Lewis Hamilton: George Russell experimentiert nicht so viel wie ich

Was Lewis Hamilton anders macht als sein Mercedes-Teamkollege George Russell in der Formel-1-Saison 2022 und mit welchen Konsequenzen

(Motorsport-Total.com) - 20 Punkte trennen die Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton und George Russell drei Rennen vor Schluss in der Formel-1-Fahrerwertung. Aber: Hamilton als der siebenmalige Weltmeister ist Sechster, Russell als der Neuling im Team liegt an vierter Stelle. Laut Hamilton lässt sich das allerdings ganz einfach erklären.

Lewis Hamilton und sein Mercedes-Teamkollege George Russell in der Formel-1-Saison 2022

Vor dem Mexiko-Grand-Prix 2022 in Mexiko-Stadt meint Hamilton, einerseits mache Russell seine Sache gut. "Damit habe ich kein Problem. Es gibt auch hinter den Kulissen keine Probleme zwischen uns."

Andererseits bringe sich Russell weniger intensiv in die Testarbeit an der Rennstrecke ein, was Hamilton schon zur Saisonmitte 2022 klargestellt hatte. Nun wiederholt er sich und sagt: "Ich würde sagen, George und sein Team machen nicht so viele Experimente."

"Das liegt aber daran, dass ich schon so lange dabei und bereit bin, diese Risiken einzugehen. Ich unterhalte mich wirklich intensiv mit Leuten, die ich schon seit zehn Jahren kenne. [Andrew Shovlin] und ich können beispielsweise konstruktiv miteinander streiten."

Dergleichen könne man von einem Fahrer in dessen erstem Jahr im Team nicht verlangen, so Hamilton weiter. "George macht das so gut er es kann, mit wenig Bewegung bei seinem Set-up. Ich hingegen erledige die ganze Kleinarbeit, das Hin und Her, probiere unterschiedliche Flügel aus und solche Dinge. Aber das mag ich sowieso."

Ausgang der Fahrerwertung 2022 kümmert Hamilton nicht

Die unterschiedliche Ausrichtung beim Testprogramm an den Rennwochenenden verzerre in diesem Jahr das Teamduell. "Wenn wir nächstes Jahr ein besseres Auto haben, dann können wir uns auf andere Themen konzentrieren und müssen nichts Verrücktes versuchen beim Set-up", sagt Hamilton. "Dann können wir ein besseres Duell austragen."

Wer 2022 die bessere Endposition in der Fahrerwertung belege, das "bedeutet mir wirklich gar nichts", meint Hamilton. Er könne auch mit einer Platzierung hinter Russell leben. Begründung: "Wir kämpfen ja nicht um den Titel, sondern wir belegen die Positionen vier und sechs. Wenn es die Positionen eins und zwei wären, dann wäre das etwas anderes."