• 17. März 2023 · 11:41 Uhr

Haas von Ferrari beruhigt: Gibt keine Powerunit-Probleme

Haas-Teamchef Günther Steiner betont, dass es kein Problem mit dem neuen Ferrari-Motor gibt, während das Team versucht, in Saudi-Arabien die ersten Punkte zu holen

(Motorsport-Total.com) - Das Haas-Formel-1-Team versichert, dass es mit der Powerunit des Lieferanten Ferrari keine Probleme gibt. Schon beim zweiten Saisonrennen der neuen Saison ist Ferrari-Pilot Charles Leclerc gezwungen, eine Startplatzstrafe von 10 Plätzen hinzunehmen, da sein Team nach dem Ausfall in Bahrain bereits die dritte Steuerelektronik verbauen muss.

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Haas-Teamchef Günther Steiner in Dschidda Zoom Download

"Ich weiß, dass sie ein Problem hatten, aber es hat nichts mit uns zu tun", sagt Haas-Teamchef Günther Steiner vor dem Wochenende in Dschidda. "Ich weiß es nicht. Ich meine, sie sagen es mir nicht und ich frage nicht, was bei ihnen schiefgelaufen ist. Aber sie haben uns gesagt, dass wir uns keine Sorgen machen müssen."

Explizit darauf angesprochen, ob das Problem bei Ferrari im direkten Zusammenhang mit der Powerunit steht, meint Steiner nur: "Nein, nein. Und wir ändern auch nichts."

Haas in Saudi-Arabien mit besseren Karten?

Wie der Partner Ferrari hofft auch Haas, beim Grand Prix von Saudi-Arabien besser zu performen als vor zwei Wochen in Bahrain. Zwischen den beiden Teams haben sich ähnliche Muster gezeigt: Sowohl Haas, als auch Ferrari waren schnell auf eine Runde im Qualifying, hatten dafür aber Probleme im Grand Prix mit der Rennpace und dem Reifenverschleiß.

Der glatte Asphalt in Dschidda dürfte somit auch Haas etwas helfen. "Bei den Tests haben wir gesehen, dass die Longruns eine Schwäche sind, und vor allem der Reifenverschleiß", bestätigt Haas-Pilot Kevin Magnussen. "Also wussten wir, dass das Rennen [in Bahrain] wirklich hart werden würde."

"Aber, ich denke, das Positive, das wir mitnehmen konnten, war, dass wir einigermaßen konkurrenzfähig waren - und konkurrenzfähig genug, um um die Top 10 zu kämpfen. Das ist es also, was wir mitnehmen, und wir freuen uns darauf, zu sehen, ob wir hier ein bisschen mehr herausfordern können. Der Belag ist glatter und wird die Hinterreifen nicht so stark beanspruchen wie in Bahrain. Vielleicht könnte uns das helfen."

Steiner: "Haben gutes Entwicklungsprogramm"

"Ich denke, wir müssen die nächsten beiden Rennen abwarten, um zu sehen, wo wir genau stehen", fügt Steiner hinzu. "Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg und ich meine, Bahrain war extrem für unser Auto. Die Hinterreifen werden in Bahrain stark beansprucht, weil der Asphalt sehr rau ist, die Makrorauheit ist sehr hoch, und in den langen Kurven wird viel Energie in den Reifen gesteckt, also denke ich, dass er bis zum Äußersten gefordert wurde."


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"Offensichtlich gibt es aber Leute, die einen besseren Job machen. Ich denke, wir haben in Bahrain eine Menge gelernt und wir wollen sehen, wo wir mit dem Auto hier stehen. Wir haben ein gutes Entwicklungsprogramm auf die Beine gestellt. Was auch immer also passiert, ich denke, wir wissen, wohin wir gehen müssen", so der Haas-Teamchef.

Steiner: Sieht jetzt viel besser aus als 2022

Generell sieht der Südtiroler sein Team auf einem guten Weg, da man viel besser dasteht, als noch vor einem Jahr, obwohl man 2022 im ersten Saisonrennen gleich 10 Punkte holen konnte. "Es sieht jetzt viel besser aus", sagt er.

"Ich meine, vergangenes Jahr gab es neue Regeln und unser Team kam nach zwei Jahren der Scheiße zurück und wir hatten viel mehr zu kämpfen. Im Moment ist alles noch sehr smooth. Das ist auch der Grund, warum wir sehr gelassen sind, wenn die Leistung des Autos nicht da war, denn wir wissen, was wir tun müssen."

"Wir können nach Leistung gehen, wir haben keine großen Probleme mit dem Auto, Zuverlässigkeit oder so. Es ist alles sehr solide, wir haben genügend Teile und hoffen, dass es so bleibt, was bedeutet, dass wir keinen Unfall haben, denn auch das kann passieren. Also, was die Teile angeht, geht es uns gut."

