GP Großbritannien
Formel 1 Silverstone 2020: Das Qualifying am Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Bottas schlägt Hamilton im Qualifying +++ Nico Hülkenberg auf Platz drei +++ Kopierstreit geht in die nächste Runde +++
Warum ist Vettel so weit hinter Leclerc?
In Q2 war der Monegasse fast vier Zehntel schneller. Das wirft natürlich Fragen auf. Fragen die sich auch Alexander Wurz stellt. Im 'ORF' sagt er im Hinblick auf Vettel: "Ich hätte mir die Frage gewünscht, ob er glaubt, ob er das Maximum aus seinem Auto herausgeholt hat und wie das im Vergleich zum Auto des Teamkollegen ist. Das wäre natürlich eine sehr aggressive Frage, die man aus Respektgründen dem vierfachen Weltmeister nicht gestellt hat".
"Aber es wäre interessant zu wissen, ob es einen Unterschied gibt. Oder ob es einfach seine Tagesform und die des Ferraris ist", so Wurz. Oder um es vereinfacht zu sagen: Bekommt Leclerc bei der Scuderia besseres Material als Vettel? Das ist natürlich reine Spekulation. Aber klar ist auch, dass ein viermaliger Weltmeister nicht plötzlich das Autofahren verlernt ...
AlphaTauri: Gasly hat Kwjat im Griff
Das zeichnet sich in diesem Jahr immer mehr ab. Der Franzose holte einen starken siebten Startplatz, während Kwjat bereits in Q1 scheiterte. Der verrät, dass er auf einer sehr schnellen Runde unterwegs gewesen sei. Dann habe er in Kurve 15 aber eine Windböe erwischt, und die Runde sei kaputt gewesen. Er hofft nun, dass er sich am Sonntag nach vorne arbeiten kann. Das ist Gasly bereits. Könnten weitere wichtige Punkte für das Team werden.
Verstappen: Start auf Hard ein Nachteil?
"Der harte [Reifen] wird am Start richtig schwer sein, dass man die Positionen hält. Wenn es ganz blöd hergeht, verliert er ein paar Positionen und dann wird es schwierig", grübelt Toto Wolff bei 'Sky' im Hinblick auf Max Verstappen. Der Red-Bull-Pilot selbst sieht aber kein Problem und erinnert: "Der harte Reifen war am vergangenen Wochenende der Medium. Daher glaube ich nicht, dass er so schlecht sein wird."
Er gesteht, dass er beim Start vielleicht ein kleiner Nachteil sei. "Aber ich denke, dass er für den ersten Stint besser ist", hebt er den Vorteil heraus. Und Wolff räumt ein: "Den einzigen wirklichen strategischen Vorteil, den du hast: Wenn der Reifen lange hält, kannst du auf eine Einstopp gehen. Oder wenn du draußen bleibst und das Safety-Car kommt. Für mich sind das ziemliche Außenseiter-Strategien, aber sie wissen, sie sind hinten. Also müssen sie ein bisschen den Würfel rollen lassen."
Leclerc glaubt nicht an Podium
Wir bleiben bei Ferrari, schauen aber auf die andere Seite der Garage. Leclerc schaffte es immerhin in Q3, wird morgen aber auch nur von P8 starten. Bei 'Sky' gesteht er, dass das keine Überraschung sei. "Ehrlich gesagt ist das ein etwas realistischeres Bild für uns", gesteht er und erklärt, man habe größere Probleme als in der Vorwoche. Da war er noch von P4 ins Rennen gegangen.
Probleme habe man vor allem mit den weicheren Reifen. "Wir scheinen aggressiver zu ihnen zu sein", erklärt er. Deswegen schaffe man es nicht, eine komplette Runde damit zu pushen. Im letzten Sektor gehen sie bereits ein. An ein Podium morgen glaubt er nicht. "Mit der Strategie könnte etwas gehen, aber vielleicht sollten wir morgen besser kein Podium erwarten", zeigt er sich realistisch.
Zieht Vettel vorzeitig den Stecker?
Das wäre sicher der Extremfall, dass er Ferrari noch vor dem Ende der Saison verlässt. Sein Abschied steht ja ohnehin bereits fest. Ralf Schumacher glaubt das allerdings nicht. Bei 'Sky' erklärt er: "Da müsste schon sehr, sehr viel passieren. Wüsste auch nicht, was ihm das bringen sollte. Weil jetzt so aufzuhören, macht ja eigentlich wenig Sinn. So bleibt er drin im Geschehen, kann sich trotzdem verbessern und kann drauf hoffen, dass Ferrari was macht."
Strafe gegen Ocon, Vettel rutscht vor
Das hatten wir genau so angekündigt: Ocon muss für die Aktion mit Russell drei Plätze nach hinten. Glück für Vettel, der so einen Platz aufrückt und morgen von P11 ins Rennen gehen wird. Immerhin.
Hülkenberg: In Q2 fast das Auto beschädigt
Der erste Versuch in Q2 ging ziemlich daneben. Er war sogar einmal neben der Strecke und verrät: "In Q2 habe ich mir das Leben selbst ein bisschen schwer gemacht. Ich hatte schon die Sorge, ich hätte das Auto beschädigt. In Q3 habe ich einfach volle Attacke gemacht, alles, was ich hatte. Ich bin ein bisschen überrascht, hier zu sein, wenn ich ehrlich bin. Das zaubert mir ein großes Lächeln ins Gesicht."
"Ich habe aber auch großen Respekt vor dem Rennen morgen", stellt er klar und erklärt: "Es wird definitiv schmerzhafter werden, wo mir doch die Erfahrung von vergangener Woche fehlt und ich nicht die Abläufe beim Start und allem durchgehen konnte. Für mich ist alles noch immer neu mit dem Auto. Wir werden tun, was wir können. Ich werde versuchen, schnell zu lernen, und das Auto dort zu halten, wo es hingehört."
Wolff warnt und erinnert an Vorwoche
Der Mercedes-Teamchef sagt bei 'Sky': "Das Ergebnis ist super. Wir sind eine Sekunde vor dem Rest der Welt, trotzdem muss man humble bleiben. Wir haben ja gesehen, was beim letzten Rennen passiert ist. Für unsere Balance im Team ist es gut, dass Valtteri vorne steht. Das war auch eine super Runde, er hat es verdient." Auch von ihm gibt es Lob für Hülkenberg: " Er ist das zweite Wochenende da und stellt den Pink Floyd auf P3 - wirklich stark."
Lob für Hülkenberg
Letzte Woche noch beim Bäcker in Köln, jetzt in der zweiten Startreihe. Jenson Button lobt bei 'Sky': "Er hatte dieses gewisse Extra. Er hatte keine Vorbereitung auf diese Saison, was die Arbeit mit dem Team oder seine Fitness anbelangt. Hier bei seinem zweiten Wochenende das Auto auf P3 zu stellen, das war schon eine herausragende Runde. Und er fährt ja gegen ein paar wirklich großartige Leute im Kampf um P3, gegen Max Verstappen, gegen Daniel Ricciardo."
Ralf Schumacher erklärt währenddessen: "Er hat das super gemacht. Ich glaube, im Rennen kann er noch mehr von seinem Potenzial zeigen, wenn er gut reinkommt." Und Alexander Wurz sagt im 'ORF', dass Hülkenberg von P3 aus morgen sogar um das Podium kämpfen könnte.