• 08. März 2020 · 15:28 Uhr

Sebastian Vettel realistisch: "Wir brechen keine Rundenrekorde"

Zu viel Luftwiderstand, Untersteuern, aber verbessert in den Kurven: Sebastian Vettel relativiert vor dem ersten Rennen seine Tagesbestzeit bei den Barcelona-Tests

(Motorsport-Total.com) - Dreimal hat Sebastian Vettel den Grand Prix von Australien schon gewonnen (2011 auf Red Bull, 2017 und 2018 auf Ferrari). Ein vierter Sieg im Albert Park von Melbourne am 15. März, also genau in einer Woche, wäre aus Sicht des viermaligen Formel-1-Weltmeisters aber eine Überraschung: Von den Tests in Barcelona sei Ferrari "sicher nicht als stärkstes Team" abgereist, räumt Vettel ein.

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Sebastian Vettel zählt sich nicht zum engsten Favoritenkreis für Melbourne Zoom Download

Ferrari belegte in der ersten Testwoche den achten Platz der Teamwertung, in der zweiten den vierten. Rückstand auf Mercedes: 2,4 beziehungsweise 0,2 Sekunden. Und Vettel erzielte an seinem persönlich letzten Testtag (27. Februar) sogar die Tagesbestzeit, 1,1 Sekunden vor Valtteri Bottas (als Siebter bestplatzierter Mercedes-Fahrer an jenem Tag).

"Es ist klar, was wir da versucht haben", sagt der Ferrari-Star über sein Donnerstags-Programm. "Vor der Mittagspause haben wir ein paar kürzere Runs simuliert." Da erzielte er auch seine Bestzeit. "Am Nachmittag konzentrierten wir uns dann auf eine Rennsimulation und ein paar andere Dinge."

Dabei wurden mehrere Dinge klar. Erstens: Ferrari hat im Vergleich zu 2019 auf den Geraden Leistung eingebüßt. Das hängt vermutlich mit "Ferrarigate" zusammen. Zweitens: Im verwinkelten dritten Sektor liegt das Auto besser als in der Vergangenheit. Drittens: In den Kurven scheint der SF1000 tendenziell zu untersteuern.

Vettel: Kurven besser, Geraden schlechter geworden

An Vettels letztem Testtag lag das möglicherweise am starken Wind. Aber er hält fest: "Im Vergleich zum letzten Mal, als ich hier war, fühlt sich das Auto besser an. Sektor 3 ist besser. Wir wissen, dass das auf Kosten des Topspeeds geht. Da haben wir noch Arbeit zu erledigen, weil wir auf den Geraden zu viel Luftwiderstand haben."


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Offiziell bleibt Ferrari bei der Erzählung, man habe 2020 Topspeed verloren, weil man in der Entwicklung den Schwerpunkt auf mehr Anpressdruck gelegt hat. Die Konkurrenz freilich unkt, man sei auf den Geraden vor allem deswegen langsamer geworden, weil Teile der verbotenen Motorentechnologie im Zuge des "Kuhhandels" mit der FIA ausgebaut werden mussten.

Andere wiederum meinen, Ferrari habe die Motorleistung während der Tests bewusst gedrosselt. Vettel sagt dazu: "Beim Testen deckst du normalerweise nicht alle Karten auf. Und wenn doch, dann nur in solchen Situationen, wo es keinem auffällt und es schwierig ist, deine Rundenzeiten genau zu lesen. Wir haben mehr Luftwiderstand, das ist messbar. Dafür sind wir in den Kurven um einiges schneller."

Dass der hohe Luftwiderstand ein Problem ist, "das ist uns bewusst", gibt Vettel zu. Und er betont: "Wir pushen, um den Luftwiderstand zu reduzieren und das Auto effizienter zu machen." Der Unterschied zum SF90 von 2019 sei "von innen betrachtet" nicht groß. Aber: "In den Kurven spüre ich schon einen Unterschied."

Vettel: Mercedes Favorit für die ersten Rennen

"Die anderen sind halt noch ein bisschen schneller", seufzt der 32-Jährige. "So ist das nun mal. Wir haben noch ein bisschen vor uns. Mercedes liegt meiner Meinung nach voran. Jedes Mal, wenn sie rausfahren, kommen sie ziemlich locker auf schnelle Zeiten. Andere müssen sich da schon ein bisschen mehr strecken."


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Wo Ferrari in der Hackordnung zu Beginn der Formel-1-Saison 2020 genau steht, lässt sich nicht seriös einordnen. Experten gehen davon aus, dass das italienische Team hinter Mercedes und Red Bull aktuell bestenfalls Nummer 3 im Starterfeld ist. Doch Ferrari möchte die Saison selbst dann nicht abschreiben, wenn der Auftakt in Melbourne nicht wie erwünscht verlaufen sollte.

"Die Erwartungen sind hoch", sagt Vettel. "Wir sind Ferrari. Wir sind hier, um zu gewinnen. Wir brechen keine Rundenrekorde und wir schütteln die Rundenzeiten nicht locker aus dem Ärmel. Aber bevor wir nicht in Australien gefahren sind, wissen wir's nicht genau."

"Wenn wir in Australien nicht vorne sein sollten, müssen wir sicherstellen, dass wir die Entwicklung anschieben und bis zum Jahresende die Schnellsten im Feld werden."

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