• 02. Juni 2022 · 10:29 Uhr

Perez-Vertrag: Wie Red Bull am Sonntag in Monaco geflunkert hat

Sergio Perez und Red Bull hatten sich bereits vor Monaco auf einen neuen Vertrag geeinigt, wollten dies am Sonntagabend aber noch geheimhalten

(Motorsport-Total.com) - Am Dienstag nach dem Grand Prix von Monaco hat Red Bull die Vertragsverlängerung mit Sergio Perez bis Ende 2024 offiziell bestätigt. Unterschrieben war diese offenbar bereits vor dem Rennen am Sonntag - doch in der FIA-Pressekonferenz am Sonntagnachmittag hat Perez das noch abgestritten.

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Da war alles schon erledigt: Perez und Horner bei der Siegerehrung in Monaco Zoom Download

Entlarvend war eine Szene, als Perez auf dem Weg zur Siegerehrung seinem Teamchef Christian Horner die Hand auf den Rücken legte und sagte: "Ich habe wahrscheinlich zu früh unterschrieben!" Mutmaßlich suggerierend, dass er mit einem Sieg in Monaco im Rücken ein starkes Argument für eine höhere Gage gehabt hätte.

Eine Szene, die nicht unbemerkt blieb. Ein Journalist wollte später von Perez wissen, ob das eine Anspielung auf eine möglicherweise bereits erfolgte Vertragsunterschrift gewesen sei. Aber: "Ich meinte damit die Flasche Champagner. Wir werden sehen", so Perez am Sonntag. Und Verstappen dazu: "Was du heute geleistet hast, könnte helfen. Nur ein bisschen."

Dabei war zu dem Zeitpunkt im Nachhinein betrachtet wohl alles unter Dach und Fach. Indizien dafür, dass Perez bleiben würde, gab's schon davor. Der Mexikaner ist 2022 deutlich näher an Verstappen dran als 2021, und gleichzeitig blieben die herausragenden Leistungen von Pierre Gasly im AlphaTauri, der als möglicher Nachfolger gehandelt wurde, bisher aus.

Marko: Perez "Punktelieferant und Hilfe für Max"

Helmut Marko meinte bereits in Miami über eine mögliche Vertragsverlängerung mit Perez: "Wir haben ihn letztes Jahr engagiert, als sicheren Punktelieferanten und Hilfe für Max. Das hat er optimal erfüllt, und in einem Jahr hat er einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. Er ist innerhalb von ein, zwei Zehnteln an Max dran, liefert super Rennen ab. Wir sind hochzufrieden."

Auf die Frage von 'ServusTV', ob er in Perez auch Weltmeisterpotenzial erkennen könne, entgegnete Marko damals mit einem zögerlichen: "Naja, auch, ja." Tatsache ist: Nach sieben von 22 Rennen ist Perez Dritter der Fahrer-WM, nur 15 Punkte hinter Verstappen und sechs Punkte hinter Charles Leclerc.

"'Checo' fährt in der Form seines Lebens", meinte Horner unmittelbar nach Monaco, aber noch vor der Vertragsbekanntgabe. Monaco sei "keine Eintagsfliege. Er stand auf Pole in Dschidda, er ist wirklich top in Form. Das ist fantastisch für uns. Und wir brauchen zwei Fahrer, die so wie unsere zusammenarbeiten, weil Ferrari das schnellere Auto hat."

Am Sonntagabend wurde noch geschwiegen

Auf die Frage, ob an Perez für 2023 noch ein Zweifel bestehe, antwortete Horner nach dem Rennen am Sonntag: "Er erfüllt alle Voraussetzungen. Ich sehe aktuell keine Veranlassung, uns außerhalb der Fahrerpaarung umzusehen, die wir derzeit haben." Und: "Zur gegebenen Zeit werden wir über unsere Pläne informieren." Die "gegebene Zeit" war zwei Tage später.

Dabei hatte auch Horner am Sonntagabend noch versucht, die bereits erfolgte Einigung nicht breitzutreten. Auf den Hinweis eines Journalisten, dass Perez' Manager in Monaco gewesen sei, entgegnete er: "Der war auch in Miami. Und in Bahrain. Wenn es etwas über 'Checo' zu sagen gibt, werden wir es sagen."

"'Checo'", so Horner, "leistet fantastische Arbeit. Er fährt auf einem sehr hohen Niveau. Er fühlt sich dieses Jahr schon wohler im Team. Und das Auto liegt ihm auch besser. Es hat einige der Eigenheiten nicht mehr, die unsere letzten drei Autos hatten. Und wir sind als Team sehr zufrieden mit seiner Leistung."

Perez' Teamplayerqualitäten ein überzeugendes Argument

Nach Barcelona, wo Perez nach einer "halben Teamorder" zunächst etwas verstimmt war, kommt die Vertragsverlängerung für die Stimmung bei Red Bull genau zum richtigen Zeitpunkt. Perez hatte zuvor schon angedeutet, dass es "nie leicht" sei, "einen neuen Vertrag aus Helmut und Christian rauszubekommen".

Für Red Bull in diesem Zusammenhang ganz wichtig: "'Checo' ist ein Teamplayer", unterstreicht Horner. "Ich glaube nicht, dass das irgendjemand in der Boxengasse besser macht als er." Und auch Verstappen findet: "Warum sollten wir was ändern? Wir arbeiten als Team wirklich gut zusammen."

"Wir akzeptieren auch", so der Niederländer, "wenn der andere einen besseren Job macht, und das halte ich für sehr wichtig, um respektvoll miteinander umzugehen. Am Ende soll der Bessere gewinnen." Dem werde auch ein etwaiges WM-Duell nicht im Weg stehen. Perez grinst in Richtung Verstappen: "Wir werden trotzdem noch ineinander verliebt sein, nicht wahr?"

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