• 03. Juni 2021 · 19:39 Uhr

Vom Jäger zum Gejagten: Vorteil oder Nachteil für Max Verstappen?

Max Verstappen ist in der Formel 1 jetzt Gejagter statt Jäger - So bewerten die ehemaligen Weltmeister im Feld diese neue Situation für den Niederländer

(Motorsport-Total.com) - An seine letzte Gesamtführung in einer Meisterschaft kann sich Max Verstappen noch ganz genau erinnern, obwohl es überraschenderweise schon ziemlich lange her ist. "Es war im Kartsport 2013. Damals habe ich die gesamte Saison angeführt", blickt der Red-Bull-Pilot zurück. Seither kannte der heute 23-Jährige das Gefühl nicht mehr, wie es ist, von ganz oben in der Tabelle zu grüßen.

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Max Verstappen bestreitet erstmals ein Formel-1-Rennen als WM-Führender Zoom Download

In seinem einzigen Jahr im Nachwuchsformelsport, 2014 in der damaligen Formel-3-EM, kam er nicht in den Genuss einer Gesamtführung. Damals sicherte sich Esteban Ocon den Titel. Schon ein Jahr später ging es hinauf in die Formel 1, dort dauerte es knapp sechs Jahre, ehe er vor knapp zwei Wochen in Monaco die Spitze der WM-Wertung erklomm.

Besonderen Druck habe er damals zu Kartzeiten nicht verspürt, erinnert sich Verstappen. "Man weiß, was man zu tun hat, aber man ist auch abhängig vom Material. Das war schon im Kartsport so", erklärt er. Auch in der Formel 1 hatte er bislang nicht die Waffen, um wirklich um den Titel kämpfen zu können. Doch in dieser Saison scheint es anders zu sein.

VetteL. Gutes Material verschafft dir innere Ruhe

Doch welche Auswirkungen hat die neue Rolle des Gejagten für Verstappen? Gibt es zusätzlichen Schub? Oder steigt der Druck? Ehemalige Weltmeister im Feld, die diese Situation kennen, äußern ihre Meinung dazu.

Für Sebastian Vettel ist aus Verstappens Sicht viel entscheidender, überhaupt das Material zu haben, um im Titelkampf mitmischen zu können - und nicht das Zahlenwerk nach nicht einmal einem Viertel der Saison. "Ich denke, es macht zu diesem Zeitpunkt keinen großen Unterschied", sagt Vettel mit Blick auf die WM-Wertung.

"Wenn du im Wettbewerb dabei bist, verschafft dir das eine innere Ruhe. Du weißt, dass du ein gutes Auto und ein gutes Team um dich herum hast und dass du den Job erledigen kannst", so der viermalige Champion weiter. Der einzige Unterschied sei der, dass man als WM-Führender stets versuche, den Vorsprung auszubauen. "Aber es ist noch sehr früh, es sind erst fünf Rennen rum", sagt Vettel.

Alonso: So früh denkt man noch nicht in Punkten

In die gleiche Kerbe schlägt auch der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso. "Im Moment, nach fünf oder sechs Rennen, heißt das noch gar nichts. Es wird für Max oder Lewis nichts verändern. Wenn man im letzten Rennen ist, dann verändert es was, weil es dann besser ist, vorne zu sein. Aber beim sechsten Rennen denkst du noch nicht in Punkten", berichtet der Spanier aus seinen Erfahrungen.

Zumindest die Ausgangslage zu diesem Zeitpunkt der Saison ist für Verstappen ungewohnt. Noch nie ist der 23-Jährige so gut in eine Saison gestartet. Die Hypothek eines schlechten Saisonbeginns belastet ihn in diesem Jahr nicht.


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Hamilton sieht die Situation derzeit noch völlig entspannt. In der Rolle des Jägers scheint sich der siebenmalige Weltmeister sogar zu gefallen. "Ich jage immer noch, man jagt das gesamte Jahr über, ob man vorne ist oder hinten. Für mich fühlt es sich nicht anders an", sagt er vor dem sechsten Rennwochenende der Saison in Baku.

Hamilton: "Wir sind alle Jäger"

Das gemeinsame Ziel eint die WM-Protagonisten. "Wir jagen alle dasselbe Ziel, oder? Rennen und Titel zu gewinnen. Daher sind wir alle Jäger", philosophiert Hamilton.

Und was sagt der Gejagte selbst dazu? Verstappen betont, dass im Team jeder darauf fokussiert sei, den aktuellen Lauf fortzusetzen. "Es ist wichtiger, dass wir am Ende der Saison vorne stehen. Aber die Atmosphäre ist sehr positiv, alle waren nach Monaco glücklich", sagt der Niederländer, der aber direkt dazu auffordert, weiterzumachen: "Wir müssen so weitermachen und müssen besser sein als in den ersten fünf Rennen."

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