• 30. August 2018 · 18:03 Uhr

Pierre Gasly: So will er das Kwjat-Schicksal vermeiden

Pierre Gasly über Durchhaltevermögen, mentale Stärke und den Aufstieg in die Formel 1 - so will er Daniil Kwjats Schicksal verhindern und auch bei Red Bull liefern

(Motorsport-Total.com) - Zur kommenden Saison wird Pierre Gasly bei Red Bull Daniel Ricciardo ersetzen, da der Australier zu Renault wechselt. Nach nur einer kompletten Saison bei Toro Rosso gelingt dem 22-jährigen Franzosen so der Aufstieg in das Topteam aus Milton Keynes. Trotz einiger Enttäuschungen und Umwege glaubte Gasly laut eigener Aussage immer an den eigenen Erfolg - und ist sich sicher, so nicht dasselbe Schicksal wie Daniil Kwjat zu erleiden, der zunächst denselben Karriereweg ging. So sieht Gasly seine mentale Stärke als zentralen Baustein für nachhaltigen Erfolg in der Königsklasse.

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Der Blick geht nach oben: Kommende Saison steigt Gasly zu Red Bull auf Zoom Download

Dabei ist ihm der enorme Druck, der kommende Saison als Teamkollege von Max Verstappen auf ihm lasten wird, bewusst. Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko hatte bereits gefordert, dass der Franzose Mitte der Saison 2019 auf Ricciardo-Niveau fahren müsse. "In meiner Karriere musste ich schon großen Druck aushalten", sagt er gegenüber Motorsport-Total.com und glaubt an einen positiven Ausgang seines Aufstiegs. Die Gefahr, wie Daniil Kwjat nach einer Saison einzuknicken und damit wohlmöglich entlassen zu werden, sieht er nicht.

"Jeder ist anders und geht mit bestimmten Situationen unterschiedlich um", will er die Situation nicht als Abziehbild der Vergangenheit verstanden wissen. "Ich habe Rückschläge immer hingenommen, weiter Gas gegeben und die Ruhe bewahrt", beschreibt er in diesem Zusammenhang seine Herangehensweise mit Enttäuschungen auf dem Karriereweg.

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Über den Umweg Super Formula schaffte Gasly es in die Königsklasse Zoom Download

"Das mentale ist einer der Schlüsselbereiche für den Erfolg in der Formel 1", gibt Gasly auch Einblicke in den Fahrerkopf. Besondere Bedeutung misst er dabei der Tatsache zu, dass er seine Erfahrungen auf dem Weg in die Königsklasse ohne Manager oder Mentor sammeln musste. "Ich hatte nie einen Manager oder jemanden, der mich vertreten hat", erzählt er. "So musste ich mich schwierigen Situationen stets alleine stellen - das hat mich mental viel stärker gemacht und wird sich in meiner Karriere noch auszahlen", glaubt der Franzose.

Besonders charakterbildend sei dabei 2016 gewesen, als er nach dem Titelgewinn in der Nachwuchsserie GP2 nicht in der Formel 1 zum Zug kam - und den Platz im Toro Rosso für die Saison 2017 eben jenem Daniil Kwjat überlassen musste. "Das war wirklich hart", blickt er zurück. Stattdessen startete Gasly in der japanischen Super Formula und verpasste den nächsten Titel auf dem Weg in die Formel 1 nur knapp und aufgrund einer Rennabsage der letzten Saisonstation. Und "reifte" als Person, wie Helmut Marko sagt.

"Nach der GP2 war ich einfach zur falschen Zeit am richtigen Ort", glaubt Gasly heute. "Trotzdem war ich immer überzeugt, dass sich meine Chance ergibt, wenn ich fokussiert bleibe, meine Leistung abrufe und weiter Gas gebe", erklärt er seine Motivation nach der Absage an ein Renncockpit 2016. "In letzter Zeit ist viel passiert: Daniel (Ricciardo) geht zu Renault und die Entscheidung musste zwischen mir und Carlos (Sainz) fallen. Aber die Dinge sind gut für mich gelaufen", sieht er das Happyend als logische Konsequenz seiner Beharrlichkeit.

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