• 28. Februar 2022 · 10:45 Uhr

Die Formel 1 und die Nummer 13: Aberglaube war gestern!

Warum die Startnummer 13 in der Formel-1-Historie als schlechtes Omen galt, Aberglaube inzwischen aber keine Rolle mehr spielt im Grand-Prix-Sport

(Motorsport-Total.com) - Die Zahl 13 gilt in vielen Kulturen seit hunderten oder sogar tausenden Jahren als Unglückszahl. Die Angst vor ihr wird als Triskaidekaphobie bezeichnet, welche so weit verbreitet ist, dass selbst im 21. Jahrhundert Flugzeuge oder Gebäude nicht mit einer 13 beschriftet werden. Und nun gibt es einen Mercedes W13 in der Formel 1.

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Divina Galica im Surtees beim Formel-1-Rennen 1976 in Brands Hatch Zoom Download

Beim deutschen Werksteam ist man sich der Bedeutung der Zahl bewusst: Im Januar waren Gerüchte aufgekommen, das neue Auto habe noch nicht den obligatorischen FIA-Crashtest bestanden. Die PR-Abteilung des Teams reagierte prompt und erklärte, der W13 habe seinen Homologationsprozess am 13. Januar abgeschlossen. Gleichzeitig hieß es, die Crashtest-Vorschriften würden in Artikel 13 geregelt. "Gut, dass wir in diesen Dingen nicht abergläubisch sind", scherzte ein Teamsprecher.

Tatsächlich ist Mercedes bereits das sechste Team aus dem aktuellen Starterfeld, welches die 13 in der Modellbezeichnung verwendet und damit jeglichen Aberglauben in Verbindung mit der Zahl ignoriert hat. Doch das Team aus Brackley geht damit keinesfalls ein Risiko ein: Von diesen sechs Fahrzeugen mit einer 13 im Namen haben vier Autos Rennen und eines sogar eine Weltmeisterschaft gewonnen.

Es gab jedoch eine Zeit im Motorsport, in der die Verwendung der 13 undenkbar gewesen wäre. Teamchefs wie Colin Chapman, Jack Brabham, Bruce McLaren, John Surtees oder Ken Tyrrell hielten sich stets von ihr fern und sprangen in ihrer Markengeschichte immer von der Zwölf direkt auf die 14.


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Doch dass der Aberglaube im Motorsport in früheren Jahrzehnten eine größere Rolle spielte, ist kaum verwunderlich. Während die Teilnehmer in anderen Sportarten vielleicht Angst haben, einen schlechten Tag zu erwischen oder ein Spiel zu verlieren, konnten die Fahrer im Rennsport ums Leben kommen.

Allerdings wird nicht nur die 13 mit Pech verbunden. In Italien gilt die unbeliebte 17 als Unglückszahl, während in den USA - und da besonders in Indianapolis - die Farbe Grün als schlechten Omen galt und deswegen kaum auf den Fahrzeugen zu sehen war.

Das Schicksal der Familie Ascari

Der zweifache Weltmeister Alberto Ascari, geboren an einem 13. Juni, war besonders vom Pech der Zahl 13 betroffen: Sein Vater Antonio kam am 26. Juli 1925 in Führung liegend beim Großen Preis von Frankreich ums Leben, woraufhin die 26 (also die doppelte 13) für den jungen Ascari zur Unglückszahl wurde.

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Alberto Ascari landete bei einem Unfall in Monaco mit Auto im Hafenbecken Zoom Download

Er selbst stürzte im Jahr 1955 als Führender des Monaco-Grand-Prix in den Hafen, erlitt dabei aber nur leichte Verletzungen. Allerdings verlor er nur vier Tage später bei einem Testunfall in Monza sein Leben. Während des Unfalls trug er einen geliehenen Helm anstellte seines blauen Glückshelms. Ascari starb an einem 26. Mai. Mit 13.466 Tagen hatte er nur drei Tage länger gelebt als sein Vater.

Francois Cevert: Die Vorhersage traf ein ...

Diese Zahlen haben auch andere Fahrer beeinflusst. So suchte beispielsweise der junge Formel-3-Fahrer Francois Cevert 1966 auf Anraten seiner damaligen Freundin einen Hellseher auf - nur um zu erfahren, dass er seinen 30. Geburtstag nicht erleben würde.

