FIA überrascht von diversen Seitenkasten-Designs im F1-Feld 2022

Nikolas Tombazis ist sich bewusst, dass die Seitenkästen einer der "freiesten" Bereiche im neuen F1-Reglement sind, zeigt sich von der Vielfalt aber überrascht

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Grand Prix von Bahrain in Sachir wird am Wochenende die Formel-1-Saison 2022 offiziell eröffnet. Die zehn Teams im Starterfeld haben ihre neuen Autos nicht nur allesamt präsentiert, sondern auch mehr oder weniger intensiv getestet. Denn hinsichtlich der zurückgelegten Runden brachten die insgesamt sechs Testtage - drei im Februar in Spanien und drei im März in Bahrain - durchaus beträchtliche Unterschiede zu Tage.

Ferrari F1-75 und Red Bull RB18: Zwei Beispiele für unterschiedliche F1-Designs 2022

Als die grundlegend neuen technischen Regeln für 2022 bekanntgegeben wurden, gab es zunächst Befürchtungen, wonach nun alle Formel-1-Autos mehr oder weniger gleich aussehen könnten. Dass davon keine Rede sein kann, haben die Präsentationen, vor allem aber die Testfahrten, gezeigt.

Einer der Bereiche, in denen sich die Designs der einzelnen Autos am stärksten voneinander unterscheiden, sind die Seitenkästen. Mercedes brachte für den Bahrain-Test die wohl radikalste Lösung, bei der man kaum noch von Seitenkästen sprechen kann.

Die Seitenkästen am Mercedes F1 W13 sind die radikalsten im gesamten Feld

Aber auch Ferrari hat mit seinem "Badewannen"-Design überrascht. Und zum Abschluss des Bahrain-Tests zauberte auch Red Bull noch ein anderes Seitenkasten-Design aus dem Hut als man es zu Beginn der Wintertestfahrten gesehen hatte.

In Reihen der FIA zeigt man sich überrascht, dass die 2022er-Seitenkasten-Designs derart stark voneinander abweichen. "Es war durchaus bewusst, dass wir im Bereich der Seitenkästen mehr Freiheiten zugestanden haben als in anderen Bereichen", sagt Nikolas Tombazis, bei der FIA der Vorsitzende für die Abteilung Formelsport und damit auch für die Formel 1.

Fotostrecke: In Bildern: Die Formel-1-Autos 2022 auf der Rennstrecke

"Wenn wir gewollt hätten", so Tombazis, "dann wäre es ein Leichtes gewesen, Regeln zu schreiben, unter denen die Seitenkästen alle gleich aussehen würden. Das haben wir aber bewusst nicht getan, weil wir spürten, dass es hier eine Möglichkeit [für Variation] gibt."

"Insofern war das, was mit den Seitenkästen passiert ist, zwar nicht ganz zufällig. Wenn Sie mich aber fragen, ob ich die Vielfalt der von den Teams erarbeiteten Lösungen erwartet hatte, dann muss ich sagen: Nein, das hat meine Vorstellungen übertroffen", sagt Tombazis.