• 01. November 2021 · 08:28 Uhr

Helmut Marko: Verstappen hat schon 50 Punkte schuldlos verloren

Helmut Marko exklusiv: Warum er großes Vertrauen in Max Verstappen hat und was jetzt noch fehlt, um die Weichen in Richtung WM-Titel 2021 zu stellen

(Motorsport-Total.com) - Helmut Marko ist davon überzeugt, dass Max Verstappen in der Formel-1-Saison 2021 bereits 50 Punkte verloren hat, für die er selbst nichts konnte. Und trotzdem geht der Red-Bull-Motorsportkonsulent davon aus, dass Verstappen mit zwei Siegen in den bevorstehenden beiden Rennen (Mexiko am 7. und Brasilien am 14. November) die Weichen in Richtung erstmaligem WM-Titel stellen könnte.

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Helmut Marko ist davon überzeugt, dass Max Verstappen viel deutlicher führen könnte Zoom Download

Verstappen müsse "noch mindestens zwei Siege" einfahren, so Marko, "um halbwegs sicher gerüstet ins Finale zu gehen". Und im besten Fall gelingen diese zwei Siege gleich in den nächsten zwei Rennen: "Wenn wir die gewinnen, dann ist es 60:40 für Max", erklärt Marko in einem Interview mit Motorsport.com Niederlande, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.

Aktuell führt Verstappen zwölf Punkte vor Hamilton. In den verbleibenden fünf Rennen sind allerdings noch 133 Punkte zu vergeben: fünfmal 25 Punkte für fünf Siege, fünfmal ein Punkt für fünf schnellste Rennrunden und drei Punkte für den Sieg im Sprint in Interlagos.

Eine Ausgangslage, die Red Bull zwischendurch schwieriger erwartet hatte: "Die letzten drei Rennen haben wir eigentlich befürchtet, dass wir deutlich in Rückstand kommen würden. Im Endeffekt ist es aber so, dass wir mehr Punkte als Hamilton gemacht haben. Vor allem durch Hamiltons Rennen in der Türkei, wo er nur Fünfter wurde, während Max in Sotschi - sicher auch durch Glück, durch den Regen - noch auf den zweiten Platz gekommen ist."

"Theoretisch", sagt Marko, "sollten uns die Höhenlagen von Brasilien und Mexiko deutlich entgegenkommen. Nur: In dieser Saison ist schon so viel passiert. Sogenannte Mercedes-Strecken waren dann keine Mercedes-Strecken, und vermeintliche Red-Bull-Strecken waren auch nicht immer Red-Bull-Strecken."

"Aber viel bemerkenswerter ist: Wir haben unschuldigerweise Baku verloren, Silverstone verloren und Ungarn verloren. Wenn man das vorsichtig hochrechnet, sind es 50 Punkte allein in diesen drei Rennen. Wir sind aber zwölf Punkte vorn. Wir haben diese Rückschläge alle verdaut. Und wir haben auch auf den Aufschwung von Mercedes wieder kontern können."


Fotostrecke: 12 Punkte auf Hamilton: So kam's zu Verstappens WM-Vorsprung

Marko ist davon überzeugt, dass es in den letzten fünf Rennen Nuancen sein werden, die den Unterschied machen: "Es ist so ausgeglichen, dass Tagesform, Asphalt- und Außentemperatur extrem wichtig sind", sagt er. "Es schaut so aus, dass Mercedes das Auto wesentlich schneller auf den Punkt bringt in Sachen Abstimmung. Wir haben ein komplexeres Auto und brauchen im Schnitt länger dazu."

Das habe man in Austin gesehen, wo Mercedes im ersten Freien Training überlegen war, Red Bull dann aber immer besser in Fahrt kam und das Rennen letztendlich von der Poleposition aus gewinnen konnte. Auch dank Verstappen - denn der Fahrer, da ist sich Marko sicher, wird eine ganz entscheidende Rolle spielen.

Es seien auch bei den beiden Topteams "nur zwei Fahrer, die immer das Optimum herausholen. Das ist Hamilton bei Mercedes und das ist Max bei uns", sagt Marko. Sergio Perez sei zwar "Gott sei Dank im Aufwind", aber die Nummer-2-Fahrer seien nicht so konstant wie Verstappen und Hamilton: "Bottas hat in der Türkei ein sensationelles Rennen gemacht und war eher mittelmäßig in Austin."

"Aber es sind diese zwei Ausnahmekönner, die dieses Duell aufrechterhalten, egal ob jetzt der Mercedes oder der Red Bull schneller ist. In der Gesamtheit ist es der Fahrer, der dann den Unterschied macht", sagt Marko und hat diesbezüglich großes Vertrauen in Verstappen. Der sei nämlich, wie man in Austin gesehen habe, "so stark, dass er auch einen auf harten Reifen schnelleren Mercedes niederringen kann".

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