• 04. Februar 2022 · 15:07 Uhr

Haas bleibt bei Taktik: So viel wie möglich von Ferrari übernommen

Haas setzt auch 2022 wieder auf so viele Ferrari-Teile wie möglich, auch wenn es Einschränkungen gibt - Günter Steiner: Beziehung nicht anders als vorher

(Motorsport-Total.com) - Als Haas vor einigen Jahren seine größten Erfolge feierte, wurde das Auto spöttisch häufig als B-Ferrari abgetan. Der Rennstall hatte nie einen Hehl daraus gemacht, so viele Teile wie möglich von Ferrari einzukaufen. Das ist mittlerweile etwas schwieriger geworden, doch an der grundlegenden Einstellung hat sich nichts geändert.

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Haas ist ein bisschen enger an Ferrari herangerückt Zoom Download

"Wir nehmen alles, was unter dem Reglement möglich ist", bestätigt Haas-Technikchef Simone Resta über den neuen VF-22, der am Freitagmittag präsentiert wurde. "Wir sind das kleinste Team im Grid, von daher ist es für uns wichtig, dass wir unsere Möglichkeiten ausschöpfen."

Das neue Sportliche Reglement hat sich in der Hinsicht aber stark verändert. Gab es früher sogenannte "Listed Parts", die jedes Team selbst herstellen musste, so ist das Reglement diesbezüglich jetzt in vier unterschiedliche Varianten aufgegliedert.

Die Listed Team Components (LTC) umfassen genau jene Eigenproduktionen, zu denen unter anderem die Überlebenszelle, aerodynamische Komponenten oder der Benzintank gehören. Transferrable Components (TRC) - wie Getriebe oder Aufhängung - können an andere Teams weitergegeben werden.

Standard Supply Components (SSC) sind Bauteile, die von einem zentralen Hersteller vorgegeben werden - also Reifen, die Einheitselektronik oder TV-Kameras. Und neu sind Open Source Components (OSC), deren geistiges Eigentum allen Teams zur Verfügung gestellt wird, damit diese die Komponenten individuell anpassen können - etwa Benzinsystem, Pedale oder Lenksäule.


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"Wir können weniger Dinge von Ferrari erwerben und auch in etwas veränderten Parametern", sagt Resta. "Aber wir haben natürlich versucht, die Möglichkeiten mit Ferrari auszureizen."

Neue Büros in Maranello

Dazu gehört auch eine engere Verbindung mit dem Rennstall. Haas hat einige Mitarbeiter von Ferrari bekommen und ist auch mit einigen Büros in Maranello näher an die Scuderia gerückt. "Es sind aufgrund der Budgetgrenze ein paar Büros frei gewesen. Davon haben wir profitiert", sagt Teamchef Günther Steiner.

Allerdings möchte er die Entwicklungen nicht überbewerten und sieht das Verhältnis mit Ferrari nicht dramatisch anders als zuvor. "Es ist im Grunde gleich geblieben. Wir sitzen jetzt einfach nur mit einer großen Gruppe in Maranello", sagt Steiner.

"Wir hatten schon immer Mitarbeiter im Windkanal. Wir haben zwei Büros in Maranello: eines im Windkanal und eines, wo die Designer sind. Aber wenn wir im Windkanal waren, hatten wir immer ein Büro, in dem sich unsere Mitarbeiter niederlassen konnten. Sie mussten nicht im Kontrollraum des Windkanals rumstehen."

Ferrari-Mitarbeiter für Haas

Ein wichtiges Detail bei der Zusammenarbeit ist dabei die Budgetgrenze. Denn je nachdem zu welchem Team die Mitarbeiter gezählt werden, spielt das eine Rolle für die auf 140 Millionen Dollar gesunkene Grenze. 30 bis 35 Mitarbeiter sollen es laut dem Teamchef sein, die von Ferrari zu Haas gekommen sind.


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"Sie sind an uns abgestellt", sagt er. Vertragsdetails nennt Steiner nicht, nur, dass die FIA Bescheid weiß und dass man sich sowohl an geltende Arbeitsgesetze in Italien als auch an die FIA-Vorgaben hält.

"Wenn Leute wechseln, gibt es eine Zeit, in der sie nicht arbeiten können, und solche Dinge. Es ist alles geregelt", betont Steiner. "Die Leute haben persönliche Vereinbarungen mit Ferrari getroffen, die wir natürlich nicht preisgeben können, so gern wir auch alles erklären würden. Sie sind privat, deshalb kann ich das nicht sagen. Manche Leute sind Angestellte von Ferrari, manche nicht."

Gefragt nach einem Anteil, zögert Steiner. "Es ist immer schwierig, das in Zahlen auszudrücken, weil die dann fest ist. Aber ich würde sagen, dass 70 [Prozent] abgestellt sind, 30 sind zu uns gekommen."

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