• 22. August 2018 · 11:00 Uhr

Red Bull: Gridstrafen unter anderem in Monza eingeplant

Helmut Marko verrät, warum man Motorenstrafen schon in Italien ins Auge fasst und hofft auf Siegchancen in Singapur und Mexiko - WM-Kampf längst abgeschrieben

(Motorsport-Total.com) - Red Bull Racing und Renault - was einst ein Erfolgsmodell mit vier WM-Titeln in Serie war, ist in der Formel-1-Saison 2018 nur noch eine Zwangsehe, bei der jeder der Beteiligten auf ein möglichst schnelles Ende hofft. Nach dem letzten Saisonrennen in Abu Dhabi am 25. November ist es so weit: Nach Dauerzoff und immer neuen Eskalationsstufen kann die Trennung vollzogen werden. Der englisch-österreichische Rennstall versucht sein Glück ab 2018 mit dem neuen Antriebspartner Honda, Renault will mit dem Werksteam endlich vorne angreifen und luchste dafür seinem langjährigen Partner noch schnell Top-Pilot Daniel Ricciardo ab.

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Helmut Marko fordert Red Bull auf, die Antriebskomponenten "klug" zu tauschen Zoom Download

Neun Rennen lang muss es die brüchige Allianz also noch miteinander aushalten - und auch wenn man nach außen hin noch große Ziele propagiert, sind sich die Verantwortlichen darüber bewusst, dass das Verhältnis vor weitere Proben gestellt werden dürfte. Eine davon sind die zu erwartenden Startplatzstrafen gegen die Red-Bull-Piloten Ricciardo und Verstappen, die aufgrund der bereits verwendeten Antriebskomponenten unausweichlich sind. So musste der Australier bereits beim vorletzten Rennen in Hockenheim von ganz hinten starten, weil diverse Teile des Antriebsstranges getauscht wurden.

Das Resultat war ernüchternd, im Deutschland-Rennen musste der 29-Jährige mit neuerlichen Problemen aufgeben und kam in Ungarn nur um weitere Strafen herum, weil er noch Renaults A-Spezifikation zur Verfügung hatte, mit der er bereits in Monaco gewann. Renault hofft, dass die neue C-Spec zu den kommenden Rennen bereit sein wird, durch den Einsatz der neuen Komponenten kündigt Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko schon jetzt weitere Strafversetzungen an: "Demnächst kommen wieder Strafen auf uns zu. Wir haben ja dieses unsägliche Reglement, wonach man mit drei Motoren durch die Saison kommen soll, was kaum einer schafft", grantelt der Österreicher bei 'ServusTV'.

Red-Bull-Siegchancen in Monza ohnehin nur gering?

Jeweils drei Komponenten von Verbrennungsmotor, Turbolader, MGU-H und MGU-K, Einheitselektronik und Energiespeicher wurden bei dem Australier bereits verbaut. In Hockenheim handelte man dabei nach dem Prinzip, dass es dem Punktekonto des Piloten dort am wenigsten schaden könnte. Zum einen kann man auf der Strecke in der Kurzpfalz besser als auf anderen Strecken überholen, zum anderen rechnete man sich wegen des PS-Nachteils ohnehin weniger Chancen als auf langsameren Kursen aus. Nach demselben Prinzip will man bei Ricciardo und Teamkollege Verstappen auch bei den nächsten unvermeidlichen Strafen verfahren, erklärt Marko.


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"Wenn wir unsere Strafen dort einplanen, wo sie uns am wenigsten wehtun, also auf Strecken wie Monza oder Austin, wo du überholen kannst, dann geht's halbwegs", kündigt der 75-Jährige an. Auch beim Niederländer wurden bereits der dritte Turbolader und die dritte MGU-K verbaut, von allen anderen Antriebsteilen wurden jeweils zwei Komponenten eingesetzt. Von Verbrennungsmotor, Turbolader und MGU-H dürfen in der Formel-1-Saison 2018 nur noch drei Komponenten straffrei eingesetzt werden. Nur zwei sind es sogar bei Energiespeicher, Einheitselektronik und MGU-K (hier geht's zum technischen Reglement 2018).

Bei Red Bull will man nun wohl bereits beim übernächsten Rennen in Italien in den sauren Apfel beißen, auch weil man sich für die darauffolgenden Grands Prix Chancen ausrechnet, noch den ein oder anderen Sieg einzufahren. "Ich glaube, dass wir auf Strecken wie Singapur oder Mexiko vielleicht auch schon ganz vorne mitmischen werden können", zeigt sich Marko zuversichtlich. Dass einer seiner Fahrer noch ins WM-Duell zwischen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton eingreifen kann, wischt er aber beiseite: "Wir hatten einfach zu viele Probleme technischer Art. Dazu kam die Kollision unserer Piloten in Baku."

Und da ist ja noch der baldige Ex-Partner Renault, der von Marko vorgehalten bekommt: "Ich glaube, dass wir in der Entwicklung, die jetzt im WM-Kampf zwischen Ferrari und Mercedes entstanden ist, von der Motorseite her nicht mehr mithalten können. Die haben einen unglaublichen Qualifikationsmodus entwickelt." Ein Reizthema, über das man sich in der Partnerschaft von Red Bull und den Franzosen lange in den Haare lag - und das mit zur Trennung am Ende der Saison beitrug.

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