Kurz vor Beginn des Qualifyings zum Großen Preis der USA 1973 in Watkins Glen wies er seine Tyrrell-Mechaniker darauf hin, dass der 6. Oktober sei, er den Tyrrell 006 fahre, seine Startnummer die Sechs sei und er vor der DFV-Motorennummer 066 sitzen würde. Daraufhin meinte er, heute müsse sein Glückstag sein. Als er an diesem Nachmittag bei einem grausamen Unfall ums Leben kam, war er 29 Jahre alt.

Wo die Angst vor der Nummer 13 herkommt

Doch die Angst vor der Zahl im Motorsport war bereits viel früher entstanden. Sie wird in Verbindung gebracht mit dem Franzosen Paul Torchy, welcher beim Großen Preis von San Sebastian 1925 mit der Startnummer 13 gestartet war, als einer von genau 13 Teilnehmern.

Während des Rennens scherte Torchy bei einem Überholversuch zu weit aus, wodurch der Delage-Fahrer gegen einen Baum krachte. Er war auf der Stelle tot. Nur ein Jahr später verunglückte Graf Giulio Masetti in einem Delage mit der Startnummer 13 bei der Targa Florio.

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Moises Solana in einem Formel-1-Auto mit der Startnummer 13 Zoom Download

In der Folge vermieden es die Rennveranstalter, insbesondere in Frankreich, die Nummer 13 zu vergeben. Eine Philosophie, die sich bis in die Weltmeisterschaftsära fortsetzte, weshalb die Zahl seit 1950 in der Formel 1 kaum noch zu sehen war. Aus diesem Grund war es ein höchst ungewöhnliches Ereignis, als der der Mexikaner Moises Solana 1963 bei seinem Heimrennen die 13 auf seinem gemieteten BRM verwendete.

Eine 13 gibt es in der Formel 1 regelmäßig erst ab 2014

Das nächste Mal tauchte die Nummer erst wieder beim Großen Preis von Großbritannien 1976 auf. Doch Divina Galica, die auch in anderen Rennserien mit der 13 gestartet war, gelang es nicht, sich in ihrem privaten Surtees zu qualifizieren.

Insgesamt wurden die Nummern in der Formel 1 viele Jahre lang willkürlich an die Teams vergeben. Doch selbst als die Startnummern nach dem Abschneiden in der Konstrukteurs-WM festgelegt wurden, übersprang man die 13. Aus diesem Grund folgten nach der Elf und der Zwölf die 14 und die 15.

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Pastor Maldonado fuhr bei Lotus mit der Nummer 13 auf dem Auto Zoom Download

Es dauerte bis 2014, bis die 13 regelmäßig in der Startaufstellung zu sehen war. In diesem Jahr erhielten die Fahrer zum ersten Mal die Möglichkeit, eigene Nummern zu wählen, die sie während ihrer gesamten Karriere tragen durften. Damals hatte sich Pastor Maldonado für die Startnummer 13 entschieden, woraufhin diese zwei Jahre lang auf dem Lotus des Venezolaners zu sehen war. Allerdings brachte sie ihm wenig Erfolg ein.

Prominente Träger der 13 außerhalb der Formel 1 waren Le-Mans-Fahrer Yves Courage, welcher die Zahl viele Jahre lang auf seinen Courage-Autos verwendete, sowie der 500-ccm-Motorrad-Weltmeister von 1982, Franco Uncini.

Nummer 13 auch für Automodelle?

Doch abgesehen von den Startnummern stellt sich die Frage, ob die 13 auch für die Typenbezeichnungen verwendet worden ist. Immerhin waren diese teilweise mehr als eine Saison lang im Einsatz und können mit mehreren Fahrern und Autos gleichzeitig in Verbindung gebracht werden.

So war wahrscheinlich Colin Chapman der erste Konstrukteur der Formel-1-Geschichte, der bei seiner Modellbezeichnung ganz bewusst auf die 13 verzichtet hatte, obwohl die Zahl ohnehin nicht an der Rennstrecke hätte gesehen werden können. So folgte auf den Lotus Typ 12, der sowohl in der Formel 1 als auch in der Formel 2 verwendet worden ist, ein Elite-GT-Auto mit der 14 als interne Nummerierung.

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Lotus-Chef Colin Chapman (rechts im Bild), hier mit seinem Weltmeister Jim Clark Zoom Download

"Papa war nicht abergläubisch", sagt Chapmans Sohn Clive. "Aber es stimmt, dass das Team Lotus die 13 immer gemieden hat und dies auch immer noch tut. Es gab zwar einen 33/R13, aber wir vermuten, dass dieser von Reg Parnell Racing nummeriert wurde. Es war also kein Werks-Chassis."

