• 17. April 2023 · 16:14 Uhr

Stella: Red Bulls Vorsprung beweist, dass die Regeln doch nicht so restrikitv sind

McLaren-Teamchef Andrea Stella erklärt, dass die Technikregeln der Formel 1 vor allem im Bereich des Unterbodens noch viele Freiheiten lassen

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Teamchef Andrea Stella ist der Meinung, dass die dominante Form von Red Bull zeigt, dass das Formel-1-Regelpaket für 2022 weniger restriktiv ist, als die Teams erwartet hatten.

Foto zur News: Stella: Red Bulls Vorsprung beweist, dass die Regeln doch nicht so restrikitv sind

McLaren-Teamchef Andrea Stella in einer FIA-Pressekonferenz Zoom Download

Für 2022 ist die Formel 1 zu einem Fahrzeugkonzept übergegangen, das auf der Nutzung des "Ground-Effekts" vom Unterboden aus basiert, mit dem Ziel, das Racing der Fahrer untereinander zu erleichtern, indem turbulente Verwirbelungen reduziert werden.

Auch das Reglement wurde verschärft, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass ein Team der Konkurrenz einen Strich durch die Rechnung macht und vorne davonläuft. Zusammen mit den Auswirkungen der Budgetbeschränkung hoffte man, dass die neue Ära der Formel 1 ein viel engeres Feld hervorbringen würde.

Daten zeigen: Feld ist 2023 näher zusammengerückt

Während die Regeln mit einem Mittelfeld, das enger denn je zusammenrückt, ins Schwarze getroffen zu haben scheinen, haben sich frühe Andeutungen, die Formel 1 würde eher zu einer Spezialserie werden, als unbegründet erwiesen.

Wenn man sich die Daten des Technologieunternehmens 'PACETEQ' heranzieht, ist jedoch eine Verbesserung im Vergleich zu 2022 zu erkennen, da das Feld näher zusammengerückt ist, wenn auch nicht an der Spitze.

Im vergangenen Jahr lag zwischen dem führenden Team Red Bull und dem langsamsten Team Williams im Schnitt 2,4 Sekunden. 2023 hat sich dieser Abstand auf nur noch 1,8 Sekunden reduziert, was zeigt, dass die Mittelfeldteams näher herangekommen sind. Lediglich Mercedes und Ferrari haben kaum bis keine Zeit über den Winter aufholen können, weshalb es den Anschein macht, dass die neuen Regeln nicht wirken würden.

Stella: Haben uns bei neuen Regeln geirrt

Laut McLaren-Teamchef Stella hatten die Teams Angst vor den Innovationsmöglichkeiten, die die neuen Regeln bieten würden, doch nach mehr als einem Jahr Entwicklungsarbeit an den Autos haben sie festgestellt, dass es dank der verschiedenen Möglichkeiten zur Entwicklung neuer Unterböden, die ihnen zur Verfügung stehen, jede Menge Potenzial gibt, etwas zu bewegen.

Red Bull und Ferrari haben zwei konkurrierende Unterboden- und Seitenkasten-Konzepte entwickelt, die sich beide 2022 als konkurrenzfähig erwiesen haben, während Mercedes sich für ein radikales Design entschieden hat, das nun aufgegeben werden soll.

"Ich muss zugeben, und ich denke, die meisten Teams sollten das auch zugeben, dass wir, bevor die neue Generation von Autos den Unterboden berührte, dachten, dass das Reglement ziemlich restriktiv sei", sagt Stella.

"Aber interessanterweise merkt man, sobald man losfährt, dass es eine Menge Leistung gibt, besonders am Unterboden. Der Ground-Effekt kann aus technischer Sicht besser genutzt werden, als man es in der Formel 1 je erwartet hätte."

Stella erklärt: Deshalb ist Red Bull so weit vorn!

"Wenn man sieht, wie ausgeklügelt die Geometrien mancher Autos sind, vor allem in den Teilen, die dem Unterboden zugewandt sind, also nicht unbedingt sehr sichtbar, und wie komplex das Strömungsfeld und die vertikalen Strukturen sind, die man unter dem Auto erzeugen will, dann geht das über das hinaus, was das Reglement erwartet hätte. Das ist aus technischer Sicht eine faszinierende Reise."

Stella ist der Meinung, dass dieses unerwartete Potenzial zur Entwicklung komplexer Unterböden die Teams belohnt hat, die es richtig gemacht haben, wie der enorme Vorsprung von Red Bull auf den Rest des Feldes im Jahr 2023 beweist.

"Aus Sicht des Spektakels bedeutet dies, dass derjenige, der einen besseren Job macht, wie es Red Bull im Moment tut, einen beständigen Wettbewerbsvorteil erlangen kann, der weit über das hinausgeht, was man hätte erwarten können", fügt er hinzu. "Es gibt also technische Gründe, warum das so ist, und letztlich bedeutet es, dass es eine Prämie für diejenigen gibt, die einen besseren Job machen als die anderen."

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Monaco: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Monaco: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Foto zur News: F1: Grand Prix von Monaco
F1: Grand Prix von Monaco
Sonntag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Monaco
F1: Grand Prix von Monaco
Freitag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Monaco
F1: Grand Prix von Monaco
Samstag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Monaco
F1: Grand Prix von Monaco
Pre-Events
Folge Formel1.de
Top-Motorsport-News
Foto zur News: "Kein böses Blut": Wie die Abt-Kollegen ihre teaminterne Kollision bewerten
DTM - "Kein böses Blut": Wie die Abt-Kollegen ihre teaminterne Kollision bewerten

Foto zur News: "Performatives Gemälde": BMW zeigt das Art Car für die 24h von Le Mans 2024
WEC - "Performatives Gemälde": BMW zeigt das Art Car für die 24h von Le Mans 2024

Foto zur News: Rallye Portugal 2024: 60. WRC-Sieg für Sebastien Ogier
WRC - Rallye Portugal 2024: 60. WRC-Sieg für Sebastien Ogier

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
Formel-1-Datenbank
Formel-1-Datenbank: Ergebnisse und Statistiken seit 1950
Formel-1-Datenbank:
Ergebnisse und Statistiken seit 1950

Jetzt unzählige Statistiken entdecken & eigene Abfragen erstellen!

Formel 1 App