GP Australien
Melbourne-Donnerstag in der Analyse: Was ist bei Mercedes los?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Hätte Ferrari das Konzept früher wechseln sollen? +++ McLaren kündigt "B-Version" an +++ Michael Masi ist im Paddock +++
Ab in den Livestream!
Nicht vergessen: Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll melden sich jetzt live auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, um den heutigen Medientag für und mit euch zu analysieren. Folgende Themen haben sie im Gepäck:
-Verstappen nicht fit
-Krise bei Ferrari
-Russell kontert Hamilton
-Geheimfavorit Alonso
-Startboxen verbreitert
-McLaren plant B-Spec
-Vettel-Comeback
-Weniger Trainings?
-Fragen der Kanalmitglieder
Leclerc: WM-Titel ist "natürlich" noch möglich
"Natürlich ist er das", antwortet der Monegasse bei 'Sky' auf die Frage, ob der WM-Titel für Ferrari in diesem Jahr noch erreichbar sei. Es sei noch "sehr früh in der Saison", erinnert Leclerc, der in der WM aber bereits 38 Zähler hinter Max Verstappen liegt.
"Wir müssen realistisch sein", sagt er. Man sei "weit weg" von der erhofften Performance. Und Red Bull sei aktuell "in einer anderen Liga", so Leclerc. "Das heißt aber nicht, dass wir uns demotivieren sollten", stellt er klar.
"Wir wissen, dass wir arbeiten müssen. Aber wir denken keinesfalls, dass der Titel außer Reichweite ist", gibt er sich kämpferisch. Klar ist aber auch, dass der Rückstand in der WM in den nächsten Rennen nicht zu groß werden darf.
Denn selbst wenn Ferrari die Saison im Laufe des Jahres noch zum Bessern wenden kann, könnte der WM-Zug dann bereits abgefahren sein ?
Nette Piastri-Anekdote
Der Australier wurde direkt in Melbourne geboren und hat nun verraten, dass er 2015 schon einmal ein Teil des Formel-1-Rennens war - zumindest in der Theorie. Denn damals sollte er eigentlich in der Startaufstellung als "Grid Kid" am Auto von Daniil Kwjat stehen.
"Ich habe Daniil Kwjats Flagge gehalten. Aber auf dem Weg in die Startaufstellung ist sein Auto kaputtgegangen, also habe ich ihn nie gesehen", schmunzelt Piastri. Drücken wir ihm mal die Daumen, dass es ihm selbst an diesem Wochenende besser ergeht!
Hamilton erklärt Aussage: Wollte Russell nicht kleinreden
Wir haben vorhin schon einmal über die Aussage von Lewis Hamilton in Saudi-Arabien gesprochen, dass George Russell dort ein besseres Set-up als er gehabt habe. Nun stellt der Rekordweltmeister klar, er habe die Leistung von Russell damit nicht schmälern wollen.
"Ich möchte nur noch einmal betonen, welch großartige Arbeit George am Wochenende geleistet hat", sagt er heute und erklärt: "Was ich damit sagen wollte, ist, dass es eine bestimmte Sache gibt, die wir an der Aufhängung ändern können, und das muss man am Freitagabend tun."
"Und wenn man diese Änderung vornimmt, kann man sie, sobald FT3 begonnen hat, für den Rest des Wochenendes nicht mehr ändern", erklärt Hamilton. Und diese Änderung sei eben in die falsche Richtung gegangen. "Manchmal funktioniert es, manchmal nicht", zuckt er die Schultern.
Das ändere aber nichts daran, dass Russell "einen tollen Job" gemacht habe.
Leclerc: Ferrari ist kein guter Allrounder
Auf die Frage, was genau Ferrari am SF-23 verbessern müsse, hat Charles Leclerc heute geantwortet: "Ehrlich gesagt geht es nur darum, ein solideres Auto unter allen Bedingungen zu haben."
"Wir scheinen im Qualifying recht gut zu sein, wenn wir den besten Grip haben. Aber wenn wir im Rennen ein bisschen Grip verlieren, wird es sehr, sehr schwierig und wir scheinen ziemlich viel Leistung zu verlieren", erklärt er.
Genau daran müsse man arbeiten. "Wenn alle Bedingungen stimmen, scheinen wir in der Lage zu sein, die Performance aus unserem Paket herauszuholen", betont Leclerc. Sei das nicht der Fall, dann bekomme man "Probleme".
Und genau das ist vermutlich der Unterschied zum Red Bull, der selbst dann noch schnell zu sein scheint, wenn nicht alles hundertprozentig zusammenpasst.
Albon: Haben wieder eine Chance auf Punkte
Im Vorjahr holte Alexander Albon P10 in Melbourne - und damit seine ersten Punkte für Williams. "Ich habe das Gefühl, dass wir wieder eine Chance haben, zu punkten", sagt er vor dem Grand Prix 2023 selbstbewusst.
"Es fühlt sich so an, als ob der Abstand von P10 auf P20 im Qualifying nur ein paar Zehntel beträgt - im schlimmsten Fall vielleicht drei Zehntel", so Albon. Daher würden an jedem Wochenende bereits Kleinigkeit einen Unterschied ausmachen.
"Wenn man alles richtig macht, das Auto sich gut anfühlt, das Auto zur Strecke passt, ist man konkurrenzfähig", betont er und erinnert: "Wir haben [in Bahrain] einen Punkt geholt und in Dschidda waren wir im Kampf um einen Punkt dabei."
"Vor diesem Wochenende in Melbourne fühlt es sich ehrlich gesagt genauso an", verrät er. Mal schauen, was für Williams drin ist.
Hamilton: Mercedes W14 ist besser als der W13
An den Ergebnissen sieht man das nicht, denn im Vorjahr hatte Mercedes zu diesem Zeitpunkt bereits ein (zugegebenermaßen glückliches) Podium auf dem Konto. Trotzdem betont Lewis Hamilton, dass der neue W14 besser als sein Vorgänger sei.
"Wir hatten bis zur allerletzten Runde im letzten Rennen Bouncing", erklärt er. Zudem sei der W13 "massiv unberechenbar" gewesen, weil das Heck nicht stabil gewesen sei. "Das diesjährige Auto hat kein Bouncing", betont Hamilton.
Und auch das Heck des W14 sei noch immer nicht "so gut" wie erhofft. "Aber das diesjährige Auto ist etwas berechenbarer und angenehmer zu fahren, vor allem, weil das Bouncing wegfällt", berichtet der Rekordweltmeister.
In Sachen Performance liegt man aber trotzdem deutlich hinter Red Bull.
De Vries: Intern kein Ärger bei AlphaTauri
Teamchef Franz Tost erklärte zuletzt in Dschidda, er vertraue seinen Ingenieuren nach dem verkorksten Saisonstart nicht mehr. Nyck de Vries betont jedoch, dass diese Aussagen intern nicht für Unruhe gesorgt hätten.
"Ich denke ehrlich gesagt, dass die Stimmung innerhalb des Teams großartig ist, und ich habe keinen Unterschied gespürt, nachdem bestimmte Kommentare gemacht wurden", betont der Niederländer heute.
"Ich denke, dass die Dinge ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen werden können", erklärt er und versichert: "Die Stimmung und die Atmosphäre innerhalb des Teams haben sich nicht verändert. Ich bin sehr glücklich, wo ich bin."
AlphaTauri ist neben McLaren das einzige Team, das 2023 noch ohne WM-Punkt ist.