Brabham und McLaren verzichten auf die 13

Mit Brabham gab es einen weiteren großen Namen, der die 13 vermieden hat. Dabei war der Mitbegründer des Teams, Ron Tauranac, am 13. Januar geboren worden, und er verwendete die 13 sogar als Startnummer in einigen Rennen. Doch sein Partner, Jack Brabham, ordnete an, dass es keinen BT 13 geben würde. Aus diesem Grund folgte auf den BT 12, einen Indy-Car-Wagen, mit dem BT 14 ein für den Libre-Rennsport gebauter Einsitzer.

Doch neben Chapman und Brabham verzichtete auch Bruce McLaren darauf, die 13 in der Formel 1 einzusetzen. Auf den M12, ein CanAm-Kundenauto, folgte der M14, mit dem McLaren die Formel-1-Saison 1970 betritt. Allerdings konnte Bruce McLaren damit nur an drei Rennen teilnehmen, bevor er im Juni desselben Jahres bei einem CanAm-Testunfall das Leben verlor.

McLaren ist ein weiteres Beispiel dafür, das ein Formel-1-Team bei der Vergabe der Fahrgestellnummer die 13 vermeidet, weil es sich das aufgrund der geringen Anzahl der gebauten Fahrzeuge leisten kann. Aus diesem Grund verwundet es nicht, dass McLaren 1977 das eigentlich 13. M23-Chassis, welches das Team für Brett Lunger und das Team BS Fabrications baute, mit der Zahl 14 nummerierten.

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John Surtees, der einzige Weltmeister auf zwei und auf vier Rädern Zoom Download

John Surtees war ebenfalls wie Brabham und McLaren Teambesitzer und Fahrer in einer Person. Kurz nach seinem Rücktritt als aktiver Fahrer entschied auch er sich dazu, die 13 als Modellnummer auszulassen. Aus diesem Grund trat sein Team mit dem TS14 in der Fomel-1-Saison 1973 an.

Es sei dahingestellt, ob ihm diese Entscheidung Glück gebracht hat, aber beim Großen Preis von Großbritannien wurden alle drei Fahrzeuge des Teams bei einem Unfall zerstört, der durch den sich drehenden Jody Scheckter ausgelöst wurde.

Doch nicht nur bei den britischen Rennställen wurde auf die 13 verzichte. Auch Guy Ligier weigerte sich, mit der 13 anzutreten, obwohl er nur mit ungeraden Zahlen startete, die eine Verbindung zu den Initialen seines Freundes Jo Schlesser hatten. Schlesser verlor 1968 beim Großen Preis von Frankreich sein Leben. Aus diesem Grund folgte bei Ligier auf den JS11 von 1979 der überarbeitete JS11/15 für die Saison 1980 und der JS17 für das Jahr 1981.

Wie die 13 doch salonfähig wurde in der Formel 1

Der letzte große Name in der Formel 1, der aktiv auf den Einsatz der 13 verzichtete, war Ken Tyrrell. Sein erstes Auto mit Renault-Antrieb im Jahr 1985 hätte eigentlich die Bezeichnung 013 haben sollen, doch stattdessen entschied er sich für die 014.

"Ken war nicht besonders abergläubisch", erinnert sich sein Sohn Bob. "Aber er entschied sich definitiv dafür, die unglückliche 13 auszulassen. Warum das Schicksal herausfordern?"

Auch einige bekannte Hersteller von Kundensportmarken vermieden die Zahl. Es gab keinen Merlyn Mk13 und Chevron-Chef Derek Bennett baute keinen B13. Interessanterweise verzichtete Bennett auch auf den B11 und dessen Nachfolger B22, B33 und B44, nachdem er in Oulton Park in einem Wagen mit der Nummer 11 verunglückt war.

Nur vier Jahre, nachdem Ken Tyrrell die 13 ausgelassen hatte, wurde die Nummer zum ersten Mal von einem großen Formel-1-Team verwendet. Dabei ist es wenig überraschend, dass derjenige, der sich nicht vom Aberglauben beeinflussen ließ, der nüchterne Frank Williams war, obwohl auch er einen kurzen Moment des Zweifels gehabt hatte.

