• 15. April 2022 · 10:47 Uhr

Williams erklärt: Was mehr Schwarz am Auto mit dem Mindestgewicht zu tun hat

Warum Formel-1-Team Williams in Australien mit modifiziertem Farbdesign angetreten ist und welche Schwachstellen der FW44 mit in die Europa-Saison nimmt

(Motorsport-Total.com) - Es war mehr Schwarz zu sehen am Williams FW44 beim dritten Rennen zur Formel-1-Saison 2022 in Australien, und das hatte auch einen guten Grund. Denn das britische Traditionsteam ist weiter auf der Suche nach mehr Leistung und weniger Gewicht. Deshalb musste vor dem Grand Prix in Melbourne ein Teil der dunkelblauen Farbe weichen.

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Mehr Schwarz als bisher: Der Williams FW44 von Alexander Albon in Melbourne Zoom Download

Dave Robson als Leiter Performance bei Williams erklärt: "Natürlich strebt man immer an, das Auto noch leichter zu machen. Und das Farbdesign trägt seinen Teil dazu bei, das Gewicht des Fahrzeugs zu reduzieren."

Oder im aktuellen Fall bei Williams: keine Farbe. Denn das Team hat sein Auto an manchen Stellen mit der blanken Kohlefaser-Außenhaut ins Rennen geschickt, ganz ohne Farbüberzug.

Und Robson sagt weiter: "Es ist eine sehr große Aufgabe, diese Autos unter das Minimalgewicht zu kriegen. Auch daran werden wir weiter arbeiten, auch wenn wir keine Ahnung haben, wo wir beim Thema Übergewicht im Vergleich dastehen. Das ist schwer zu sagen."

Langsame Passagen als Williams-Schwachpunkt

Deutlich besser zu erkennen sei ein anderes Williams-Defizit, meint Alexander Albon: "Unsere Schwäche ist im Augenblick vor allem das Langsame. Da scheinen die Topteams deutlich besser aufgestellt zu sein als alle anderen. Und darauf müssen wir uns konzentrieren, denn bislang haben wir an langsamen Stellen zu kämpfen, vor allem auf der Bremse."

Der Williams FW44 sei nur in mittelschnellen und schnellen Passagen "ziemlich okay", so Albon weiter. "Rein von den GPS-Daten liegen wir da im Durchschnitt, würde ich sagen. Unser Auto ist auch in Sachen Luftwiderstand ziemlich effizient. Wir sind schnell auf den Geraden, was ebenfalls hilft."

Um all das noch besser in Einklang zu bringen, sollen Updates eingesetzt werden, die laut Albon "bald" zur Verfügung stehen dürften. "Damit wollen wir die Balance verbessern", erklärt er. "Wir reden hier aber nicht von einem fundamentalen Problem. Wir müssen einfach schauen, dass es besser wird."

Was die Balance am Williams limitiert

Laut Robson ist genau das ein ständig wiederkehrendes Thema bei Williams: die Balance. "Wir haben da schon Fortschritte gemacht und ich glaube, wir kommen allmählich ziemlich gut hin bei der Fahrwerkshöhe, dem Set-up und dem Porpoising, damit wir das Auto im richtigen Fenster haben."


Fotostrecke: Formel-1-Technik: Detailfotos beim Australien-Grand-Prix 2022 in Melbourne

"Wenn wir es aber nicht optimal erwischen, riskieren wir einen Schaden am Unterboden. Das ist also wahrscheinlich unser Limit", sagt er. Robson wähnt Williams aber "nahe dran" an einer Lösung, das bekannte Hüpfen auf der Vorderachse stark einzudämmen.

"Ansonsten fehlt es uns nur noch an etwas mehr Abtrieb, um die Reifen richtig auf Temperatur zu bringen und uns generell schneller zu machen. Aber: Vieles von dem, was man kannte, ist dieses Jahr nicht mehr relevant, und du musst umdenken", so der Williams-Techniker.

Robson hat hier vor allem den Unterboden im Blick, "um mehr effizienten Abtrieb zu gewinnen", wie er sagt. "Wenn es uns gelänge, hier etwas an Abtrieb zuzulegen, aber nur wenig mehr Luftwiderstand zu kriegen, wäre das ideal."

Muss das Fahrzeugkonzept überdacht werden?

In jedem Fall will Williams am aktuellen Fahrzeugkonzept festhalten, zumindest in der laufenden Formel-1-Saison 2022: "Natürlich muss man aufgeschlossen sein, dass es da ein besseres Gesamtkonzept geben könnte. Für den Moment aber glaube ich, unser Konzept passt. Wir haben auch Spielraum, es weiter zu verbessern."

Die große Schwierigkeit sei die Budgetobergrenze, in der man zum Abwägen gezwungen sei. Robson: "Gebe ich das Geld für neue Teile aus? Oder warte ich noch ein bisschen länger die Entwicklung im Windkanal ab, damit ich am Ende mehr fürs Geld kriege?"

"Das ist eine wirklich schwierige Entscheidung. Denn ob es richtig ist oder nicht, das hängt auch davon ab, was die Konkurrenz macht. Es ist also eine Art Spiel. Das ist unterhaltsam, aber schwierig."

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