• 08. März 2020 · 11:26 Uhr

"Sauerei", "Skandal": Teamchefs toben wegen "Ferrarigate" gegen FIA

Toto Wolff und Helmut Marko kritisieren die FIA öffentlich für die Intransparenz beim FIA-Ferrari-Deal - Bernie Ecclestone ermutigt Teams sogar zu einer Klage

(Motorsport-Total.com) - Das intransparente Verhalten der FIA in der inzwischen "Ferrarigate" genannten Affäre um den Betrugsverdacht gegen das Ferrari-Team (wegen eines offenbar illegalen Motors) und den anschließenden "Kuhhandel" zwischen Ferrari und der FIA sorgt weiterhin für heftige Reaktionen. Inzwischen auch bei einigen Teamchefs, die sich zunächst nicht offiziell zu der Angelegenheit äußern wollten.

Foto zur News: "Sauerei", "Skandal": Teamchefs toben wegen "Ferrarigate" gegen FIA

Helmut Marko und Toto Wolff toben derzeit am lautesten gegen die FIA Zoom Download

Nachdem der FIA-Motorsport-Weltrat am Freitag keine Bereitschaft zum Einlenken signalisiert und das ursprüngliche "Settlement" zwischen Ferrari und der FIA explizit unterstützt hat, steigen jene sieben Teams, die sich zuvor in einem gemeinsamen Schreiben an die FIA gewendet hatten, auf die Barrikaden.

"Die FIA droht einen Sport in Verruf zu bringen, in den wir dreistellige Millionensummen im Jahr investieren. Das kann man sich jetzt nicht mehr bieten lassen", sagt etwa Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko gegenüber 'F1-Insider.com'.

Und Mercedes-Sportchef Toto Wolff erklärt der 'Speedweek': "Die ganze Sache ist eine Riesensauerei. Es ist nicht in Ordnung, was Ferrari gemacht hat, aber noch weniger, wie die FIA das behandelt. Alle anderen Teams sind aufgebracht."

Dabei geht es nicht nur um Sport und Fairness, sondern auch um viel Geld, wie 'Motorsport-Total.com' bereits in der ursprünglichen Inside-Story zum Thema "Ferrarigate" am 28. Februar enthüllt hat. Genauer gesagt um rund 40 Millionen US-Dollar.

Der ehemalige Formel-1-Boss Bernie Ecclestone gießt aus der Rente heraus Öl ins Feuer, wenn er gegenüber 'F1-Insider.com' fordert: "Die Teams müssen die FIA verklagen. Es geht hier um Millionen, die ihnen meiner Meinung nach zustehen."

"Denn wenn Ferrari sauber und unschuldig wäre, warum haben sie sich dann auf einen Deal mit Jean Todt überhaupt eingelassen? Das allein wirkt auf mich wie ein Geständnis", sagt Ecclestone.

"Das Verhalten der FIA ist der eigentliche Skandal", regt sich Helmut Marko gegenüber 'Speedweek' auf. "Wir müssten Christian Horner eigentlich anweisen, auf 24 Millionen Dollar Preisgelder zu klagen, die uns für Platz zwei in der Konstrukteurswertung zugestanden wären, hätte man Ferrari entsprechend bestraft."


Die exklusive Inside-Story zum Betrugsskandal in der F1

Video wird geladen…

  Weitere Formel-1-Videos

Was den sieben Nicht-Ferrari-Teams besonders sauer aufstößt: Auf die im Schreiben an die FIA geäußerten Fragen gab es bisher keine transparenten Antworten. Die Überheblichkeit, mit der FIA und Ferrari in dieser Affäre jede Forderung nach Transparenz abschmettern, sorgt für heftige Gegenreaktionen.

Was im Schreiben der sieben Teams genau stand, ist bis heute nicht bekannt. Die 'BBC' konnte aber zumindest recherchieren, welche Kernfragen der FIA darin gestellt wurden.

Nämlich: Warum hatte die FIA das Gefühl, dass man Ferrari keinen Regelverstoß nachweisen kann? Warum wurden die Inhalte des Deals geheim gehalten? Sollte das Ergebnis der Konstrukteurs-WM 2019 in Frage gestellt werden? Und was sagt es über die Kompetenz der FIA aus, die Einhaltung der Regeln in der Formel 1 sicherzustellen, dass es nicht möglich war, die Tatsachen über die Legalität des Ferrari-Motors zu recherchieren?

Trotz der Aufgeregtheit der Debatte gibt es auch Stimmen, die zur Besonnenheit mahnen und nicht direkt mit dem Gang vor das FIA-Berufungs- oder sogar ein unabhängiges Gericht drohen. "Wir wollen nicht, dass das zu einer Angelegenheit für die Rechtsanwälte wird", betont Renault-Teamchef Cyril Abiteboul gegenüber 'Autocar'.

Die FIA habe die Fragen der sieben Teams nicht beantwortet, kritisiert er aber - und ergänzt: "Wir hoffen, dass die FIA und die Formel 1 im Interesse der Weltmeisterschaft anerkennen, dass sie Licht ins Dunkel dieser Affäre bringen müssen, damit wir sie hinter uns lassen können. Wir wollen sie hinter uns lassen. Aber bevor wir das akzeptieren, brauchen wir ein paar Informationen."

Aktuelles Top-Video
Foto zur News: Newey weg! Zerfällt nun Red Bull?
Newey weg! Zerfällt nun Red Bull?

Adrian Newey hat nach unseren Informationen seine Kündigung eingereicht und...

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es  2024 ohne die fünf Topteams ...
Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es 2024 ohne die fünf Topteams ...
Foto zur News: Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Foto zur News: Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1
Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1

Foto zur News: F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
Samstag

Foto zur News: Formel-1-Qualifying: Modus im Wandel der Zeit
Formel-1-Qualifying: Modus im Wandel der Zeit
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Newey weg! Zerfällt nun Red Bull?
Newey weg! Zerfällt nun Red Bull?
Foto zur News: Stroll & Seargant fahren F1, Mick nicht: Ist das unfair, Ralf Schumacher?
Stroll & Seargant fahren F1, Mick nicht: Ist das unfair, Ralf Schumacher?

Foto zur News: Charlie Wurz: Der nächste Österreicher in der Formel 1?
Charlie Wurz: Der nächste Österreicher in der Formel 1?

Foto zur News: Würde Red Bull auch mit dem 2023er-Auto gewinnen?
Würde Red Bull auch mit dem 2023er-Auto gewinnen?
Formel-1-Datenbank
Formel-1-Datenbank: Ergebnisse und Statistiken seit 1950
Formel-1-Datenbank:
Ergebnisse und Statistiken seit 1950

Jetzt unzählige Statistiken entdecken & eigene Abfragen erstellen!

f1 live erleben: hier gibt's tickets
Miami
Miami
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Emilia-Romagna
Imola
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Monaco
Monte Carlo
Hier Formel-1-Tickets sichern!
Monaco Grand Prix 2024 Formel-1 Tickets kaufen