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Der 2021 verstorbene Frank Williams: Auf einmal war die Nummer 13 doch okay! Zoom Download

"Es ist schon seltsam, denn der FW13 basiert auf dem einzigen Design, nach dessen Vorlage 13 oder mehr Autos gebaut wurden", erinnert sich sein Sohn Jonathan. "Es gab insgesamt 16 Chassis, aber sie haben mit Absicht die 13 ausgelassen. Die Chassis wurden mit 01 bis 12 und dann mit 14 bis 17 nummeriert."

"Ich habe meinen Vater viele Jahre später danach gefragt, und er sagte, das sei ein Aberglaube aus dem Rennsport. Ich fragte ihn daraufhin, wie es kommt, dass sie mit dem FW13 ein Auto mit der 13 in der Modellbezeichnung gebaut haben. Er dachte einen Moment nach und sagte dann: 'Wir müssen den Aberglauben vergessen haben!'"

Dabei begann das Team die Saison 1989 erst mit dem FW12C, der von einem umgebauten Judd-V8-Motor aus dem Vorjahr befeuert wurde, während Patrick Head und seine Kollegen in der Zwischenzeit das neue Auto entwickelten.

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Riccardo Patrese im Williams FW13 aus der Formel-1-Saison 1989 Zoom Download

Die ersten Anzeichen waren nicht positiv. Der neue Wagen wurde erst spät fertig, weil das Team die Anforderungen des neuen Motors erst verstehen musste, weshalb das neue Auto schließlich erst vier Rennen vor dem Saisonende eingesetzt werden konnte.

Doch bei dessen Debüt in Portugal schieden sowohl Riccardo Patrese als auch Thierry Boutsen aus, nachdem Reifentrümmer den Kühler verstopft hatten. Beim nächsten Rennen in Jerez schlugen die Frontflügel so hart auf den Boden auf, dass der von Boutsen im Training abfiel und Patrese sich weigerte, den Wagen zu fahren.

Allerdings gewann Boutsen wenige Wochen später in Adelaide einen Chaos-Grand-Prix unter schrecklich nassen Bedingungen und mit einer roten Flagge. Damit waren alle Zweifel und das vermeintliche Pech des FW13 vergessen. Das Auto feierte mit Patrese in Imola und Boutsen in Ungarn noch zwei weitere Rennsiege. Dennoch hat Patrick Head keine guten Erinnerungen an den FW13: "Es ist kein Auto, an das ich mit Wärme oder Freude zurückdenke!"

In den 1990er-Jahren: Bringt die 13 sogar Glück?

Nach dem Einsatz des FW13 verloren auch die anderen Teams ihre Bedenken, die 13 zu verwenden. So bestritten sowohl Michele Alboreto als auch Aguri Suzuki die Saison 1992 in einem Footwork FA13, und obwohl die Nummer ihnen kein besonderes Glück brachte, brachte sie ihnen auch kein besonderes Pech. In der folgenden Saison ersetzte Derek Warwick Suzuki am Steuer des FA13B. Doch auch er blieb vom Pech verschont.

Nachdem die Formel 1 durch die Todesfälle von Ayrton Senna und Roland Ratzenberger in Imola ihre schwerste Stunde erlebt hatte, kam es auch beim folgenden Rennen in Monaco zu einem Schreckmoment. Diesmal für das Sauber-Team, dessen Autos mit der Bezeichnung C13 von Heinz-Harald Frentzen und Karl Wendlinger gefahren worden sind.

Im Training am Donnerstagmorgen erlitt Wendlinger bei einem heftigen Unfall in der Schikane schwere Kopfverletzungen. Doch glücklicherweise überlebte der Österreicher nicht nur, sondern er konnte im folgenden Jahr wieder ins Cockpit zurückkehren. Es ist also schwer zu sagen, ob der C13 ihm Glück oder Pech gebracht hat.

Der Häkkinen-McLaren räumt alle Zweifel aus

Vier Jahre später folgte das Auto, das alle Zweifel an der Zahl 13 ausgeräumte. Es scheint eine Laune des Schicksals gewesen zu sein, dass ausgerechnet Ron Dennis einen großen Anteil daran hatte. Der spätere McLaren-Teamchef hatte 1966 als Mechaniker für Moises Solana und dessen Cooper gearbeitet, der allerdings keine 13 in der Modellbezeichnung trug.

