• 08. April 2022 · 09:35 Uhr

Formel-1-Technik: Keine Updates für Mercedes, Neuerungen bei Ferrari

"Show & Tell" Melbourne: Welche Formel-1-Teams beim Grand Prix von Australien 2022 mit welchen Updates fahren und welche Teams keine Neuteile einsetzen

(Motorsport-Total.com) - Aus der Liste der Updates für den Grand Prix von Australien 2022 in Melbourne (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!) geht hervor: Mercedes ist eines der Formel-1-Teams, das ohne neue Teile in das dritte Saisonrennen gehen wird. Der W13-Silberpfeil bleibt damit technisch auf dem Stand des Rennens in Saudi-Arabien von vor zwei Wochen und dürfte, unter anderem, weiter mit dem sogenannten Porpoising in schnellen Abschnitten zu kämpfen haben.

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Diffusor am Ferrari F1-75 beim Grand Prix von Australien in Melbourne der Formel 1 2022 Zoom Download

Auch deshalb rechnet sich Mercedes-Fahrer George Russell nicht viel aus für Melbourne: "Wir liegen deutlich hinter Ferrari und Red Bull zurück. In Dschidda war der Abstand wahrscheinlich noch größer, aber wir verstehen, warum das so war. Doch selbst, als wir besser aufgestellt waren, lagen wir in Bahrain 0,5 bis 0,6 Sekunden zurück. Es muss also darum gehen, diese Lücke zu schließen", sagt Russell.

Mercedes werde in Australien aber "nichts Wesentliches" neu einsetzen am W13, betont er. Der Abstand auf die Spitze werde also wohl weiter Bestand haben.

Russell: Mercedes-Updates brauchen Zeit

"Es wird Zeit brauchen", meint Russell. "Wir müssen geduldig sein und Disziplin wahren. Denn wir liegen so weit zurück und können aufgrund der Budgetobergrenze auch nicht alles Mögliche ausprobieren an den Rennwochenenden."

Als Fahrer müsse er sich auf die internen Prozesse bei Mercedes verlassen - und darauf, dass die Updates anschlagen, wann auch immer sie zum Einsatz kommen. "Es wird aber wohl noch einige Rennen dauern, bis es so weit ist", sagt Russell.

Für Melbourne könne es daher nur darum gehen, das eigene Ergebnis zu maximieren, so der Brite weiter. Das bedeute konkret, "drittschnellstes Team zu sein und sicherzustellen, dass keine Mittelfeld-Autos zwischen und [und die Spitze] reinfahren", sagt Russell. "Wir müssen möglichst viele Punkte mitnehmen. Das gilt auch für die kommenden Rennen."

Mercedes-Stimmung "optimistisch" trotz Formkrise

Auf die Stimmung schlage die Situation bei Mercedes aber nicht. Es herrsche "Optimismus" im Team der Silberpfeile, meint Russell. "Wir glauben, es gibt eine Lösung, und dass wir deutlich schneller werden, wenn wir unser Auto erst optimieren. Wir wissen ja, warum wir nicht bei der Musik sind. Und wir wissen auch, woran wir arbeiten müssen, damit es besser wird."

Teamkollege Lewis Hamilton erwartet dennoch kleine Fortschritte bei Mercedes, obwohl es keine dezidierten Neuteile gibt in Australien: "Das Auto ist im Prinzip genau gleich wie beim vergangenen Rennen. Doch mit jedem Rennen nehmen wir kleine Verbesserungen vor. Ich hoffe also, das Auto fühlt sich hier schon etwas besser an."

Überblick: Wer welche Updates einsetzt in Melbourne

Neben Mercedes verzichten auch Alfa Romeo und AlphaTauri auf technische Updates in Melbourne. Am meisten Neuerungen setzt Williams ein, mit Änderungen am Frontflügel, an den Bremsschächten vorne, am Unterboden und am sogenannten Beam-Wing.

Ferrari verwendet in Australien einen veränderten Diffusor, der dem F1-75 mehr Abtrieb und Stabilität verschaffen soll. Bei Red Bull wird am RB18 eine modifizierte Frontflügel-Endplatte eingesetzt, die über die gleiche aerodynamische Leistung der Vorgängerversion verfügen soll, aber Gewicht einspart.

Größere Änderungen gibt es auch bei Alpine, wo die Unterboden-Kanten am A522 überarbeitet wurden. Außerdem fährt das Team jetzt in seiner Standard-Lackierung mit Hauptfarbe Blau, nachdem in Bahrain und Saudi-Arabien noch Rosa dominiert hatte.

Hier die komplette Liste der Neuerungen an den einzelnen Fahrzeugen:

Mercedes W13:

Keine Updates in Australien

Red Bull RB18:

- Frontflügel: Modifizierte Kanten an den seitlichen Endplatten zur Gewichtseinsparung

Ferrari F1-75:

- Diffusor: Modifizierter zentraler Bereich zugunsten von mehr Abtrieb am Heck und mehr Stabilität auf eine schnelle Runde

McLaren MCL36:

- Hinterachse: Vergrößerte Endplatten an Luftleitblechen für bessere Aero-Performance

Alpine A522:

- Unterboden: Vergrößerte Seitenkanten und neu ausgerichtete Vorderkante für mehr Abtrieb und eine bessere Anströmung der Heckpartie


Fotostrecke: Formel-1-Technik: Detailfotos beim Australien-Grand-Prix 2022 in Melbourne

- Hinterachse: Neu ausgerichtetes Luftleitblech an der hinteren Bremstrommel für mehr Abtrieb an der Hinterachse und am Diffusor (zur Evaluation im Freitagstraining)

AlphaTauri AT03:

Keine Updates in Australien

Aston Martin AMR22:

- Heckflügel: Wechsel zurück auf vorherige Spezifikation mit größerem Anstellwinkel für mehr Abtrieb

Williams FW44:

- Frontflügel: Modifizierter, vergrößerter Gurney-Flap für eine bessere Balance (Einsatz optional, als Reaktion auf den ebenfalls modifizierten Beam-Wing)

- Vorderachse: Modifizierte Luftleitbleche an den Bremsschächten für eine bessere Anströmung des gesamten Fahrzeugs dahinter

- Unterboden: Modifizierte Haltestrebe zwischen Getriebe und Unterboden, die nun aus anderem Material besteht, als direkte Folge von Schäden an beiden Fahrzeugen beim Rennen in Saudi-Arabien

- Beam-Wing: Leicht vergrößerte Elemente mit neu ausgerichteten Anstellwinkeln für mehr Abtrieb, auch in Kombination mit dem Heckflügel

Alfa Romeo C42:

Keine Updates in Australien

Haas VF-22:

- Diffusor: Modifizierte Form zur Optimierung des Luftstroms

"Show & Tell" 2022:

"Show & Tell" nennt die Formel 1 ein neues Format in der Saison 2022, bei dem die Teams Details zu ihren Updates preisgeben müssen, und das zunächst in schriftlicher Form. Darin ist - mehr oder weniger verklausuliert - dargelegt, welche Updates für den anstehenden Grand Prix vorgenommen wurden.

Wichtig zu wissen: Es obliegt den Teams, welche Angaben sie zu den einzelnen Neuerungen machen und wie sehr sie dabei ins Detail gehen.

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