Oscar Piastri dementiert Alpine-Bekanntgabe als Alonsos Nachfolger 2023
Einen Tag nach Bekanntgabe, dass Fernando Alonso 2023 für Aston Martin fährt, ernennt Alpine Oscar Piastri zum neuen Stammfahrer, aber der widerspricht
(Motorsport-Total.com) - Das Tauziehen der Formel-1-Teams Alpine und McLaren um die Dienste von Oscar Piastri glaubt Alpine für sich entschieden zu haben, aber Piastri lässt das so nicht stehen.
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Oscar Piastri soll bei Alpine vom Ersatz- zum Stammfahrer aufsteigen Zoom Download
Am Dienstag hat das Team mit Sitz in Enstone (Großbritannien) zunächst via Twitter und Pressemitteilung bekanntgegeben, dass Piastri in der Formel-1-Saison 2023 Stammfahrer und damit neuer Teamkollege von Esteban Ocon sein werde.
Tags zuvor, am Montag, hatte der aktuelle Alpine-Stammfahrer Fernando Alonso verkündet, dass er zur Saison 2023 zu Aston Martin wechselt. Dort tritt der Spanier die Nachfolge des am Saisonende 2022 zurücktretenden Sebastian Vettel an. Rund 24 Stunden nach Alonsos Wechselbekanntgabe hat man sich bei Alpine vermeintlich auf den Nachfolger festgelegt.
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Interessant: Im Zuge des aktuellen Tauziehens mit McLaren hat Alpine in der Pressemitteilung vom Dienstag kein Zitat von Piastri herausgegeben. In der Mitteilung kommt lediglich Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer zu Wort.
"Oscar ist ein großes und seltenes Talent. Wir sind stolz darauf, ihn auf dem schwierigen Weg durch die Nachwuchsformeln gefördert und unterstützt zu haben", so Szafnauer und weiter: "Dank unserer Zusammenarbeit in den vergangenen vier Jahren haben wir gesehen, wie er sich entwickelt und zu einem Fahrer heranreift, der mehr als fähig ist, den Schritt in die Formel 1 zu machen."
"Als unser Ersatzfahrer hat er das Team auf der Rennstrecke, in der Fabrik und bei Tests kennengelernt, wo er Reife, Versprechen und Speed gezeigt hat. All das zusammen sichert ihm den Aufstieg in unser zweites Cockpit neben Esteban. Wir glauben, dass uns dieses Duo die Kontinuität bringen wird, die wir brauchen, um unser langfristiges Ziel zu erreichen, nämlich um Rennsiege und WM-Titel zu kämpfen", so Szafnauer.
Die Art und Weise der Alpine-Mitteilung könnte als Versuch des Teams gewertet werden, öffentlich zu machen, dass Piastri für 2023 eine vertragliche Verpflichtung hat. Dies wäre eine deutliche Warnung an andere Teams, dass sie sich auf einen Rechtsstreit einstellen könnten, sollten sie weiterhin versuchen, den Australier zu verpflichten.
Und zwei Stunden später widerspricht Piastri prompt via Twitter: "Soweit ich weiß, hat Alpine F1 ohne meine Zustimmung am späten Nachmittag eine Pressemitteilung herausgegeben, wonach ich im kommenden Jahr für sie fahren werde. Das ist falsch. Ich habe keinen Vertrag mit Alpine für 2023 unterschrieben. Ich werde nächstes Jahr nicht für Alpine fahren."
Damit droht McLaren nun in der Formel 1 eine vergleichbare Situation wie man sie derzeit in der IndyCar-Serie erlebt. Dort ist der Streit zwischen Ganassi und McLaren um die Dienste von Titelverteidiger Alex Palou inzwischen vor Gericht gelandet.
Piastri, der von Ex-Formel-1-Pilot Mark Webber gemanagt wird, hatte 2021 den Titel in der Formel 2 errungen, nachdem er 2020 den Titel in der Formel 3 eingefahren hatte. In beiden Nachwuchsrennserien genügte dem jungen Australier eine einzige Saison zum Titelgewinn.
Aktuell hat Piastri kein Stammcockpit, sondern ist im Formel-1-Team Alpine der Ersatzfahrer für Alonso und Ocon. Geht es nach Alpine, dann soll er beim Saisonauftakt 2023 als Teamkollege von Ocon sein Grand-Prix-Debüt geben.