Verbremser kostet Brasilien-Pole: Max Verstappen hadert mit Kurve 8

Auch Weltmeister Max Verstappen kann Kevin Magnussen nicht stoppen: Der Red-Bull-Pilot verliert in Interlagos in einer neuralgischen Kurve entscheidende Zeit

(Motorsport-Total.com) - Im Qualifying zum Großen Preis von Brasilien in Interlagos hat Formel-1-Weltmeister Max Verstappen seine siebte Poleposition des Jahres 2022 knapp verpasst. 0,203 Sekunden fehlten ihm in Q3 auf Sensationsmann Kevin Magnussen im Haas. Im Red-Bull-Lager weiß man auch, wo er entscheidend Zeit verloren hat.

Max Verstappen ging im Interlagos-Qualifying ans Limit

"Max hat in Kurve 8 einen Verbremser gehabt und hat da fünf Zehntel verloren. Also, das wäre relativ locker gewesen", erklärt Motorsport-Konsulent Dr. Helmut Marko nach dem Qualifying bei 'Sky Deutschland'. Bei Kurve 8 handelt es sich um die enge Rechtskurve im Mittelsektor, die auf die schnelle Bergauf-Doppelrechts Ferradura-Laranjinha folgt.

ANZEIGE

Hier kommt es schon auf trockener Fahrbahn gerne zu Verbremsern. Auf feuchter Strecke, wie im Qualifying, wird die Herausforderung an dieser Stelle noch größer. Bei wechselnden Verhältnissen war es für Verstappen schwierig, den richtigen Kompromiss aus Sicherheit und Risiko zu finden. "Man muss die Grenze finden, wie sehr man pushen kann", sagt er.

Max Verstappen kämpft in Interlagos mit Untersteuern

"Aber dann will man auch keine großen Fehler machen und möglicherweise ausscheiden. Also blieben wir von Q1 bis Q2 ruhig. Q3 war dann ein bisschen wie eine Lotterie." Dennoch erreichte der alte und neue Formel-1-Champion den zweiten Platz.

Über diese Ausgangslage ist Verstappen hochzufrieden, denn: "Im Vergleich zu den richtigen Gegnern für morgen sieht es trotzdem gut aus. Und bei diesen Bedingungen kann alles passieren. Wir sind immer noch an der Spitze, was das Wichtigste ist."

Quali kompakt: Sensation durch Magnussen

Video wird geladen…

JETZT NEU: Für alle, die unsere Analyse verpasst haben, gibt's ab sofort die Kompaktfassung mit den wichtigsten Passagen aus dem Livestream. Weitere Formel-1-Videos

Doch auch bei Verstappen ist nicht alles eitel Wonne. Schon im ersten Freien Training haderte er mit Untersteuern. Eine Macke, die sein Red Bull RB18 auch im Qualifying nicht abstellen konnte. Das Problem habe sich laut Dr. Marko "mit aerodynamischen Mitteln nicht beheben" lassen. "Wie wir wissen: Untersteuern liegt Max überhaupt nicht."

ANZEIGE

Red Bull: Ohne jegliches Risiko im Sprint

Doch das Problem hat sich dann im Laufe des Qualifyings verflüchtigt, und so konnte Verstappen noch auf den zweiten Startplatz hinter Magnussen rasen. Der hatte sich in diesem Jahr schon mehrfach mit den großen Namen in der Startphase angelegt, unter anderem mit Lewis Hamilton beim Spanien-Grand-Prix in Barcelona.

Daher gibt Dr. Marko folgendes Motto für Verstappen am Samstag aus: "Vorfahren, aber ohne jegliches Risiko. Und dann sollte es, glaube ich, für einen Sieg im Sprint reichen. Wir sind deutlich schneller als der Haas." Und was denkt der Weltmeister selbst?

"Ich denke, die Herangehensweise sollte immer die gleiche sein. Wir werden sehen, wie konkurrenzfähig wir morgen im Rennen sein werden, aber auch wie das Wetter sein wird. Ich habe keine Ahnung, was passieren wird", meint Verstappen. Aber: "Das macht Interlagos immer zu etwas ganz Besonderem für alle."