Formel-1-Newsticker 30.06.2021

Formel-1-Liveticker: Horner verrät: Es gab "Sondierungsgespräche" mit Ferrari

Was heute im Formel-1-Liveticker los war: +++ Motorenfrage bei Red Bull: Ferrari hat "am ehesten" Bereitschaft signalisiert +++ PK-Termine beim Österreich-GP +++

Beitrag ausblendenBeitrag einblenden 16:16 Uhr

Horner: Ferrari war dazu bereit, Motoren zu liefern

Wir hatten das Thema Red Bull und Motoren schon vorhin einmal, dazu passend hat heute Christian Horner im Formel-1-Podcast 'Beyond the Grid' ausgeplaudert, mit welchen Motorenherstellern er nach der Bekanntgabe von Honda Gespräche über eine potenzielle Partnerschaft geführt hat. Am 2. Oktober des Vorjahres hat der japanische Hersteller den Ausstieg aus der Formel 1 mit Ende 2021 bestätigt.

In den Wochen danach haben Horner und Helmut Marko versucht, eine tragfähige Lösung für die Zukunft zu finden. Unter anderem hat Red Bull bei allen aktuellen Herstellern angefragt: "Das Naheliegendste war, eine Diskussion mit den bestehenden Zulieferern zu führen."

Mit Mercedes habe er nur ein "sehr kurzes Gespräch" geführt, so Horner. Denn Toto Wolff sei nicht besonders "scharf darauf" gewesen, den größten Rivalen mit Motoren auszustatten. Auch Renault war nicht interessiert. "Am ehesten war Ferrari bereit. Und wir hatten einige Sondierungsgespräche", bestätigt Horner.

Doch am Ende habe Red Bull das Schicksal selbst in die Hand genommen und sich dazu entschieden, das geistige Eigentum von Honda ab 2022 zu übernehmen und in einer neu gebauten Fabrik in Milton Keynes weiterzubetreiben, unter dem Namen "Red Bull Powertrains".


18:02 Uhr

Ist schon Sonntag?

Noch nicht, lieber George! Aber bald! Viermal müssen wir noch schlafen, dann startet die Formel 1 in den Grand Prix von Österreich! Und bei uns bist Du natürlich wieder live mit dabei.

Jetzt verabschiedet sich Maria Reyer aber in den Feierabend. Ich wünsche Dir einen schönen Abend und hoffe, wir sehen uns morgen wieder! Dann ist auch schon Medientag in Spielberg!


17:40 Uhr

Boxenstopps: Welcher Verdacht im Raum steht

Von Reifen ist es kein weiter Sprung zu Boxenstopps. Du hast es bestimmt schon mitbekommen: Ab dem Grand Prix von Ungarn werden die Stopps ein wenig langsamer. Die FIA hat in der Vorwoche eine Technische Richtlinie herausgegeben, weil die Regelhüter über die immer schnelleren Stopps besorgt sind. Der Verdacht steht im Raum, dass manche Teams ihre Prozesse automatisiert haben, um die 2-Sekunden-Grenze zu unterschreiten.

Konkret nimmt die Direktive die Ausrüstung ins Visier, speziell in Zusammenhang mit einer Klausel im Technischen Reglement: Artikel 12.8.4. Die besagt, dass "jegliche Sensorsysteme nur passiv agieren dürfen". Die Frage ist nun ob die menschliche Reaktionszeit, die mit etwa 200 bis 250 Millisekunden beziffert wird, ausgehebelt wird.

Denn: Wenn ein Team über ein System verfügt, das automatisch den nächsten Arbeitsschritt des Boxenstopps auslöst, sobald ein Sensor dies meldet, dann kann dies die Reaktionszeit bei jedem Element des Stopps verkürzen: wodurch sich in Summe einige Zehntelsekunden einsparen lassen.

Deshalb wird ab Ungarn eine minimale Reaktionszeit für jeden großen Arbeitsschritt bei einem Stopp einberechnet. Übrigens: Red Bull hat in diesem Jahr bereits drei Boxenstopps unter zwei Sekunden geschafft!

