Formel-1-Newsticker 29.06.2022

Formel-1-Liveticker: Piquet äußert sich zu Rassismus-Vorwürfen

Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Solidarität mit Hamilton +++ Welche Konsequenzen drohen Piquet? +++ Red Bull wirft Vips nach Rassismus-Vorfall raus +++

Beitrag ausblendenBeitrag einblenden 13:39 Uhr

Piquet-Statement

Inzwischen hat sich Nelson Piquet selbst zu den Vorfällen geäußert - und sich entschuldigt. Gleichzeitig stellt er allerdings auch klar, dass seine Worte nicht rassistisch und verletzend gemeint gewesen seien.

"Was ich gesamt habe war nicht durchdacht, und das möchte ich nicht verteidigen", stellt er klar. Er betont aber auch, dass das von ihm verwendete Wort "Neguinho" in seiner Sprache die Bedeutung "Kerl" oder einfach "Person" habe.

Er habe damit niemanden verletzten wollen. "Ich würde nie das Wort verwenden, das mir in einigen Übersetzungen vorgeworfen wurde", so Piquet. Er habe niemanden wegen seiner Hautfarbe diskriminieren wollen.

"Ich entschuldige mich von ganzem Herzen bei allen, die betroffen waren, inklusive Lewis, der ein unglaublicher Fahrer ist", so der Brasilianer, der klarstellt: "Diskriminierung hat keinen Platz in der Formel 1 oder der Gesellschaft."

Hier sein komplettes Statement im Wortlaut:

"I would like to clear up the stories circulating in the media about a comment I made in an interview last year."

"What I said was ill thought out, and I make no defence for it, but I will clarify that the term used is one that has widely and historically been used colloquially in Brazilian Portuguese as a synonym for ?guy? or ?person? and was never intended to offend. I would never use the word I have been accused of in some translations. I strongly condemn any suggestion that the word was used by me with the aim of belittling a driver because of his skin colour."

"I apologise wholeheartedly to anyone that was affected, including Lewis, who is an incredible driver, but the translation in some media that is now circulating on social media is not correct. Discrimination has no place in F1 or society and I am happy to clarify my thoughts in that respect."


08:05 Uhr

Es gibt wichtigere Themen als den Sport

Hallo und herzlich willkommen zur einer neuen Ausgabe unseres Formel-1-Livetickers. Gerne würden wir heute ganz entspannt auf den Grand Prix in Silverstone vorausblicken. Doch die Geschehnisse der vergangenen Tage haben dafür gesorgt, dass wir auch hier im Ticker zunächst einmal über andere und eigentlich wichtigere Themen sprechen müssen.

Ruben Zimmermann begleitet euch an dieser Stelle durch den Tag. Bei Fragen, Anregungen oder Beschwerden könnt ihr unser Kontaktformular verwenden. Außerdem findet ihr uns auf Facebook, Twitter, Instagram und YouTube, und für Fragen steht euch zudem unser Twitter-Hashtag #FragMST zur Verfügung.

Hier gibt es unseren Liveticker vom Dienstag noch einmal zum Nachlesen!


08:10 Uhr

08:10 Uhr


08:10 Uhr

08:10 Uhr

08:11 Uhr

Solidarität mit Hamilton

Die rassistischen Äußerungen von Nelson Piquet haben gestern eine Welle der Solidarität mit Lewis Hamilton ausgelöst. Wir haben Tweets von Teams und Fahrerkollegen hier einmal gesammelt:


08:19 Uhr

Red Bull wirft Vips raus

Die Äußerungen von Piquet waren leider nicht der einzige rassistische Vorfall der vergangenen Tage. Zuvor hatte sich bereits Red-Bull-Junior Jüri Vips in einem Onlinespiel rassistisch geäußert - und muss nun den Preis dafür zahlen.

Am gestrigen Abend hat Red Bull bekanntgegeben, dass der Vertrag mit Vips nach einer Untersuchung des Vorfalls aufgelöst wurde. "Das Team duldet keinerlei Form von Rassismus", heißt es in einem Statement des Rennstalls.

