• 16. Juli 2021 · 12:46 Uhr

Alfa-Romeo-Fahrer 2022: Entscheidung liegt bei Vasseur, nicht Ferrari

Ferrari hat ab 2022 kein vertragliches Recht mehr, eines der beiden Cockpits bei Alfa Romeo zu besetzen: "Gibt nur einen, der die Fahrer aussucht"

(Motorsport-Total.com) - Das Schweizer Sauber-Team, das seit 2018 unter dem Namen des Titelsponsors Alfa Romeo in der Formel 1 an den Start geht, hat ab 2022 bei der Fahrerwahl freie Hand. Der Deal zwischen Sauber und Alfa Romeo wurde gerade erst mehrjährig verlängert und sieht für die Zukunft vor, dass künftig beide Cockpits von Hinwil aus besetzt werden können.

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Federic Vasseur muss künftig keine Ferrari-Fahrer mehr nehmen, kann aber Zoom Download

Bislang hatte Saubers Motorenpartner Ferrari im Zuge der Vereinbarung das Recht, eines der beiden Cockpits zu besetzen. 2018 wurde so Ferrari-Junior Charles Leclerc der Einstieg in die Formel 1 ermöglicht, und seit 2019 fährt Antonio Giovinazzi auf Ferrari-Ticket an der Seite von Kimi Räikkönen für das Hinwiler Team.

Jetzt ist damit Schluss: "Die Fahrerfrage ist sicher eine Schlüsselfrage", sagt Teamchef Frederic Vasseur gegenüber der englischsprachigen Ausgabe von 'Motorsport.com'. "Wir werden in Zukunft beim Thema Fahrer freie Wahl haben. Aber die Verbindung mit Ferrari bedeutet natürlich, dass wir weiterhin problemlos über Zugang zu ihrem Pool an Junioren reden können."

Denn auch wenn Ferrari kein explizites Vertragsrecht mehr hat, einen der beiden Fahrer zu bestimmen, ist eine Cockpitbesetzung mit Ferrari-Junioren keineswegs ausgeschlossen. Zumal die Akademie in Maranello mit Alfa-Testfahrer Callum Illott, Robert Schwarzman und Mick Schumacher mindestens drei hochgradig attraktive Talente im Portfolio hat.

Warum sich die vertragliche Konstellation verändert hat, ist nicht klar. Alfa Romeo hat erst am Dienstag bekannt gegeben, auch weiterhin namensgebender Titelsponsor des Sauber-Teams zu bleiben. Die Vertragsdauer ist offiziell zwar nicht bekannt; hinter vorgehaltener Hand munkelt man aber von einer Vereinbarung bis Ende 2024, mit einer jährlichen Ausstiegsklausel.

Mutterkonzern der Automarke Alfa Romeo ist die Stellantis-Gruppe, zu der auch Marken wie FIAT, Maserati, Opel und Peugeot gehören. Vorsitzender von Stellantis ist John Elkann, der gleichzeitig als CEO bei Ferrari in der Verantwortung steht. Ferrari, ehemals Teil der FIAT-Chrysler-Gruppe, ist allerdings kein Teil von Stellantis - auch wenn natürlich enge Verbindungen bestehen.

Alfa-CEO Jean-Philippe Imparato hat in einem Interview mit 'L'Equipe' bestätigt, dass Sauber künftig autark über die Fahrer entscheiden kann, sollte Vasseur darauf bestehen: "Es gibt nur eine Person, die die Fahrer aussucht, und das wird Fred Vasseur sein. Ich weiß, wie man Autos verkauft, und er weiß, wie man ein Team führt. Er macht das seit 25 Jahren. Und er macht es sehr gut."

"Wir haben uns gemeinsam darauf verständigt, dass er letztendlich derjenige ist, der darüber entscheidet, wer im Cockpit sitzen wird. Und er wird diese Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt bekannt geben. So, wie das auch in der Vergangenheit immer der Fall war", spricht Imparato Vasseur das Vertrauen aus.

Wen Vasseur für die Saison 2022 aussuchen wird, das ist indes noch nicht entschieden. Bei Räikkönen (wird im Oktober 42) ist unklar, ob er seine Karriere fortsetzen wird. Für Giovinazzi stehen die Karten gut. Der Italiener werde "immer besser", lobt Vasseur: "Er macht einen guten Job, und mein Ziel ist, unsere Verbindung zu Ferrari aufrechtzuerhalten."

Mittelfristig könnte auch der hauseigene Sauber-Junior Theo Pourchaire ein Thema für das Hinwiler Team werden. Der Franzose fährt derzeit für ART Formel 2 und hat in Monaco sein erstes Rennen gewonnen. In der Gesamtwertung liegt er an sechster Stelle. Vasseur hat allerdings angedeutet, dass die Formel-1-Saison 2022 für Pouchaire noch um ein Jahr zu früh kommen könnte.

Übrigens: In den vergangenen Wochen wurde immer wieder darüber spekuliert, dass Ferrari-Junior Mick Schumacher 2022 zu Alfa Romeo wechseln könnte. Das erscheint inzwischen unwahrscheinlich. Haas-Teamchef Günther Steiner hat zuletzt in einem Interview mit 'RTL' klargestellt, dass er davon ausgeht, dass Schumacher bleiben wird.

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