• 02. Februar 2022 · 14:43 Uhr

Wheatley: Ferrari wird dieses Jahr eine "große Bedrohung" sein

Geht es nach Jonathan Wheatley von Red Bull, muss man 2022 vor allem Ferrari auf dem Zettel haben - Von der Untersuchung der FIA erhofft er sich "mehr Konstanz"

(Motorsport-Total.com) - Angesichts der neuen Formel-1-Regeln lässt sich das Kräfteverhältnis für die Saison 2022 nur schwer vorhersagen. Eine große Bedrohung könnte nach Ansicht von Jonathan Wheatley, Sportdirektor bei Red Bull, aber von Ferrari ausgehen.

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Jonathan Wheatley im Gespräch mit Ferrari-Teamchef Mattia Binotto Zoom Download

Zwar gibt Wheatley in der YouTube-Show von Jack Threlfall zu: "Ich denke, dass es zu diesem Zeitpunkt sehr schwierig ist, Vorhersagen zu treffen. Man hat nur seine eigenen Referenzen im Vergleich zum letztjährigen Auto."

"Man kann zwar Informationsschnipsel von anderen Teams aufschnappen, aber man weiß nicht, ob sie einem die Wahrheit sagen oder nur versuchen, einen zu verunsichern."

Warum Wheatley Ferrari für 2022 so stark einschätzt

Trotzdem hat der Red-Bull-Sportdirektor vor allem Ferrari auf der Rechnung: "Vor allem die Power-Unit schien am Ende des Jahres sehr stark zu sein. Sie waren eindeutig das drittschnellste Team. Sie haben auch ein tolles Fahreraufgebot."

Erst sei er sich nicht sicher gewesen, ob Charles Leclerc und Carlos Sainz zusammenpassen würden, verrät Wheatley. "Aber das scheint ihnen sehr gut gelungen zu sein", sagt er weiter und legt sich fest: "Ich denke, dass Ferrari in diesem Jahr die große Unbekannte oder möglicherweise die große Bedrohung sein wird."

Nach einer schwierigen Saison 2020, die auf einem enttäuschenden sechsten Platz in der Herstellerwertung endete, kämpfte sich Ferrari im vergangenen Jahr mit neuer Fahrerpaarung und einem Motor-Update in der zweiten Saisonhälfte zurück auf Platz drei.

Wenn es für die Roten - oder auch andere Konkurrenten - in der neuen Saison weiter nach vorne ginge, hätte Wheatley kein Problem damit. "Meine Vorstellung von der perfekten Weltmeisterschaft ist, dass wir gewinnen - natürlich. Aber ich hätte gerne einen Boxkampf mit bloßen Fäusten vom ersten bis zum letzten Rennen."

"Ich hätte gerne jedes Wochenende einen Kampf. Ich würde gerne sechs oder acht Fahrer sehen, die ein Rennen gewinnen können, und am Ende kommt es darauf an, wer über die Dauer von 23 Rennen in der Meisterschaft am besten abschneidet."

"Wer macht die wenigsten Fehler? Wer hat an den meisten Wochenenden das konkurrenzfähigste Auto? Wer kann aus strategischen Entscheidungen Kapital schlagen?"

Der Red-Bull-Mann betont: "Verstehen Sie mich nicht falsch, es wäre toll, 23 Rennen im Jahr zu dominieren und zu gewinnen! Aber meine ideale Meisterschaft ist eine, bei der man am Ende des Jahres erschöpft ist, aber etwas Außergewöhnliches erreicht hat."

Red Bull hofft auf mehr Konstanz bei Entscheidungen

Das ist Red Bull mit Max Verstappen 2021 zweifellos gelungen, auch wenn der Titelgewinn von der Kontroverse um die Ereignisse beim Grand Prix von Abu Dhabi begleitet wurde. Die durch die FIA eingeleitete Untersuchung befürwortet Wheatley und erhofft sich für die Zukunft mehr Konstanz bei den Entscheidungen.

"Es ist wirklich wichtig, dass die FIA ihre Untersuchung durchführt, mit den Teams zusammenarbeitet und wir alle dem Ergebnis dieser Untersuchung folgen", betont er.

Dabei ist sich Wheatley bewusst: "Es ist eine sehr, sehr schwierige Rolle, die der Rennleiter und die Stewards haben. Es geht vor allem um die Konsistenz der Entscheidungen, und zwar auf allen Ebenen. Das ist wie beim Fußball: Man möchte logische Entscheidungen des Schiedsrichters sehen, und das ist nicht immer der Fall."

Der Red-Bull-Sportdirektor sieht in dem Zusammenhang auch eine gewisse Diskrepanz zwischen der "großartigen, übergreifenden Philosophie des 'Let them race'", die aber eben nur eine Rennphilosophie sei, und den "Regeln in Schwarz-Weiß".

"Sie schreiben oft sehr genau vor, welche Strafe verhängt werden soll. Da gibt es überhaupt keinen Spielraum", weiß Wheatley. "Ich denke, diese Aspekte des Sports müssen auf höchster Ebene entschieden werden. Der Motorsport-Weltrat muss sagen: 'Das sind die Grundsätze, nach denen wir Rennen fahren.'"

"Dann liegt es an der FIA und den Teams zusammenzuarbeiten, um ein einheitliches sportliches Regelwerk zu gewährleisten", hält Wheatley abschließend fest.

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