1998 war der McLaren MP4/13 das stärkste Auto im Feld. Mika Häkkinen und David Coulthard fuhren in dieser Saison zusammen neun Grand-Prix-Siege ein, und Häkkinen gewann am Ende die Weltmeisterschaft. Vielleicht lag es an der logischen Herangehensweise von Ron Dennis, dass er kein Problem damit hatte, die 13 zu vergeben.

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Mika Häkkinen im McLaren MP4/13 aus der Formel-1-Saison 1998 Zoom Download

Auch das nächste Auto mit einer 13 in der Modellnummer gewann ein Rennen. Der Sieg von Jordan in der Saison 2003 war aber deutlich überraschender. "Ich kann mich an keine wirkliche Diskussion über die Verwendung von EJ13 erinnern", sagte der ehemalige Werbechef von Jordan, Ian Phillips. "Wahrscheinlich hat [Eddie Jordan] gesagt: 'Ich bin nicht abergläubisch, verdammt', und die Sache war erledigt."

"Das einzige Mal, dass er behauptete, abergläubisch zu sein, war, als Benson/Hedges das Schlangendesign für 1997 vorschlug. Es gefiel ihm nicht und er behauptete, jeder in Irland habe Angst vor Schlangen, und er würde sich zum Gespött machen. Doch er wurde überstimmt, und am Ende war es wahrscheinlich unsere beliebteste Lackierung."

Der nachgereichte Sieg für Jordan

Als die Formel 1 2003 Silverstone erreichte, war das Team finanziell am Ende. Die Fahrer Giancarlo Fisichella und Paydriver Ralph Firman waren auch dank des leistungsschwachen Ford-Motors die gesamte Saison nicht konkurrenzfähig. Das Auto kam nur ein einziges Mal in die Top 6 - und das beim nassen Grand Prix in Brasilien.

An diesem Tag kollidierten Fernando Alonso und Mark Webber, wodurch das Rennen mit einer roten Flagge abgebrochen wurde. Allerdings war es Fisichella dank einer beherzten Fahrweise und einer guten Strategie gelungen, sich unter diesen furchtbaren Bedingungen an die Spitze des Feldes zu setzen. Das Team war überzeugt, dass er das Rennen gewonnen hatte, da er vor dem Abbruch zweimal die Ziellinie als Führender überquert hatte. Allerdings wurde der Sieg Räikkönen zugesprochen.

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Giancarlo Fisichella und Teamchef Eddie Jordan bei der nachgereichten Siegerehrung Zoom Download

Doch im Nachgang stellte sich heraus, dass den Rennkommissaren ein seltener Fehler unterlaufen war, und Fisichella wurde die Siegertrophäe beim nachfolgenden Rennen in Imola überreicht.

2017 setzte Red Bull den RB13 im vierten Jahr der Hybrid-Ära ein. Angesichts der Leistung des Renault-Motors und der starken Performance von Mercedes und Ferrari war es erstaunlich, dass das Auto mit Daniel Ricciardo und Max Verstappen am Steuer drei Siege erzielte. Dennoch holte das Team insgesamt 100 Punkte weniger als in der vorherigen Saison.

Ein Jahr später setzte das Schwesterteam Torro Rosso (heute AlphaTauri) den STR13 ein. Mit Pierre Gasly und Brendon Hartley sprangen zwar einige Punkteergebnisse raus, doch das Team fiel in dieser Saison vom siebten auf den neunten Platz zurück.

Welches Schicksal blüht dem Mercedes W13?

Und nun setzt sich der vor 33 Jahren von Frank Williams begonnene Einsatz der 13 in diesem Jahr bei Mercedes mit dem W13 fort.

Damals stellte sich niemand die Frage, warum die Nummer vermieden wurde. Immerhin wurden die Teams nur von einer Person geführt und waren sehr klein. Zusätzlich waren die Sicherheitsstandards noch nicht so hoch wie heute.

Doch mittlerweile ist es viel schwieriger, den Verzicht der 13 zu rechtfertigen. Die Teams werden von multinationalen Unternehmen gesponsert, aus deren Herkunftsländer die Bedeutung der Zahl keine Rolle spielt. Außerdem beschäftigen sie hunderte von datengesteuerten und logisch denkenden Ingenieuren. Es gibt schlichtweg keinen Platz mehr für Aberglaube.

Aber die Fahrer werden noch ihre eigenen Gedanken zu diesem Thema haben, und es wird interessant sein, zu hören, was Lewis Hamilton und George Russell über die Nummer 13 denken ...

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