Formel-1-Sportchef sicher: Wird auch in Zukunft deutsche Fahrer geben!
Sebastian Vettel allein auf weiter Flur, doch das wird sich laut Ross Brawn auch wieder ändern - Passt Deutschland einfach nicht mehr natürlich in den Kalender?
(Motorsport-Total.com) - Deutschland befindet sich in der Formel 1 auf dem absteigenden Ast. Gab es zu Beginn der 2010er-Jahre teilweise sieben deutsche Piloten in der Formel 1, hält 2020 nur noch Sebastian Vettel die Fahne hoch - und Mercedes bei den Teams. Aus dem Kalender hat sich Deutschland nach dem Aus von Hockenheim bereits ganz verabschiedet.
Doch Formel-1-Sportchef Ross Brawn ist sich sicher, dass Deutschland irgendwann wieder eine größere Rolle spielen wird. "Das kommt in Wellen", sagt er auf die fallende Anzahl deutscher Piloten angesprochen. Denn mit Mick Schumacher könnte in naher Zukunft ein weiterer Deutscher folgen, mit Ralfs Sohn David Schumacher und Lirim Zendeli sind bereits zwei in der Formel 3 bestätigt.
"Ich bin mir sicher, dass es in Zukunft deutsche Fahrer geben wird", so Brawn weiter. Zudem ist er überzeugt davon, dass auch Mercedes weiterhin eine Rolle in der Formel 1 spielen wird - auch wenn es zuletzt immer wieder Gerüchte über einen Ausstieg der Marke gegeben hat.
Und was ist mit der Kalendersituation rund um Hockenheim oder den Nürburgring? "Strecken kommen und gehen über die Jahre", sagt Brawn pragmatisch. Zwar habe Deutschland im Grand-Prix-Sport eine stolze Historie, "wir können das Spielfeld aber nicht verbiegen. Das ist ein echter Sport, und wenn man Dinge drin lässt, die nicht natürlich reinpassen, dann verzerrt man den Sport - und das sollte man nicht tun."
Fotostrecke: Top 10: Ereignisse aus den 2010er-Jahren, an die sich keiner erinnert
#1 Sieben Deutsche gleichzeitig am Start: Das waren noch Zeiten! 2010 fuhren zeitweise sieben deutsche Piloten gleichzeitig in der Formel 1: Nico Rosberg (Mercedes), Nico Hülkenberg (Williams), Timo Glock (Virgin), Adrian Sutil (Force India), Nick Heidfeld (Sauber), Michael Schumacher (Mercedes) und Sebastian Vettel (Red Bull). Fotostrecke
Gleiches gelte auch für die Fahrer. Mit der Einführung der Superlizenzpunkte hat man bereits dafür gesorgt, dass Fahrer ausgeschlossen werden, die keinen Platz in der Königsklasse verdienen. "Natürlich gibt es immer noch kommerzielle Erwägungen, aber das ist viel besser als früher", so Brawn. "Man bekommt keine Formel-1-Lizenz, außer man verdient es wirklich. Das wollen wir."
"Du spielst ja auch nicht in der Bundesliga, indem du eine Menge Geld hinblätterst", vergleicht es der Brite mit anderen Sportarten.