Wegen Austin und der Türkei: Fragezeichen hinter Formel-1-Kalender
Erst kürzlich gab die Formel 1 einen aktualisierten Rennkalender für den Rest der Saison 2021 bekannt, doch noch immer gibt es einige Fragezeichen
(Motorsport-Total.com) - Das jüngste Kalender-Update der Formel 1 ist noch keine zwei Wochen alt, doch dass die Saison 2021 tatsächlich so zu Ende gehen wird, wie der in Spa-Francorchamps vorgestellte Plan es vorsieht, daran gibt es immer noch Zweifel. Vor allem die Rennen in der Türkei (10. Oktober) und zwei Wochen später in Austin bereiten den Verantwortlichen Bauchschmerzen.

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Hinter dem Formel-1-Kalender für 2021 stehen immer noch Fragezeichen Zoom Download
Das Rennen nahe Istanbul wird immer noch beeinflusst durch die Einstufung der Türkei als Corona-Risikogebiet durch die britische Regierung. Das Land befindet sich auf einer roten Liste, wodurch sich Einreisende nach Großbritannien, die sich vorher in der Türkei aufgehalten haben, einer strengen Quarantäne in einem von der Regierung autorisierten Hotel unterziehen müssen.
Eine nächste Aktualisierung der Risikogebiete durch die britische Regierung wird für den 16. September erwartet. Die Formel 1 hofft, dass die Türkei dann von der roten Liste genommen wird. Das Rennen am Bosporus wurde bereits um eine Woche vom 3. Oktober auf den 10. Oktober verschoben, wodurch es nun den Platz des Japan-Grand-Prix einnimmt. (zur Kalender-Übersicht)
Mit Notbesetzung in die Türkei?
Durch die Verlegung wurde die Back-to-Back-Situation mit Russland (26. September) aufgehoben, was die Teams in ihrer Reisegestaltung flexibler machen sollte. Fest steht: eine zwischenzeitliche Rückkehr nach Großbritannien ist nach dem Türkei-Rennen nur möglich, wenn das Land von der roten Liste gestrichen wird.
Fotostrecke: Der ideale Formel-1-Kalender von Motorsport-Total.com
Wie sieht der ideale Formel-1-Kalender aus? Bei diesem Thema dürfte jeder Fan eine andere Meinung haben. Die Redaktion von Motorsport-Total.com hat abgestimmt und ihren Wunschkalender für die Königsklasse erstellt. Wie das Jahr bei uns aussehen würde, erfährst du in der Fotostrecke. Fotostrecke
Denn sieben der zehn Teams haben auf der Insel ihren Sitz, dazu leben viele Medienvertreter sowie Mitarbeiter der Formel 1, des Automobil-Weltverbandes FIA und von Reifenhersteller Pirelli in Großbritannien. Eine Quarantäne wäre aus organisatorischen und finanziellen Gründen nicht darstellbar.
Sollte die Türkei auf der Liste verbleiben, sehen die Pläne vor, dass nur eine Notbesetzung der Teams in die Türkei reist und diese Personen dann entweder von der Türkei aus direkt in die USA reisen oder einen Zwischenstopp in einem anderen Land einlegen. Dieses Vorgehen wurde von den Teams allerdings noch nicht abgesegnet.
Corona und Einreisebestimmungen gefährden Austin
In Austin kämpfen die Organisatoren vor allem mit rasant steigenden Coronazahlen, zudem sind die Einreisebestimmungen in den USA extrem streng und erlauben nur "essentielles" Personal für die Durchführung der Veranstaltung. Die Formel 3 musste ihr Saisonfinale aufgrund von logistischen Veränderungen bereits von Austin nach Sotschi verlegen.
Noch allerdings hält die Formel 1 an ihrem neuen Kalender fest. "Im Moment ist alles stabil. Lasst uns hoffen, dass keine Umstände eintreten, die die Situation kritischer machen. Aber im Moment ist alles bestätigt", sagt Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali zu 'Motorsport-Total.com'.
Fotostrecke: Die Veränderungen im Formel-1-Kalender der vergangenen 20 Jahre
Der Formel-1-Kalender wächst immer weiter. 22 Rennen finden in der Saison 2022 statt, 2023 sollen es sogar 24 sein. Auch immer neue Strecken finden den Weg in den Kalender, dafür fallen Klassiker weg. Wir schauen, wie sich der Formel-1-Kalender in den vergangenen Jahren von Jahr zu Jahr verändert hat. Fotostrecke
Bezüglich der Situation in der Türkei zeigt sich der Italiener zuversichtlich. "Wir schauen uns die Situation genau an und hoffen, dass sie sich verbessert. Ich weiß nur, dass der Vorverkauf in der Türkei extrem gut läuft und das sind tolle Neuigkeiten", sagt Domenicali.
21. November: Katar Favorit, aber noch nicht sicher
Noch keine Entscheidung ist darüber gefallen, wo das drittletzte Rennen der Saison am 21. November stattfinden soll. Für dieses Datum ist der Austragungsort bewusst noch offengelassen worden, vieles deutet aber auf die Formel-1-Premiere von Katar hin. "Wenn wir bestätigen können, was der nächste Event sein wird, dann werde ich es sagen. Ansonsten hätten wir es nicht als 'TBC' markiert", erklärt Domenicali.
Auf dem Losail Circuit ist die MotoGP seit Jahren Dauergast, aber auch Autorennen wurden dort bereits abgehalten. 2008 gewann ein gewisser Sergio Perez dort ein Rennen der asiatischen GP2-Serie. Rennleiter Michael Masi und Formel-1-Sportdirektor Steve Nielsen statteten der Strecke während der Sommerpause einen Besuch ab, um mit den Betreibern etwaige Anpassungen für den Rennbetrieb der Königsklasse zu erörtern.