• 29. November 2021 · 12:52 Uhr

Montoya im Ferrari F2008: "Es war eine unglaubliche Erfahrung"

Als aktiver Formel-1-Pilot kämpfte er gegen die Roten, nun bekam Juan Pablo Montoya zum ersten Mal die Gelegenheit, selbst mit einem Ferrari zu fahren

(Motorsport-Total.com) - Nachdem er in der Formel 1 jahrelang gegen Ferrari angetreten war, durfte sich der ehemalige Williams- und McLaren-Pilot Juan Pablo Montoya endlich ans Steuer eines Boliden der Scuderia setzen. Seine Fahrt mit dem Ferrari F2008 in Mugello bezeichnet der 46-Jährige als "unglaubliche Erfahrung".

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Juan Pablo Montoya saß zum ersten Mal am Steuer eines Formel-1-Ferraris Zoom Download

Die Gelegenheit ergab sich beim Ferrari Finali Mondiali vor gut einer Woche, einer jährlichen Feier der Marke in Mugello, wo Montoya den Ferrari aus dem Jahr 2008 pilotierte, der seinem DragonSpeed-WEC-Teamkollegen Henrik Hedman gehört.

Der italienischen Ausgabe von 'Motorsport.com' verriet der Kolumbianer mit breitem Grinsen: "Mein Teamkollege in diesem Jahr, Henrik Hedman, hat uns eingeladen, das Auto zu fahren, und das war wirklich cool. Es war eine unglaubliche Erfahrung."

"Es ist ein Auto, gegen das wir in der Formel 1 immer angetreten sind. Und es ist schon seltsam, hierher zu kommen und in Mugello dieses Auto zu fahren. Viel besser geht's nicht."

Montoya vs. Schumacher bis heute legendär

Montoya, CART-Champion von 1999 und Indy-500-Sieger von 2000, wechselte 2001 aus den USA in die Formel 1, wo er als Teamkollege von Ralf Schumacher bei Williams fuhr. Mit einem konkurrenzfähigen FW23 und einem leistungsstarken BMW-Motor war Montoya einer der wenigen Fahrer, die Michael Schumacher in seinen dominanten Ferrari-Jahren herausfordern konnten.

Man erinnere sich nur an sein kühnes Überholmanöver gegen den Deutschen beim Grand Prix von Brasilien 2001. In jenem Jahr war Williams, von Zuverlässigkeitsproblemen geplagt, kein Faktor in der Meisterschaft, aber Montoya schaffte es, drei Poles zu holen und seinen ersten Sieg bei Ferraris Heimrennen in Monza zu erringen.

Insgesamt siebenmal gewann Montoya mit Williams und McLaren in der Formel 1, bevor er nach der Saison 2006 in die USA zurückkehrte, um in der NASCAR und der IndyCar zu fahren, wo er einen weiteren Indy-500-Sieg für sich verzeichnen konnte.


Montoya spricht über seine Jungfernfahrt im Ferrari

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Beim Ferrari Finali Mondiali in Mugello hatte Juan Pablo Montoya die Gelegenheit, im Ferrari F2008 ein paar Runden zu drehen. Wie er seine Premiere in einem roten Flitzer erlebte. Weitere Formel-1-Videos

In der Königsklasse wurde er mit seiner Schnelligkeit und seiner Abgebrühtheit gegenüber Schumacher und Ferrari schnell zum Liebling der Fans auf der ganzen Welt - und zur Nemesis für die Tifosi. Aber Montoya glaubt, dass sein lateinamerikanisches Temperament und seine Aggressivität auch von den italienischen Fans geschätzt wurden, selbst wenn sie ihn nicht anfeuerten.

Montoya blickt auf Monza-Sieg 2001 zurück

Auf die Frage, wie es für ihn anfühlte, in Italien der Staatsfeind Nummer eins zu sein, als er 2001 das Formel-1-Rennen in Monza gewann, sagt Montoya: "Du musstest sie jede Woche schlagen, verstehen Sie, was ich meine? Vor allem, wenn man nach Italien kam, dort wollte man sie natürlich immer besiegen."

"Und wir waren in Monza immer sehr gut, also war es etwas ganz Besonderes. Es war interessant, denn dadurch, dass ich Kolumbianer und Latino bin, mochten mich viele Italiener wirklich. Ich denke also, dass es eine Menge gemischter Gefühle gab."

"Aber Ferrari ist immer so viel Tradition verbunden", so Montoya weiter, "und nach all den Jahren in einen Ferrari zu steigen und ein paar Runden zu drehen, war wirklich schön."

Dem Drang, ein so legendäres und wertvolles Chassis wie das des F2008 ans Limit zu fahren, habe er aber widerstehen müssen, gibt Montoya zu. "Jedes Auto ist ganz anders", zieht er den Vergleich zu seinen Formel-1-Autos bei Williams und McLaren.

"Als ich Williams verließ, hätte ich nie gedacht, dass sich der McLaren so anders fahren würde. Am Anfang war es ein großer Schock. Genauso schwierig ist es, dieses Auto zu fahren, weil die Reifen viel härter sind als die, die wir gefahren sind. Aber das Gefühl im Auto ist wirklich gut, man merkt, wie gut alles konstruiert ist."

"Es ist schwierig, denn man will es wirklich hart fahren, aber man will auch keinen Fehler machen und das Auto eines anderen beschädigen!", betont der Kolumbianer. "Wenn man darüber nachdenkt, hat Ferrari mit diesem Auto das letzte Mal eine Konstrukteursmeisterschaft gewonnen." Zudem hätte Felipe Massa damit in einem unvergesslichen Showdown in Brasilien fast den Titel gewonnen.

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