• 07. Juli 2022 · 15:55 Uhr

Erster Sieg im 150. Rennen: Nur ein Fahrer wartete länger als Carlos Sainz

In seiner achten Formel-1-Saison gelingt Carlos Sainz der erste Sieg - Aber einige Fahrer sind sogar noch mehr Rennen gefahren, ohne jemals eines zu gewinnen

(Motorsport-Total.com) - Manchen Formel-1-Fahrern fällt der Erfolg statistisch gesehen in den Schoß. Andere müssen länger auf den ersten großen Durchbruch warten. So hat Carlos Sainz 150 Grand-Prix-Starts gebraucht, um zum ersten Mal als Sieger über die Ziellinie zu fahren.

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150 Rennen und mehr als sieben Jahre musste Carlos Sainz warten Zoom Download

Giuseppe Farina hat gleich bei seinem ersten Start gewonnen. Das war beim Grand Prix von Großbritannien im Jahr 1950. Es war das erste Rennen der modernen Formel 1. Abgesehen davon gab es tatsächlich einen Fahrer, der bei seinem allerersten Start gewonnen hat.

Das war Giancarlo Baghetti beim Grand Prix von Frankreich in Reims im Jahr 1961. Jacques Villeneuve hat 1996 schon sein viertes Rennen gewonnen. Lewis Hamilton war bei seinem siebten Rennen erfolgreich, Ayrton Senna bei seinem 16. und Michael Schumacher bei seinem 18.

Sainz hat sich mit seinem ersten Triumph bei seinem 150. Start in eine illustre Riege eingereiht, die sehr lange auf den großen Durchbruch warten musste. "Ich denke, der erste Sieg ist immer eine Erleichterung", sagt Sainz. "Ich kann nicht lügen."

Nur ein Fahrer musste länger warten. Das war Sergio Perez, der in Sachir 2020 mit Racing-Point bei seinem 190. Start zum ersten Mal gewonnen hat. In Silverstone stand Perez als Zweiter auf dem Podest und feierte Sainz mit einer gebührenden Champagnerdusche.


Fotostrecke: Top 10: Diese Fahrer warteten am längsten auf den ersten Formel-1-Sieg

"Der Sieg fühlt sich wie eine Erleichterung an", sagt Sainz. "Denn hier ist er, ich habe einen Formel-1-Sieg. Natürlich will ich um weitere kämpfen. Ich möchte mit diesem Auto besser werden und versuchen, dass es wieder klappt."

Sainz debütierte im Jahr 2015 in der Königsklasse. Über Toro Rosso, Renault und McLaren kam der Spanier schließlich zu Ferrari. Auch auf seinen ersten Podestplatz musste er lange warten. Fast fünf Jahre. In seinem 101. Grand Prix klappte es in Brasilien 2019 mit Rang drei.

Carlos Sainz hat nie den Glauben verloren

Nun eroberte Sainz in Silverstone seine erste Poleposition und seinen ersten Sieg. "Ich habe nie daran gezweifelt, dass dieser Sieg kommen wird. Auch wenn dieses Jahr bisher schwierig für mich war. In Monaco hätte ich gewinnen können und in Kanada war ich super nahe dran."

"Es wurde Zeit, dass etwas im Rennen passiert und ich gewinnen kann. Oder ein Rennen, das ich mit Leistung gewinnen hätte können - wie Kanada. Also habe ich weiter daran geglaubt. Wenn mich dieser Sport eines gelehrt hat, dann dass man immer weiter daran glauben muss."

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In seiner zweiten Ferrari-Saison klappte es mit dem ersten Sieg Zoom Download

"In meiner Karriere sind die Dinge für mich nie einfach gekommen. Aber das ist ein tolles Beispiel, dass es immer noch passiert", meint Sainz. Sein berühmter Vater mit gleichem Namen wurde zweimal Rallye-Weltmeister, hat 26 WRC-Läufe gewonnen und auch viermal die Rallye Dakar.

Mattia Binotto lobt Sainz: "Für WM-Kampf sehr wichtig"

Hat er mit dem ersten Formel-1-Sieg einen Schritt aus dem Schatten seines Vaters gemacht? Noch dazu als Ferrari-Fahrer? "Ich bin sehr glücklich für Carlos", lobt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. "Ich bin so glücklich, dass dieser Sieg nach so vielen Rennen gemeinsam mit Ferrari geklappt hat."

"Er hat ein sehr starkes Wochenende gezeigt und es verdient. Vielleicht war er an diesen beiden Tagen nicht der Schnellste, aber seine Stärke ist, dass er immer versucht alles zu optimieren. Er will dort sein, wenn sich Chancen ergeben."

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Für den WM-Kampf braucht Mattia Binotto zwei starke Fahrer Zoom Download

"Im Nassen ist er eine sehr gute Runde gefahren und hat die Pole erobert. Und auch im Rennen hat er seine Chancen genutzt. Gratulation an Carlos! Ich denke, er findet immer mehr Selbstvertrauen. Man kann im Regen nur die Pole holen, wenn man Ruhe und Vertrauen zum Auto hat."

"Ich freue mich, seine Fortschritte zu sehen. Das wird für die Weltmeisterschaft sehr wichtig, denn wir brauchen zwei gute Fahrer. Wir wissen, dass es ein enger Kampf ist. Gegen Red Bull ist es seit Saisonbeginn eng. Das wird auch in den nächsten Rennen der Fall sein."

Der Fahrer mit den meisten Rennen ohne Sieg

Mit seinem Sieg im 150. Rennen hat sich Sainz von einer anderen Liste verabschiedet. Nämlich von der Statistik der meisten Rennstarts ohne einen Triumph. Und da gibt es einige, die sogar mehr Rennen als Sainz bestritten haben, aber nie als Erster über die Ziellinie gefahren sind.

Da wären Jean-Pierre Jarier und Eddie Cheever, die in ihrer Karriere 132 beziehungsweise 134 Grands Prix gefahren sind. Derek Warwick kam auf 147 Starts und Martin Brundle auf 158. Romain Grosjean stand bei 179 Rennen in der Startaufstellung.

Die beiden Deutschen Nico Hülkenberg (181 Starts) und Nick Heidfeld (183) schafften es auch nie auf die oberste Stufe des Podests. Rekordhalter ist Andrea de Cesaris, der keines seiner 208 Rennen gewonnen hat. Von den genannten Namen haben bis auf Hülkenberg alle zumindest Podestplätze erzielt.

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