• 27. April 2021 · 09:38 Uhr

Formel-1-Technik: Wie Aston Martin sein "Low-Rake-"Defizit ausbügeln will

Aston Martin muss 2021 einiges an Boden gutmachen: Wir blicken auf die Veränderungen des Teams in Imola

(Motorsport-Total.com) - Viel wurde darüber geredet, wie das neue Aerodynamik-Reglement in dieser Saison die Autos mit einem "Low-Rake"-Konzept stärker getroffen hat. Doch während im Hintergrund weiter Politik betrieben wird, entwickelt Aston Martin sein Auto ziemlich aggressiv weiter, um auf die Konkurrenz aufzuholen.

Foto zur News: Formel-1-Technik: Wie Aston Martin sein "Low-Rake-"Defizit ausbügeln will

In Imola setzte man unter anderem auf einen Heckflügel mit Löffelform Zoom Download

Schon beim ersten Rennen hatte man das Design des Unterbodens überarbeitet. In Imola kam Aston Martin mit weiteren Veränderungen um die Ecke, die die aerodynamische Performance des AMR21 verbessern sollten. Diesmal legte man seinen Fokus auf die Seitenkästen und diverse aerodynamische Oberflächen drumherum.

Die Seitenkästen waren ohnehin schon unheimlich eng verpackt, doch das Team hat die Größe des Einlasses und in Konsequenz auch die Größe der Seitenkasten-Schulter weiter reduziert.

Dadurch konnte sich Aston Martin auf die Suche nach weiteren Verbesserungen machen. Der Seitenkastenflügel, der aus dem Cockpit ragt und bis an die Kante des Unterbodens reicht, ist nun gekrümmt und besitzt eine größere Endplatte an der Außenkante (weißer Pfeil).

Foto zur News: Formel-1-Technik: Wie Aston Martin sein "Low-Rake-"Defizit ausbügeln will

Die entsprechenden Anpassungen sind mit Pfeilen markiert Zoom Download

Dieses Design wird vermutlich einen intensiveren Wirbel erzeugen als die Lösung davor. Die Veränderung ist extrem interessant, da sie viel besser zur aerodynamischen Philosophie passt, die das Team unter dem Namen Racing Point noch hatte.

Bleiben wir bei den aerodynamischen Oberflächen am Seitenkasten: Wir müssen die klingenähnliche Finne an der Schulter erwähnen (blauer Pfeil), die zuvor horizontal montiert war, nun aber größer ist und in einem Winkel von fast 45 Grad angebracht ist.

Die untere Seitenaufprall-Strebe, die bis zum Abweiser des Seitenkastens reicht, wurde ebenfalls überarbeitet. Sie hängt nun etwas herunter, wo sie auf den vertikalen Luftstromtrenner (grüner Pfeil) trifft, was das Verhältnis der Teilung des Luftstroms um den Seitenkasten verändert.

Auch das Design der Spiegelflügel und der Befestigung wurde überarbeitet. Die Befestigung am Cockpit ist nun in einem rechten Winkel angebracht, anstatt gebogen zu sein (roter Pfeil).

Als Konsequenz dieser zusätzlichen Steifigkeit wurde die Strebe unter dem Spiegel entfernt. Gleichzeitig hängt die Spiegelhalterung nun an zwei Streben an der darüberliegenden Struktur, nicht mehr nur an einer.

Foto zur News: Formel-1-Technik: Wie Aston Martin sein "Low-Rake-"Defizit ausbügeln will

Zum Vergleich: So sah der Aston Martin davor aus Zoom Download

Die Veränderungen betreffen aber nicht nur die vordere Region des Seitenkastens. Der abgeschrägte Teil des Bodyworks dahinter wurde als Teil des Upgrades ebenfalls angepasst (gelbe Linie). Die Abschrägung wurde deutlich verlängert, um erst deutlich weiter hinten auf den Unterboden zu treffen.

Das hat einige Auswirkungen: Nicht nur die aerodynamische Charakteristik wird verändert, sondern auch der interne Luftfluss für die Kühlung.

Foto zur News: Formel-1-Technik: Wie Aston Martin sein "Low-Rake-"Defizit ausbügeln will

Der Seitenkasten geht jetzt fiel flacher nach unten Zoom Download

Dadurch wurde auch das Bodywork der Motorenabdeckung angepasst (siehe den Bereich des BWT-Logos), genau wie die Wölbung, die eng um den größeren Einlassschacht an der diesjährigen Powerunit von Mercedes gewickelt ist.

Auch einen neuen Heckflügel bekam das Auto in Imola spendiert. Dieser war statt gerade wieder in der typischen Löffelform. Schon früher ist das Team mit dieser Lösung gefahren, die den Luftwiderstand außen reduzieren und gleichzeitig den nötigen Abtrieb für den mittleren Bereich liefern soll.

Foto zur News: Formel-1-Technik: Wie Aston Martin sein "Low-Rake-"Defizit ausbügeln will

Aston Martin geht mit dem Z-Unterboden am weitesten Zoom Download

Aston Martin hatte die Saison mit einem Z-Unterboden begonnen, der nun vom Großteil im Feld benutzt wird. Der erste Versuch war aber nicht so ausufernd wie die neue Lösung, die für das erste Saisonrennen gebracht wurde.

Die neueste Lösung bringt das Team ans äußerste Ende des Cutout-Spektrums bisher. Ein Großteil des Unterbodens verläuft parallel zur Zentrallinie des Autos. Eine doppelte Reihe Finnen befindet sich am Beginn der Aussparung (blauer Pfeil), zudem gibt es am Rand des Unterbodens vor den Hinterreifen ein weiteres Set an Finnen, das kastenförmig eingebaut ist (roter Pfeil).

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Nico Hülkenberg: Meilensteine der Karriere
Nico Hülkenberg: Meilensteine der Karriere
Foto zur News: Alle Formel-1-Autos von Nico Hülkenberg
Alle Formel-1-Autos von Nico Hülkenberg

Foto zur News: Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es  2024 ohne die fünf Topteams ...
Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es 2024 ohne die fünf Topteams ...

Foto zur News: Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Foto zur News: Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1
Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1
Folge Formel1.de
Top-Motorsport-News
Foto zur News: WRC Rallye Kroatien 2024: Reifenpoker - Neuville führt knapp vor Evans
WRC - WRC Rallye Kroatien 2024: Reifenpoker - Neuville führt knapp vor Evans

Foto zur News: Remy Gardner beste Yamaha: Warum das erste WSBK-Podium so spät kam
WSBK - Remy Gardner beste Yamaha: Warum das erste WSBK-Podium so spät kam

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2

Foto zur News: mcchip-dkr kriegt kein GT3-Auto: "Fühle mich verarscht"
NR24 - mcchip-dkr kriegt kein GT3-Auto: "Fühle mich verarscht"
Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

Formel 1 App