• 22. September 2019 · 11:37 Uhr

Mattia Binotto über Vettel: "Das Beste liegt noch vor ihm"

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto relativiert die Spannungen zwischen seinen beiden Fahrern und stellt sich demonstrativ hinter Sebastian Vettel

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Nackenschlag in Monza musste Sebastian Vettel im Qualifying in Singapur (Formel 1 2019 live im Ticker) die nächste Enttäuschung hinnehmen, als er zunächst auf Pole-Kurs lag, dann aber doch wieder ausgerechnet von Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc (und Lewis Hamilton) geschlagen wurde. Trotzdem spricht ihm Teamchef Mattia Binotto das Vertrauen aus.

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Sebastian Vettel, Ferrari-Teamchef Mattia Binotto und Charles Leclerc Zoom Download

"Ich glaube, dass Seb gut in Form ist", sagt Binotto im Interview mit 'Sky' und unterstreicht: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass er hier in Singapur zurückschlagen kann. Er ist konzentriert, hofft auf ein gutes Abschneiden. Das ist wichtig für mich: dass der Spirit passt, mit dem er die Rennen anpackt."

Interviewer Martin Brundle wirft ein, dass Vettel zwar immer noch "sehr schnell" sei. Aber: "Vielleicht liegt seine beste Zeit hinter ihm." Eine Aussage, der Binotto entschieden widerspricht: "Das Beste liegt noch vor ihm. Er hat es selbst in der Hand, wie sehr er das will."

Dass bei Vettel - insbesondere seit dem vielzitierten Ausfall in Hockenheim 2018 - nicht alles nach Plan gelaufen ist, streitet der Ferrari-Teamchef gar nicht erst ab: "Wir haben ein paar Fehler gemacht, und er auch. Aber er ist mit seinen Fehlern immer sehr transparent umgegangen und hat sich überlegt, wie er es beim nächsten Mal besser machen kann."

Trotzdem steht Vettel unter Druck, denn obwohl er ein Vielfaches von Leclerc verdient, wird er in Sachen Performance derzeit in den Schatten gestellt. Das liegt einerseits am Fahrverhalten des aktuellen Ferrari, der mit seinem losen Heck Leclerc wie auf den Leib geschneidert ist - und Vettel ganz und gar nicht liegt.

Darüber hinaus attestieren Beobachter Vettel ein psychologisches Problem - möglicherweise, weil er, anders als bei Red Bull, nicht bedingungslos unterstützt wird, sondern dem neuen Shooting-Star Leclerc die Herzen zufliegen. "Es stimmt, dass es sehr wichtig ist, dass er sich wohlfühlt und dass ihn das Team unterstützt", räumt Binotto ein.

Aber Ferrari tue genau das: "Wir analysieren alle Daten, überlegen uns, wie wir das Auto weiterentwickeln können, sodass es seinen Wünschen entspricht. Das passiert alles. Meine Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass er das bekommt, was er braucht, um erfolgreich zu sein", erklärt der gebürtige Schweizer.

"Zum Wachstumsprozess" des Ferrari-Teams gehöre seiner Meinung nach, Situationen wie in Monza zu managen, als Leclerc im Qualifying solange trödelte, bis Vettel für seine fliegende Runde zu spät dran war. Einige unterstellen Leclerc gezielte Psychospielchen. Binotto beurteilt die Dynamik zwischen seinen Fahrern aber gelassen.

"Ich würde das nicht Spannungen nennen. Es war eine schwierige Situation, eine schwierige Out-Lap, die auch viele andere erwischt hat - nicht nur Sebastian", sagt Binotto und geht auf seinen Funkspruch "Sei perdonato" ein: "Vergeben bedeutet auch, dass wir uns genau anschauen, was da passiert ist. Und sicherstellen, dass es in Zukunft nicht mehr passiert."

Immerhin hat Binotto dank der jüngsten Ergebnisse sein Lächeln wiedergefunden: "Die zwei Siege waren wichtig für uns. Man stelle sich vor, was ohne die zwei Siege jetzt los wäre! Das hat schon einiges verändert und uns frischen Sauerstoff gegeben. Die zwei Siege kamen genau zur richtigen Zeit und verleihen uns einen Schub für den Rest der Saison."

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