• 16. Februar 2022 · 10:02 Uhr

Formel-1-Fahrer: Social-Media-Wandel dringend erforderlich

Morddrohungen und Hass im Internet: Lando Norris und Nicholas Latifi fordern einen Wandel in den sozialen Netzwerken und härteres Durchgreifen

(Motorsport-Total.com) - Was Williams-Fahrer Nicholas Latifi nach dem Formel-1-Finale 2021 habe durchmachen müssen, das war "vollkommen inakzeptabel" meint Teamchef Jost Capito. Ein Unfall von Latifi kurz vor Rennende hatte die entscheidende Safety-Car-Phase ausgelöst, an deren Ende Max Verstappen noch an Lewis Hamilton vorbeiging und so in der letzten Rennrunde des Jahres noch den WM-Titelgewinn sicherstellte. Daraufhin sah sich Latifi in den sozialen Netzwerken viel Hass und Drohungen ausgesetzt.

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Der Unfall von Nicholas Latifi beim Formel-1-Finale 2021 in Abu Dhabi Zoom Download

Latifi selbst tauchte erst einmal unter und blieb Social Media fern. Und wenn er sich in seiner Wahlheimat London in der Öffentlichkeit bewegte, nahm er sich einen Bodyguard mit. So groß war seine Sorge, einer der "Hater" in den sozialen Netzwerken könnte den Worten Taten folgen lassen.

"Das mag sich blöd anhören für manche, aber unterm Strich weißt du einfach nicht, wie ernst es die Leute meinen", sagt Latifi. "Es braucht vielleicht nur einen betrunkenen Fan am Flughafen oder du triffst jemanden mit extremen Ansichten, der einen schlechten Tag hat. Es reicht einer aus einer Million."

Latifi erkennt ein "Problem mit Social Media"

Er habe die Online-Drohungen "ernst genommen", meint Latifi weiter, "weil du einfach nicht weißt, was passieren könnte. Leider ist auch das ein Teil der Welt, in der wir heute leben."

"Wir haben hier leider ein Problem mit Social Media. Die sozialen Netzwerke bringen viel Gutes mit sich, verschaffen den Menschen Möglichkeiten zum Austausch, die es sonst nicht gäbe. Es gibt aber auch diese negativen Begleiterscheinungen. Und es wäre wirklich schön, wenn wir Mittel und Wege finden würden, hier besser zu sein."

McLaren-Fahrer Lando Norris kann seinem Formel-1-Kollegen nur beipflichten: "Wir als Team und auch die Formel 1 tun vieles, um die Situation zu verbessern. Ich hoffe, wir sehen hier einen Wandel."

Norris: Nicht persönlich nehmen

Norris gibt an, er selbst habe weniger krasse Erfahrungen gemacht wie Latifi, habe aber auch schon Hass im Internet erlebt: "Ich habe in meinen ersten drei Formel-1-Saisons gelernt, dass es da Leute gibt, die nichts Besseres zu tun haben in ihrem Leben, als andere Leute zu attackieren."

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Williams-Fahrer Nicholas Latifi hat Drohungen in den sozialen Netzwerken erhalten Zoom Download

"Was das mit mir macht? Nicht viel, und hoffentlich bleibt es dabei. Ich nehme das eher humorvoll zur Kenntnis und nehme es nicht persönlich, denn da kannst du eh nichts machen. Du musst dich auf deine Arbeit konzentrieren und musst den Rest bis zu einem gewissen Grad ignorieren."

Letzteres fiel Latifi schwer, aus besagten Gründen. Auch Williams-Teamchef Jost Capito sah sich zum Handeln gezwungen: "Es ist schwierig, mehr zu leisten als nur mentale Unterstützung. Wir haben Nicholas natürlich darin bestärkt, dass er nichts falsch gemacht hatte. Es war Racing und im Racing passieren manchmal Dinge."

Ausdrücklich begrüßt Capito, wie sich sein Fahrer Latifi nach der selbst auferlegten Social-Media-Auszeit mit einem klaren Statement gegen Hass im Internet positioniert habe. "Ich glaube, das war sehr hilfreich, und nicht nur für ihn selbst", meint Capito. "Und ihn hat das nur stärker gemacht."

Latifi geht 2022 in seine dritte Formel-1-Saison bei Williams und bekommt mit Alexander Albon einen neuen Teamkollegen, nachdem George Russell das Team in Richtung Mercedes verlassen hat.

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