Zuvor hatte man Vips bereits suspendiert. Auf sein Engagement in der Formel 2 hat der Rauswurf aber (vorerst) keine Auswirkung.


08:38 Uhr

Welche Konsequenzen drohen Piquet?

Das fragen sich jetzt viele Formel-1-Fans. Die britische 'Sun' berichtet, dass die Bosse der Königsklasse darüber nachdenken, Piquet lebenslang von allen Formel-1-Events auszuschließen.

Fakt ist, dass es 2020 eine Reaktion gab, als Bernie Ecclestone mit rassistischen Äußerungen auffällig geworden war. Damals hatte sich die Formel 1 öffentlich von ihrem Ex-Boss distanziert.

Wir behalten die Entwicklungen natürlich im Auge.


08:57 Uhr

Ecclestone: Hamilton hat keine Lust mehr

Apropos Ecclestone: Der hat sich in der 'Daily Mail' zur Zukunft des Rekordchampions geäußert. Dessen Vertrag läuft zwar noch bis Ende 2023. Doch Ecclestone kann sich vorstellen, dass Hamilton bereits nach dieser Saison hinschmeißt.

"Ich denke nicht, dass er sich anstrengt", so Ecclestone, der glaubt, dass Hamilton keine Lust aufs Hinterherfahren hat. "Ich denke nicht, dass er George [Russell] aktiv hilft. Ich denke nicht, dass er irgendetwas macht", so Ecclestone.

Er glaubt, dass Hamilton die aktuelle Situation ziemlich egal ist, weshalb er sich vorstellen kann, dass der Brite sich von Mercedes Ende des Jahres auszahlen lässt und seine Karriere dann beendet.

Interessante Theorie zwar, aber handfeste Belege dafür gibt es natürlich nicht.


09:16 Uhr

Großes Update für Mercedes?

Es ist kein Geheimnis, dass viele Teams neue Teile mit nach Silverstone bringen werden. Red-Bull-Teamchef Christian Horner verrät im Hinblick darauf bei 'Sky': "Wir hören von einem großen Update bei Mercedes."

Er will die Silberpfeile am Wochenende auf jeden Fall nicht vorzeitig abschreiben. "Silverstone ist eine andere Herausforderung. Es ist eine schnelle Strecke mit flüssigen Kurven", erinnert Horner.

Und auch Hauptrivale Ferrari sei zum Beispiel in Barcelona "sehr stark" gewesen. Erleben wir also einen Dreikampf an der Spitze? Könnte uns nur recht sein!


09:36 Uhr

Saisonstart 2023 schon im Februar?

Die Saison 2022 endet "schon" im November. Für den Satz wäre man vor 20 Jahren noch komisch angeguckt worden ... Jedenfalls könnte das jetzt dazu führen, dass die Saison 2023 bereits im Februar beginnt. Das berichten unsere italienischen Kollegen.

Hintergrund: Weil 2023 24 Rennen gefahren werden sollen, könnte man durch einen früheren Saisonstart mögliche Tripleheader vermeiden und so die Last etwas besser verteilen. Zudem hätte man durch das "frühe" Saisonfinale 2022 auch den Spielraum dazu.

Einen offiziellen Kalenderentwurf 2023 gibt es noch nicht, aber zumindest sollen sich bereits mehrere Teamchefs für einen früheren Saisonstart ausgesprochen haben. Behalten wir natürlich im Auge.

Fotostrecke: Melbourne und Co.: Auf diesen Strecken fand der Formel-1-Saisonauftakt statt


09:56 Uhr

Mercedes: Sind nicht die Favoriten

Das wiederum ist ein Satz, den viele Formel-1-Fans in den vergangenen Jahren gefühlt zu oft gehört haben. Der Unterschied ist allerdings, dass er 2022 in der Regel stimmt! So gehen die Silberpfeile auch vor Silverstone nicht von einem Sieg aus.

"Wir schließen einen Sieg nie aus, wenn wir zu einem Grand Prix reisen", sagt Andrew Shovlin vor dem Heimrennen bei 'Sky'. Er betont aber, dass Mercedes "definitiv nicht Favorit" und wohl erneut nur drittbestes Team sei.