- Lesetipp: Wie die Formel-1-Teams die Grenzen beim Boxenstopp verschieben


17:21 Uhr

F1-Technik: So hat Red Bull den RB16B verbessert

Red Bull verfügt aktuell wohl über das beste Auto im gesamten Feld. Wie das Team den RB16B fast in jedem Saisonrennen bislang verbessert hat, das zeigen wir Dir in dieser spannenden Fotostrecke!

Fotostrecke: Formel-1-Technik: Wie Red Bull den RB16B verbessert hat


17:13 Uhr

Isola: Darum will Pirelli neue Reifen einführen

Die Idee hinter der neuen Konstruktion sei bereits im Vorjahr entstanden, schildert Pirelli-Chef Mario Isola. "Die aktuelle Konstruktion ist mit Sicherheit ein Schritt besser als jene des Vorjahres. Aber die neue, die wir vorschlagen wollen, ist ein weiterer klarer Schritt in Richtung eines robusteren Reifens als der aktuelle."

Warum möchte Pirelli nach der Verschärfung der Kontrollen überhaupt noch einen neuen Reifen mitten in dieser Saison einführen? "Wir haben bislang keinen standardisierten Drucksensor. Und bis 2022 ist es unmöglich, einen solchen einzuführen. Zwar hat sich die Situation massiv verbessert, dennoch ist es uns derzeit nicht möglich, die Drücke während der Fahrt zu messen", begründet er den Schritt.

Nachsatz: "Wir glauben, es wäre nicht die richtige Entscheidung, diese Lösung in der Tasche zu haben und sie nicht zu nutzen."


17:03 Uhr

Brawn über neue Reifen: "Sinnvolle Änderung"

Formel-1-Sportchef Ross Brawn hat aufgrund der Reifentests in Österreich am vergangenen Wochenende ein Treffen mit Pirelli und allen Teamchefs einberufen. Er betont gegenüber meinem Kollege Adam Cooper, dass die Hinterreifen eine "Evoluation" seien. "Pirelli will den Teams mehr Spielraum geben, mit dem sie arbeiten können."

Deshalb sei das auch eine "sinnvolle Änderung" und eine "logischer Schritt", der von den Teams unterstützt werde. Zwar sei die Reifensituation schon mit der Technischen Richtlinie der FIA entschärft worden (Reifendrücke werden nun genauer kontrolliert), doch der Sportchef erklärt, dass man sich noch "ein bisschen mehr Spielraum geben" wolle.


16:57 Uhr

Wolff: Neue Hinterreifen ein "Curveball"

Am kommenden Wochenende werden wir eine Premiere erleben: Pirelli wird den Teams am Trainingsfreitag neue Reifen zur Verfügung stellen. Im ersten oder zweiten Freien Training soll jeder Fahrer die robusteren Pneus testen können - eine Reaktion auf die Reifenschäden in Aserbaidschan. Bestehen die Reifen diesen Test, dann könnten sie bereits ab dem Grand Prix von Großbritannien zum Einsatz kommen.

Konkret weisen die neuen Hinterreifen eine steifere Seitenwand auf. Wie sich diese Änderung auf das Kräfteverhältnis auswirken könnte, das ist noch völlig unklar. Deshalb spricht Mercedes-Teamchef Toto Wolff auch von einem "Curveball", also etwas Unerwartetes und schwer zu bewältigendes, das eine Situation verändert.

Und: Niemand wisse, wen es treffen könnte. "Man kann auf der glücklichen oder auf der unglücklichen Seite sein." Das sei eine "ziemliche Unbekannte", gibt der Wiener auf die neuen Reifen angesprochen zu.


15:50 Uhr

Video: Leclerc vs. Alonso

Charles Leclerc hat sich am vergangenen Wochenende nicht nur ein Duell gegen Pierre Gasly und Kimi Räikkönen geliefert, sondern unter anderem auch mit einem weiteren Ex-Ferrari-Piloten ...