Haas warnt vor Debakel wie 2019

Steiner betont dennoch, dass man sich vor einer weiteren Saison wie 2019 fürchte, wo man das Auto zum Teil gar nicht mehr verstanden hatte und sich in der Folge in der Entwicklung verrante. So wurde beispielsweise Kevin Magnussen im Qualifying von Österreich Fünfter, im Rennen war der Haas jedoch das langsamste Auto.


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"Es ist immer ein Déjà-vu, wenn der Albtraum von 2019 wiederkehrt", sagt Steiner. "Aber ich denke, wir wissen jetzt viel besser, was wir tun können - wenn es ein Problem mit der Aerodynamik gibt - und wohin wir entwickeln müssen. Aber für den ersten Schritt, denke ich, wird diese Strecke besser für das Auto sein. Ich habe keine Beweise, also nehmt es mir nicht übel, wenn es nicht so ist, aber wenn es nicht so ist, denke ich, wir wissen, wo wir hart arbeiten müssen."

Hülkenberg optimistisch: "Können mitmischen"

Ein Faktor für ein gutes Ergebnis in Dschidda könnte Nico Hülkenberg sein. Der Deutsche konnte sich bei seinem Comeback in Bahrain direkt für das dritte Qualifyingsegment qualifizieren, wobei es im Rennen nach einem Kontakt mit Esteban Ocon in der ersten Runde nach hinten ging.

"Der Sonntag war nicht so, wie wir es uns gewünscht haben", sagt Hülkenberg. "Die kleine Berührung in Kurve 4 mit Esteban hatte große Auswirkungen und kostete viel Abtrieb. Und selbst nach dem Wechsel des Frontflügels gab es noch einige andere Schäden am Unterboden, sodass das Auto nie wirklich sein volles Potenzial ausschöpfen konnte."

"Aber ich denke, dass wir relativ gesehen, wenn wir mit einem guten, gesunden, normalen Auto rechnen, im Mittelfeld mitmischen und mitkämpfen würden, sicher irgendwo um P10 herum. Inmitten des schlechten Sonntags war das also die positive Nachricht, wenn man so will."

Hülkenberg: Reifenverschleiß kein Thema mehr

Über den hohen Reifenverschleiß in Bahrain macht er sich zudem keine großen Sorgen, da dies vor allem auf die spezielle Asphaltbeschaffenheit in Sachir zurückzuführen ist. "Ich denke, Bahrain ist sehr spezifisch und besonders, denn der Asphalt dort ist sehr rau."


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"Es gibt viele langgezogene Kurven, und die Reifen sind sehr beansprucht. Daher denke ich, dass Bahrain oft ein schwieriger Test für das erste Rennen ist, weil es eines der härtesten ist, was die Reifen angeht. Ich glaube, das war vor dem Rennen ein wenig beunruhigend. Aber ich denke, wenn wir alles korrigieren, wäre es nicht der Fall gewesen, oder nicht so schlimm."

Magnussen erklärt: Warum es für ihn in Bahrain nicht lief

Dass Teamkollege Kevin Magnussen im Qualifying schon im Q1 ausschied, während Hülkenberg es auf Platz 10 schaffte, kann sich das Team immer noch nicht erklären. "Wir haben nicht wirklich etwas herausgefunden", meint Steiner darauf angesprochen. "Ich denke, es könnte sein, dass er in Bahrain einfach mehr mit dem Verhalten des Autos zu kämpfen hatte als sonst."

"Ich glaube, dass die Autos in diesem Jahr durch die Änderungen an den Regeln und am Unterboden etwas schwieriger geworden sind", erklärt Magnussen. "Sie sind in einigen Bereichen etwas empfindlicher, zum Beispiel bei Wind."

"Wenn man eine Windböe bekommt, spürt man das ein bisschen mehr; im Verkehr mit schmutziger Luft und so weiter. Es gibt also definitiv Schwachstellen, an denen wir arbeiten."

Magnussen: Haas VF-23 hat "gutes Potenzial"

Magnussen ist trotz des schwierigen ersten Qualifyings aber überzeugt davon, dass der VF-23 über den Saisonverlauf gute Fortschritte machen kann: "Ich denke, es gibt ein gutes Potenzial. Die Mannschaft ist im Moment in einer guten Position und es passieren viele gute Dinge im Team", so der Däne.

"Und wir werden uns auf einen Entwicklungsprozess freuen, der ganz anders aussehen wird als im letzten Jahr. Wir können also an ein paar Dingen arbeiten, die wir ändern können und auf die wir uns freuen können."

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