"Es hängt natürlich davon ab, wie das Auto performt", so Shovlin, der erklärt, dass man im "Bestfall" so schnell wie in Barcelona sei. "Wir waren nicht weit von der Pace der Spitze weg", erinnert er an den Spanien-GP.

Ein Sieg aus eigener Kraft dürfte am Sonntag aber schwierig werden.


10:15 Uhr

Heute vor 19 Jahren ...

... feierte Ralf Schumacher seinen zweiten GP-Sieg auf deutschem Boden. Nachdem er 2001 bereits in Hockenheim triumphiert hatte, siegte er 2003 beim Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring vor seinem Williams-Teamkollegen Juan Pablo Montoya.

Die tragische Figur an diesem Nachmittag war Kimi Räikkönen, der in Führung liegend mit einem Motorschaden ausfiel. Rückblickend kostete dieser Ausfall den Finnen die WM, denn am Ende des Jahres fehlten ihm lediglich zwei Zähler auf Michael Schumacher ...


10:37 Uhr

Haug: Silverstone "die Musterstrecke" für Mercedes

Eben haben wir schon über die Mercedes-Chancen am Wochenende gesprochen. Ex-Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug erklärt bei 'Sky': "Jetzt soll in Silverstone [...] die Fahrbahn weniger wellig sein, und es sind sehr viele [...] Hochgeschwindigkeitskurven."

"Und das müsste dem Konzept des Silberpfeils liegen", vermutet er und erklärt: "Von der Papierform her [...] müsste Silverstone die Musterstrecke sein, auf der man sehr, sehr gute Leistung bringen kann." Allerdings bleibe er hier bewusst erst einmal im "Konjunktiv".

Denn es wäre 2022 nicht das erste Mal, dass das echte Ergebnis auf der Strecke ziemlich von den Erwartungen im Vorfeld abweicht. Auch Haug bleibt daher mit einer konkreten Prognose zunächst noch vorsichtig.


10:57 Uhr

Gasly froh über frühe Entscheidung

Früher mussten die damaligen Toro-Rosso-Piloten häufig bis zum Ende des Jahres zittern, bevor sie vom Team für die kommende Saison bestätigt wurden - oder auch nicht. Das ist bei AlphaTauri inzwischen nicht mehr der Fall.

"Ich bin froh, dass es so früh bestätigt wurde", sagt Gasly, der sein Cockpit für 2023 bereits sicher hat. "Jetzt haben wir die Zeit, eine Strategie zu planen, wie wir das nächstjährige Auto bauen und entwickeln wollen", so der Franzose.

Gasly betont, dass alle Voraussetzungen für "eine exzellente Saison 2023" geschaffen seien. "Mein persönliches Ziel ist es, dieses Team an die Spitze zu bringen", erklärt Gasly und betont: "Ich selbst habe große Ambitionen."

"Ich gebe immer mein Maximum, um das beste Ergebnis für das Team zu holen", so der 26-Jährige. Klar ist allerdings, dass es mit AlphaTauri quasi unmöglich sein dürfte, eines Tages Weltmeister zu werden ...


11:16 Uhr

Vettel: Darum wird Silverstone wichtig

Das Rennen am Wochenende dürfte für viele Teams wichtig sein - vor allem auch für Aston Martin. Die Vettel-Truppe führte erst in Barcelona eine B-Version des AMR22 ein und muss diese noch immer kennenlernen und verstehen.

"Der Kurvenmix [in Silverstone] sollte uns dabei helfen, einige der entscheidenden Performance-Charakteristiken dieser 2022er-Autos besser zu verstehen", so Vettel, der außerdem hofft, den AMR22 dort "weiter verbessern" zu können.

Die sportlichen Ziele für das Wochenende fallen eher bescheiden aus. "Ich hoffe, wir können etwas Spaß haben und vor unseren Heimfans solide Punkte einfahren", so Vettel. Denn ein Heimrennen ist Silverstone zwar für alle britischen Teams.

Aber nur Aston Martin hat seine Fabrik wirklich direkt in Silverstone.