14:56 Uhr

FIA: Die Pressekonferenzen in Österreich

Morgen beginnt schon das zweite Rennwochenende in Spielberg, und zwar traditionell mit dem Medientag. Am Donnerstag um 12:30 Uhr startet die Pressekonferenz mit allen 20 Piloten. Wieder wurden die Fahrer zu Pärchen zusammengewürfelt, unter anderem:

Carlos Sainz (Ferrari)
Mick Schumacher (Haas)

Kimi Räikkönen (Alfa Romeo)
Charles Leclerc (Ferrari)

Esteban Ocon (Alpine)
Lewis Hamilton (Mercedes)

Daniel Ricciardo (McLaren)
George Russell (Williams)

Fernando Alonso (Alpine)
Max Verstappen (Red Bull)

Lando Norris (McLaren)
Valtteri Bottas (Mercedes)

Lance Stroll (Aston Martin)
Sebastian Vettel (Aston Martin)

Am Freitag um 13:00 Uhr werden wieder vier Vertreter der Teams vor die Presse treten:

Günther Steiner (Haas)
Jost Capito (Williams)

Franz Tost (AlphaTauri)
Toyoharu Tanabe (Honda)

Die wichtigsten Aussagen bilden wir möglichst zeitnah im Liveticker ab!


14:36 Uhr

Ferrari: Masi um Erlaubnis für Sainz-Manöver gefragt

Ferrari-Chefstratege Inaki Rueda blickt in diesem Debrief-Video noch einmal auf den Grand Prix der Steiermark zurück. Er verrät unter anderem, dass die Scuderia vergangenen Sonntag bei FIA-Rennleiter Michael Masi um Erlaubnis angefragt hat, damit sich Carlos Sainz im zweiten Stint zurückrunden durfte - vorbei an Lewis Hamilton.

Wäre der Brite dem Spanier nicht in die Quere gekommen, dann hätte Sainz fünf Runden vor Rennende auf McLaren-Konkurrenten Lando Norris aufgeschlossen, hat Ferrari errechnet.


14:22 Uhr

ExxonMobil: Motoröl mit Komponenten aus der Kosmetik

Bleiben wir gleich bei Red Bull. Die Mannschaft hat derzeit das Momentum auf ihrer Seite, unter anderem dank der Stärke auf den Geraden, wie Mercedes immer wieder anmerkt. Nun hat Honda einen zweiten Motor bei Verstappen, Perez und Gasly in Frankreich eingebaut.

Allerdings: Diese Power-Unit ist von derselben Spec wie schon die erste - alles andere wäre auch nicht erlaubt. Wie lassen sich die Verbesserungen dennoch erklären? Honda konnte in den vergangenen Monaten aus dem Paket insgesamt mehr herausholen und die Zuverlässigkeit in den Griff kriegen. Und Sprint- und Schmiermittelpartner ExxonMobil setzt seit Baku ein neues Motorenöl ein, dass die Leistung ebenso steigert, gleichzeitig aber die Komponenten schützt.

Interessant: Das neue Öl enthält Komponenten aus der Kosmetikindustrie. "Diese neuen Komponenten wurden aufgenommen, da sich herausstellte, dass sie viele Vorteile bieten, darunter stärkere Wechselwirkungen mit Metalloberflächen und geringere Reibung", erklärt Technologie-Manager Tomek Young.

- Lesetipp: Wie geheime Kosmetik-Chemikalien Red Bull geholfen haben


14:00 Uhr

#CalltheDoctor: Skistar interviewt Helmut Marko

Marcel Hirscher hat seine erfolgreiche Karriere im Skisport beendet und kann daher nun jeden Sonntag Formel 1 schauen. Der Österreicher hat vor dem zweiten Heimrennen in Spielberg Helmut Marko angerufen und nachgefragt, wie es nun wirklich um das Topteam steht.

Unter anderem merkt Hirscher an, dass Red Bull noch nie in dieser Saison so souverän ausgesehen hat wie am vergangenen Wochenende. Marko dazu: "Es hat nicht nur so ausgesehen, das war es auch." Und er betont: "Wir hatten in den ersten sieben Rennen bis auf Barcelona immer ein siegfähiges Auto."


13:46 Uhr

Igora Drive wird für Formel-1-Premiere umgebaut

Gestern haben wir im Liveticker bereits die Übersiedelung des Grand Prix von Russland von Sotschi nach St. Petersburg besprochen. Ab 2023 soll der Rennzirkus auf dem Igora Drive ein neues Zuhause erhalten. Der Promoter des Rennens hat in einem Interview mit meinem Kollegen Oleg Karpow erklärt, dass die Rennstrecke dafür auf 5 Kilometer ausgebaut wird (aktuell rund 4 Kilometer lang).

