• 27. Oktober 2020 · 15:49 Uhr

Sebastian Vettel wünscht sich einen Grand Prix auf der Nordschleife

Träumen ist erlaubt, finden Sebastian Vettel und Toto Wolff, doch ein Formel-1-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife halten beide für ausgeschlossen

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel wünscht sich in Zukunft ein Formel-1-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife, weiß aber: "Das wird wahrscheinlich nie passieren." Und bläst damit ins gleiche Horn wie Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der einen Grand Prix auf der legendären Strecke für völlige Utopie hält und die Nordschleife in diesem Kontext als "Relikt der Vergangenheit" bezeichnet.

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2007 fuhr Nick Heidfeld mit einem Formel-1-BMW auf der Nordschleife Zoom Download

"Ich liebe die Nordschleife. Ich liebe den Nürburgring. Und ich liebe die Eifel", sagt Wolff im Interview mit 'Beyond the Grid'. Für ein Formel-1-Rennen dort sieht er aber "keine Chance. So, wie sie heute ist, wäre das viel zu gefährlich. Es gibt keine Auslaufzonen und so viele Bodenwellen und Sprünge, dass ein Formel-1-Auto dort niemals sicher fahren kann. Zumindest nicht mit voller Geschwindigkeit."

"Würde man die Nordschleife aber anfassen, um sie Formel-1-kompatibel zu machen, würde man die ganze DNA der Strecke zerstören. Lassen wir sie einfach so, wie sie ist. Die Nordschleife ist ein Stück Geschichte", findet er.

"GT-Autos fahren dort, aber selbst das ist sehr gefährlich. Wir sollten auf die Nordschleife gehen und mit einem normalen Sportwagen eine Runde fahren. Aber bitte, lasst uns die letzte Kultstrecke nicht zerstören", fordert Wolff.

Eine Forderung, die bei den Streckenbetreibern auf Gehör stößt. Nürburgring-Pressesprecher Alexander Gerhard hat erst kürzlich in einem Interview mit 'Motorsport-Total.com' erklärt, dass der Traum von der Formel 1 auf der Nordschleife weiterhin lebe - es gleichzeitig aber völlig klar sei, dass dafür der Charakter der Kultstrecke nicht verändert werden darf.


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Und an dem Punkt wird's schwierig, sagt Wolff: "Man müsste die ganze Strecke neu asphaltieren. Man müsste die Hügel und Kompressionen wegplanieren, weil ein modernes Formel-1-Auto nicht mit 350 km/h über solche Wellen fahren kann. Es würde einfach davonfliegen. Es gibt 200 Kurven, in denen man Auslaufzonen machen müsste, weil sie so schnell sind. Das ist total unrealistisch."

"Der Reiz der Nordschleife ist ja, dass sie gefährlich ist", weiß Wolff - und zwar aus eigener Erfahrung: 2009 baute er beim Versuch, mit einem Porsche 911 GT3 RSR den alten Formel-1-Rekord von Niki Lauda zu unterbieten, einen schweren Unfall. Er zog sich dabei unter anderem Wirbelfrakturen und eine Gehirnerschütterung zu.


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Trotzdem schwärmt Wolff in den höchsten Tönen von der "Grünen Hölle", denn: "Genau das macht den Reiz der Nordschleife aus: Wenn du dort schnell fahren willst, musst du in jeder Hinsicht auf der Höhe sein."

"Jeder, der die Nordschleife mal im hohen Tempo gefahren ist, wird dir sagen, dass du dort nicht komplett angstfrei sein kannst. Jeder, der schon mal das 24-Stunden-Rennen gefahren ist, wird dir sagen, dass das in der Nacht verdammt furchteinflößend ist, das Gaspedal durchzudrücken, wenn es regnet und neblig ist. Das macht das Rennen aus."


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Was bleibt, ist die Erinnerung - und ein Traum, der wahrscheinlich nie Realität werden wird. "Die Nordschleife", sagt Sebastian Vettel auf die Frage, welche Strecken er sich in den Formel-1-Kalender wünschen würde, wenn er könnte, "ist die offensichtliche Antwort. Aber das wird wahrscheinlich nie passieren."

Aber: "Macau wäre toll. Es gibt ein paar Strecken, die wirklich großartig sind, auf denen die Formel 1 aber noch nie gefahren ist. Bathurst in Australien wäre mit unseren Autos ein Wahnsinn. Ich weiß nicht, ob man alle Kurven schaffen würde - aber man würde dort regelrecht fliegen! Ich bin mir sicher, dass es da auf der ganzen Welt einige Strecken gibt, die wirklich Spaß machen würden."

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