• 12. Dezember 2022 · 15:10 Uhr

Trotz Management-Chaos: Arbeiten am neuen Ferrari auf gutem Weg

Obwohl Ferrari noch keinen neuen Teamchef für 2023 hat, gehen die Arbeiten am neuen Boliden ihren normalen Weg: Zuversicht für die kommende Saison

(Motorsport-Total.com) - Ferrari steht zwar vor einem Umbruch im Management, aber diese Ungewissheit steht in krassem Gegensatz zu den ruhigen Fortschritten, die bei der Entwicklung des Formel-1-Autos für 2023 gemacht werden.

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Mattia Binotto wird Ferrari 2023 den Rücken kehren Zoom Download

Durch den Abgang von Teamchef Mattia Binotto steht Ferrari ein etwas schwierigerer Winter bevor. Denn dessen Nachfolger wird etwas Eingewöhnungszeit brauchen, um sich im kniffligen Umfeld der Scuderia zurechtzufinden und die richtigen Schritte einzuleiten.

Wer Nachfolger sein wird, ist noch offen, doch die Spatzen pfeifen von den Dächern, dass es Alfa-Romeo-Teamchef Frederic Vasseur werden soll. Sauber-Teamgründer Peter Sauber verriet das im Interview mit dem Schweizer 'Blick' schon indirekt, als er gefragt wird, ob er von Vasseurs Wechsel überrascht sei.

"Ja und nein", antwortet Sauber. "Nun, wenn man eine Offerte von Ferrari bekommt, dann muss man gehen." Zudem sei er "froh", dass er nicht mehr in der Position ist, einen Nachfolger für Vasseur finden zu müssen.

Ruhige Arbeit hinter den Kulissen

Er warnt auch: "Wer die Geschichte von Ferrari kennt, dann weiß man, dass die Teamchefs in der Regel ein kurzes Leben haben." Und Sauber weiß auch: Trifft Vasseur früh falsche Entscheidungen, dann wird das aufgrund der Budgetgrenze langfristige Folgen haben.

Doch während an der Spitze bei Ferrari derzeit etwas Aufregung herrscht, gehen die Arbeiten am Auto für 2023 seinen geregelten Gang. Aktuell kann die Scuderia sogar noch auf die langjährige Expertise von Binotto zurückgreifen, der dem Team noch bis Ende des Jahres zur Verfügung stehen wird.


2023 für Ferrari schon vor dem Start gelaufen?

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Charles Leclerc hatte bei der FIA-Gala in der vergangenen Woche betont, dass er nicht glaubt, dass das Team durch den Teamchefwechsel groß beeinträchtigt werden wird: "Ich bin zuversichtlich, denn wir arbeiten sehr viel im Simulator", meinte der Monegasse. "Wenn der Übergang richtig gemacht wird, dann glaube ich nicht, dass wir das auf der Strecke spüren werden."

Innerhalb von Ferrari scheint aktuell mehr Zuversicht zu herrschen als außerhalb. Und obwohl es zweifellos zu Veränderungen kommen wird, wenn der neue Teamchef Zeit hatte, sich einzuarbeiten, scheint es nicht so, als ob Ferrari eine große Revolution oder einen Umbruch benötigt.

Kleine Anpassungen in der Art und Weise, wie die Dinge laufen, könnten ausreichen, um den Unterschied im Kampf mit Red Bull und Mercedes zu machen.

Neues Auto deutlich besser als der F1-75?

Die Daten aus dem Windkanal scheinen schon einmal positiv zu sein. Das Projekt 675, wie das Auto intern aktuell bezeichnet wird, soll einen wichtigen Qualitätssprung zum F1-75 darstellen. Die Ingenieure um Projektleiter Enrico Cardile haben sich auf zwei Bereiche fokussiert, in denen man das Gefühl hatte, auf Red Bull verloren zu haben.


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Erstens: Er will seinen Topspeed mit einer größeren aerodynamischen Effizienz verbessern. Das Problem mit dem Luftwiderstand ergab sich nicht nur aus dem Geschwindigkeitsunterschied bei geöffnetem DRS, sondern auch aus der Herangehensweise an die Aeroelastizität bestimmter Komponenten - wo Red Bull vielleicht viel cleverer vorgegangen ist.

Und das gilt nicht nur für die Flügel, sondern auch für die Gesamtneigung des Autos, wenn es auf der Geraden Höchstgeschwindigkeit erreicht.

Ferrari hofft auf neue Reifen

Der zweite Bereich ist das Reifenmanagement. Pirelli bringt neue Vorderreifen, um das Untersteuern etwas zu reduzieren. Das könnte zum einen Ferraris Konzept entgegenkommen, zum anderen aber auch dem Fahrstil von Leclerc. In Maranello hat man das mathematische Modell der neuen Reifen in den Simulationssystemen eingepflegt und ist bislang zufrieden.

Ferrari war auch so schlau und hatte Pirelli angeboten, ihnen so viel wie möglich bei der Entwicklung der Reifen für 2023 zu helfen. Sie wissen, dass jedes kleine Feedback, das sie geben oder bekommen, wichtig für die Performance an einem Rennwochenende sein kann.


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Von außen wird sich der "675" nicht sonderlich vom F1-75 unterscheiden. Das Gesamtkonzept bleibt ähnlich, allerdings wird es einige Veränderungen geben. Am auffälligsten ist das im Heck, wo es eine ausgeprägtere Form in der Flaschenhalsregion geben soll.

Ein weiterer Aspekt, der für Zuversicht sorgt, sind die Fortschritte, die Motorenchef Enrico Gualtieri und seine Abteilung bei der Zuverlässigkeit des 066/7-Triebwerks gemacht haben. Der Prüfstand hat positive Signale gesendet, dass die Probleme der Frühphase 2022 behoben sind. Das bringt die Zuversicht, dass der Motor im kommenden Jahr wieder voll aufgedreht werden kann.

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