Der Igora Drive wurde erst 2019 eröffnet, nun wird die Strecke ausgebaut, unter anderem mit längeren Geraden und einer schnellen Schlusspassage. "Ein bisschen mehr Höhenunterschied wird hinzugefügt, einige Kurven werden überhöht, so dass es aus sportlicher Sicht ein spannender Anblick sein wird", erklärt Alexej Titow, Geschäftsführer von Promoter Rosgonki.

- Zu den Details: Neuer Russland-Kurs wird länger


13:27 Uhr

Handicap-System: Mehr Aero-Testzeit für Mercedes

Apropos Mercedes: Die Weltmeister sind eines von vier Teams, die im zweiten Halbjahr 2021 mehr aerodynamische Tests durchführen dürfen. Mercedes, Aston Martin, Alpine und Haas profitieren vom neuen Handicap-System, das nach dem ersten Halbjahr an den aktuellen Konstrukteurs-WM-Stand angepasst wird.

Da alle vier Teams im Vergleich zum WM-Stand am Ende des Vorjahres zurückgefallen sind, erhalten sie mehr Windkanal-Testzeit. Im Umkehrschluss weniger Testzeit erhalten Red Bull, Ferrari, AlphaTauri und Williams. Zum Beispiel: Mercedes durfte bislang die wenigsten Versuche im Windkanal durchführen, 90 Prozent der Gesamtzeit (P5). Diese Versuche steigen nun von 288 auf 296 in einer achtwöchigen Periode.


12:47 Uhr

Wolff: WM ein "Schwergewichtskampf" über 23 Runden

"Am vergangenen Wochenende haben wir die Möglichkeiten, die sich uns geboten haben, bestmöglich genutzt." So lautet das Fazit von Mercedes-Teamchef Toto Wolff nach dem ersten Österreich-Rennen. Obwohl seine Mannschaft nicht das schnellste Auto hatte, konnten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas dennoch auf das Podium fahren.

"Wenn wir auf die Strecke fahren, möchten wir immer gewinnen. Aber obwohl wir beim letzten Rennen nicht auf dem obersten Podest-Treppchen gestanden haben, gab es trotzdem viele Dinge, die uns Mut machen", betont er in der Vorschau auf das zweite Rennen in Spielberg.

Er erwartet zwar wieder "eine große Herausforderung", ein zweites Rennen auf derselben Strecke bringe aber auch Chancen, so Wolff. Etwa will Mercedes auf das Set-up-Experiment aufbauen. Obwohl die Mannschaft wohl wieder nicht der Favorit auf den Sieg ist, betont der Wiener: "Noch ist alles drin." Denn die Weltmeisterschaft sei 2021 ein "Schwergewichtskampf über 23 Runden".


12:27 Uhr

Alpine: Zhou bedankt sich bei Alonso

Guanyu Zhou darf am Freitag sein Debüt im ersten Freien Training zum Grand Prix von Österreich geben. Der Chinese wird den Alpine-Boliden von Fernando Alonso pilotieren. Auf Instagram hat er sich für diese Chance bedankt und geschrieben: "Das hätte ich 2005 definitiv nicht erwartet!" Damals war er noch als Fan mit Alonso-Flagge in Suzuka mit dabei.

Übrigens: Bei Williams darf wieder Roy Nissany ans Lenkrad im ersten Training am Freitag.


12:19 Uhr

Aston Martin: Verpasst Vettel in Silverstone ein Training?

Nun zu einem völlig anderen Thema: Sprintrennen. In Silverstone wird erstmals das neue Format ausprobiert. Das sogenannte "Sprint-Qualifying" wird am Samstagabend stattfinden, schon am Freitag wird ein reguläres Qualifying gefahren. Danach darf an den Autos unter Parc-ferme-Regulativ praktisch nichts mehr geändert werden, es gibt kleinere Ausnahmen.

Darin nicht inkludiert ist allerdings die Kupplung. Und das verärgert vor allem Aston Martin, Alpine und McLaren, wie 'auto motor und sport' heute berichtet. Denn die Teams drohen nun sogar damit, ein Training nicht zu bestreiten, um den Verschleiß der Kupplung so gering wie möglich zu halten. Ohne Wartung könne etwa Aston Martin nicht garantieren, dass die Kupplung von Sebastian Vettel ein Wochenende lang hält.