"Sportswashing": FIA-Präsident verteidigt Saudi-Arabien gegen Vorwürfe
Mohammed bin Sulayem sieht Menschenrechte im Nahen Osten nicht mit Füßen getreten und verteidigt Saudi-Arabien gegen die Vorwürfe des "Sportswashing"
(Motorsport-Total.com) - FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem hat Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate gegen die Vorwürfe des "Sportswashing" und der Verletzung von Menschenrechten verteidigt und sieht kein Problem bei den angesprochenen Themen.
In den vergangenen Monaten und Jahren wurde immer wieder das Thema "Sportwashing" bei Sportevents aufgebracht. Vor allem Ländern im Nahen Osten wird immer wieder vorgeworfen, dass sie ihr angekratztes Image durch prestigeträchtige Sportevents aufbessern wollen - so wie Katar mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2022.
Auch in der Formel 1 ist das ein Thema, denn 2023 fährt die Königsklasse sogar vier Rennen im Nahen Osten: in Bahrain, Saudi-Arabien, Katar und Abu Dhabi.
"Sehe Frauen Autofahren"
Doch FIA-Präsident Bin Sulayem sieht kein Problem: "Als wir keine Sportevents in Saudi-Arabien hatten, haben alle in den Medien gedrängt, Sportevents hier auszutragen. Jetzt öffnen sie sich", sagt er im Rahmen der Rallye Dakar, die mittlerweile auch in Saudi-Arabien ausgetragen wird.
"Saudi-Arabien verschafft eine Möglichkeit. Die Änderungen, die wir hier sehen, sind einfach unglaublich", betont er weiter. Vor allem die oftmals kritisierte Rechtesituation von Frauen, die bis vor kurzem nicht einmal Autofahren durften, habe sich deutlich verbessert.
"Ich sehe Frauen Autofahren, Frauen in Restaurants arbeiten, Frauen den Service im Hotel machen. Das ist eine enorme Entwicklung", so Bin Sulayem. "Die Leute, die aus anderen Ländern kommen und hier arbeiten, wurden niemals gezwungen und werden auch nicht hier festgehalten."
"Hat sie jemand gezwungen? Nein!"
Und ähnlich sei es auch in seinem Heimatland, den Vereinigten Arabischen Emiraten, die in Abu Dhabi seit 2009 einen Formel-1-Grand-Prix haben. Dubai hat sich beispielsweise in den vergangenen Jahren zu einem echten Hotspot entwickelt, den auch viele deutsche Influencer zu ihrem Wohnsitz gemacht haben.
"Vertraut mir: In den Vereinigten Arabischen Emiraten haben wir 90 Prozent Ausländer, die hier leben. Wir sind die Minderheit", sagt Bin Sulayem und fragt: "Hat irgendjemand sie gezwungen, hierherzukommen? Und hat irgendjemand sie gezwungen, zu gehen? Oder hier zu bleiben? Nein."
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Die FIA überprüfe im Vorfeld die Anschuldigungen. "Und was wir hier sehen, ist, dass die Menschenrechte beschützt werden", sagt er über Saudi-Arabien.
"Ich kann sehen, welchen Standard die Menschenrechte hier haben. Aber brauchen wir den europäischen Standard? Den amerikanischen Standard? Den asiatischen Standard? Das sind die Fragen, die immer gestellt werden", so der Präsident. "Wir als FIA überprüfen das. Und wenn wir den Beweis haben, dann agieren wir gerne."