der ganzen Welt - mit dem wichtigen Ziel, Geld für die Rückenmarksforschung einzusammeln. Mehr als fünf Millionen Euro kamen zustande, um Querschnittslähmung eines Tages heilbar zu machen.

Vor dem Wettbewerb nahm sich Ogier Zeit für ein Interview, das am Samstagabend in voller Länge auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de veröffentlicht wird. Kanalmitglieder können das Video schon jetzt sehen, und zwar während der Vorabperiode bis Samstagabend ohne Werbung. (Jetzt Kanalmitglied werden!)


Könnte ein Rallyefahrer problemlos in die Formel 1 wechseln?

Ogier sagt in dem Interview, dass er sich zugetraut hätte, auch im Formelsport Karriere zu machen und möglicherweise sogar in der Formel 1 "nicht schlecht zu werden. Aber mit den Besten hätte ich wahrscheinlich nicht mithalten können, denn das ist dann doch ein ganz neuer Sport, den ich neu lernen hätte müssen."

"Es sind einfach zwei sehr unterschiedliche Sportarten. Natürlich gibt's da wie dort ein Auto mit Fahrer, Lenkrad, Gaspedal und Bremse. Aber was du hinterm Lenkrad machen musst, ist ganz anders. Darum ist der Wechsel heutzutage so schwierig, weil jeder Sport sehr professionell ist und du unglaublich viel arbeiten musst, um der Beste in einem Sport zu werden."

Ogier: Neunter WRC-Titel ist nicht "geplant"

Ogier fährt nach wie vor in der Rallye-WM, allerdings nicht mehr in Vollzeit bei allen Rallyes. Auf den Rekord seines Landsmannes Sébastien Loeb loszugehen (neun WM-Titel), ist für ihn derzeit kein Thema. Zu sehr steht seine Familie inzwischen im Vordergrund. Der 39-Jährige ist mit der deutschen TV-Moderatorin Andrea Kaiser verheiratet und hat mit ihr einen Sohn.


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Neben seinen WRC-Gaststarts ist er immer aufgeschlossen für andere Projekte, die ihn auch mal auf die Rundstrecke führen. 2022 ging er zum Beispiel zum ersten Mal bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Charles Milesi und Lilou Wadoux erreichte er in der LMP2-Klasse den neunten Platz.

"Ich hatte in Le Mans viel Spaß", sagt Ogier. Aber er habe auch gesehen, "dass es nicht einfach ist, die letzten Kleinigkeiten zu finden. Und der umgekehrte Wechsel von der Rennstrecke in die Rallye ist wahrscheinlich noch schwieriger und man braucht noch mehr Zeit, sich daran zu gewöhnen."

Ogier: Konstant schnell zu sein ist in der Rallye die Schwierigkeit

"Wir haben gesehen: Kimi Räikkönen oder Robert Kubica waren manchmal sehr schnell. Aber die Konstanz zu kriegen und den Speed, um nicht zu crashen, das ist ihnen manchmal schwergefallen. [...] Oder Heikki Kovalainen. Der ist inzwischen auch ein guter Rallyefahrer geworden."

Ogier war bei seiner Formel-1-Schnupperfahrt 2017, erzählt er, "einen Tick schneller" als Martin Tomczyk, der von Red Bull ebenfalls eingeladen wurde, den RB7 zu fahren. Er hofft heute immer noch, "vielleicht einen weiteren Test zu kriegen. So wie Sébastien Loeb, der vor ein paar Jahren Renault getestet hat. [...] Er war damals nicht so weit weg von den Zeiten von Heikki Kovalainen."

Das ganze Interview mit Sébastien Ogier über den Vergleich Formel 1 vs. Rallye, seinen Formel-1-Test in Spielberg, seine derzeitige Karriereplanung und den Grund, warum es wahrscheinlich nie mehr zu einem Legendenduell zwischen ihm und Sébastien Loeb kommen wird (21 Minuten), wird am Samstagabend für alle User kostenlos auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de veröffentlicht. (Kanal jetzt abonnieren!)

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