• 10. Juli 2022 · 13:05 Uhr

Toto Wolff: Fahrer sollten niemals ausgebuht werden

Mercedes-Teamchef Toto Wolff erklärt, weshalb er Ausbuhen und hämisches Klatschen als "nicht sportlich" empfindet und wo beim Fan-Verhalten die Grenze liegt

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton fliegt ab im Formel-1-Qualifying in Spielberg. Und von den Rängen kommt viel Beifall und Jubel. Eine Woche zuvor ist Max Verstappen in Silverstone bei einem Interview ausgebuht worden. "Beides ist nicht sehr sportlich", meint Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Er kritisiert dieses Verhalten der Formel-1-Fans.

Fans von Max Verstappen beim Formel-1-Rennen in Spielberg 2022

Fans von Max Verstappen beim Formel-1-Rennen in Spielberg 2022 (Symbolbild) Zoom Download

Wolff: "Ich denke, wenn ein Fahrer abfliegt und in den Banden landet, und das wird auch noch stark beklatscht, dann sollte man dieses Klatschen kritisieren oder die Haltung und das Verständnis zum Motorsport hinterfragen. Das Ausbuhen ist auch nicht gut."

Wenn etwas nicht laufe wie gewünscht, dann "sind wir als Team nicht zufrieden", sagt Wolff. "Beim Buhen aber handelt es sich um eine persönliche Attacke auf einen Fahrer. Die Fans sollten mal versuchen, sich in die Position des Fahrers zu versetzen. Dann stehen sie da und werden ausgebuht. Ich halte Ausbuhen für nicht in Ordnung."

Auch Ferrari-Teamchef Binotto stellt sich gegen das Ausbuhen

Was nicht bedeuten soll, dass Wolff den Zugang zur Formel 1 auf irgendeine Weise einschränken will. Im Gegenteil: "Wir lieben die Fans, sie sollen hier an der Strecke sein und emotional und leidenschaftlich. Es darf aber nicht persönlich werden", so der Mercedes-Teamchef. "Hoffentlich können wir das den Leuten klarmachen."

Unterstützung erfährt Wolff in dieser Sache von Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. Er meint: "Ausbuhen ist da niemals toll, niemals gut und niemals richtig."


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Bei der Formel 1 handele es sich aber um einen Sport. "Das darf man nie vergessen", sagt Binotto. "Denn wenn man über Sport spricht, ist immer viel Leidenschaft involviert. Die Fans sind sicherlich leidenschaftlich dabei. Vergessen darf man aber auch nicht: Sport soll etwas Schönes sein. Man soll Freude daran haben, sich unterhalten lassen." Ausbuhen habe da keinen Platz.

Hamilton: Jubel erst gar nicht mitbekommen

Hamilton selbst gibt nach dem Qualifying-Erlebnis in Spielberg an, den Jubel der Fans "gar nicht gehört" zu haben. "Ich hatte da noch alle Hände voll zu tun [im Auto]. Ich habe es erst später mitbekommen."

Der siebenmalige Weltmeister verurteilt diese Reaktion des Publikums: "Ich kann das nicht gutheißen, so oder so. Ein Fahrer hätte ins Krankenhaus kommen können, und das wird bejubelt? Es will mir nicht in den Kopf, dass Leute so was machen, in dem Wissen, dass Motorsport gefährlich ist."

"Ich bin dankbar, nicht im Krankenhaus gelandet und nicht schwer verletzt worden zu sein. Man darf einfach nicht einen Sturz oder eine Verletzung oder einen Unfall bejubeln", meint Hamilton. "Das [Ausbuhen] hätte auch in Silverstone nicht passieren dürfen, auch wenn es dort nicht um einen Crash ging. Und es sollte auch hier nicht passieren."

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