Fernando Alonso nach Demorun im R25: Genau das fehlt der Formel 1
Fernando Alonso glaubt, dass die Begeisterung, die seine Demorunde im Renault R25 in Abu Dhabi ausgelöst hat, genau das zeigt, was Fahrer und Fans vermissen
(Motorsport-Total.com) - Aller guten Dinge sind drei: Am Rennsonntag in Abu Dhabi wird Fernando Alonso zum dritten und vorerst letzten Mal in seinen Renault R25 steigen, um eine Demorunde auf dem Yas Marina Circuit zu drehen. Bereits am Freitag und Samstag versetzte der Formel-1-Rückkehrer das Paddock mit dem V10-Sound in Ekstase.
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Fernando Alonso schwärmt über seine Ausfahrt mit dem Weltmeister-Renault Zoom Download
Der Showrun ist Teil der Feierlichkeiten zum Abschied des Namens Renaults aus der Formel 1. 2021 wird das Team Alpine heißen. Alonso, der dann als Stammpilot fahren wird, bringt sein Weltmeisterauto von 2005 aus diesem Anlass zurück auf die Strecke.
Seine Demorunden erregten in den sozialen Medien viel Aufmerksamkeit und auch in der Boxengasse wollte sie sich kaum jemand entgegen lassen. Für Alonso ein Zeichen dafür, dass der agile, schreiende V10-Renner einen Sound und Emotionen liefert, mit denen aktuelle Maschinen nicht mithalten können.
Alonso: "Hat alle wieder vereint"
"Das ist etwas, das wir ehrlich gesagt vermissen", sagt er. "Ich denke, nicht nur die Fans, jeder im Fahrerlager, wir vermissen den Sound. Wir vermissen die Formel 1, in die wir uns als Kinder verliebt haben und die wir im Fernsehen gesehen haben."
"Jetzt dieses Auto auf dieser Strecke zu sehen, war für alle im Fahrerlager etwas ganz Besonderes. Es war schön, allen Hallo zu sagen. Und es waren nicht nur die Renault-Mechaniker, alle waren in der Boxengasse", erzählt der Spanier stolz. Diese Technologie und Ära noch einmal zu erleben, habe alle "auf eine Weise vereint".
Fotostrecke: Fernando Alonso: Demorunden im WM-Auto von 2005
Los geht's für Fernando Alonso: Der Formel-1-Rückkehrer fährt zum Abschied der Marke Renault (ab 2021: Alpine) in Abu Dhabi noch einmal mit seinem Weltmeister-Auto von 2005, mit dem Renault R25. Damit gewann Alonso seinen ersten Titel. Und jetzt gibt es das Wiedersehen! Fotostrecke
Alonso wechselte während seines jüngsten Runs am Samstag auf eine weiche Reifenmischung, und die Daten von Renault deuten darauf hin, dass er eine Rundenzeit im Bereich von 1:39 Minuten fuhr. Zum Vergleich: Max Verstappens (Red Bull) Pole-Zeit im Qualifying am Samstag lag bei 1:35.246 Minuten.
Renault R25 im Zeitenvergleich
Alonso fügt hinzu: "Wir sind genauso schnell wie die (aktuellen) Autos unter Rennbedingungen, was ziemlich erstaunlich ist. Es fühlt sich also sehr schnell an. Der Sound ist fantastisch, und es klingt schnell." Denn seine Zeit entsprach in etwa Lewis Hamiltons schnellster Rennrunde (1:39.283 Minuten) in Abu Dhabi 2019.
"Hinter dem Lenkrad spürt man die Vibrationen, man spürt alles. Es ist ein sehr leichtes Auto, sodass man alle Bewegungen spürt. Es ist ein unglaubliches Gefühl. Ich lächle immer noch. Ich habe die Maske auf, aber ich werde wahrscheinlich bis 2021 lächeln."
Während sich einige darüber wunderten, dass Alonso bei den Demorunden so hart attackierte, erklärt der zweifache Weltmeister: "Ehrlich gesagt kann ich mit diesem Auto nicht langsam fahren. Jedes Mal, wenn ich in diesem Cockpit bin und in diesem Auto sitze, mit all den Erinnerungen, wird es natürlich, schnell zu fahren."
"Die Geschwindigkeit zu spüren, ist erstaunlich", schwärmt er weiter. "Ich weiß, es ist ein altes Auto, aber es ist eine perfekte Maschine für mich." Am Dienstag muss er beim Young-Driver-Test dann aber mit dem aktuellen R.S.20 vorliebnehmen.